Claudia Middendorf besucht Werkstattkooperation der WFB Werkstätten

PUKY-Geschäftsführer Mathias Heller (re.) informierte (von links) Claudia Ranft, Sabrina Höschler, Claudia Middendorf und Klaus Przybilla über seine Firma.
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Die Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung besuchte auf ihrer Sommertour den Kinderfahrzeughersteller PUKY.

Kreis Mettmann/Wülfrath. Auf ihrer Sommertour hat Claudia Middendorf 18 Werkstätten für Menschen mit Behinderung in ganz NRW besucht. Auf Einladung von Klaus Przybilla, Geschäftsführer der WFB Werkstätten des Kreises Mettmann GmbH, bekam sie in Wülfrath etwas ganz Besonderes geboten: eine Kooperation von drei Werkstätten als betriebsintegrierte Montageeinheit beim Kinderfahrzeug-Hersteller PUKY.
Middendorf war selbst mehrere Jahre Werkstattleiterin einer Werkstatt für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und hat sich als Landtagsabgeordnete sofort ganz der sozialen Arbeit verschrieben. Als Beauftragte für die Belange der Menschen mit Behinderung will sie sich besonders für die Arbeit der Werkstatträte und Frauenbeauftragten einsetzen, sie begleiten und fördern. "Mitbestimmung durch die Betroffenen selbst ist wichtig", sagte Middendorf. Deshalb hatte Klaus Przybilla zu dem Besuch Claudia Ranft und Sabrina Höschler mitgebracht, die eine Werkstattratsvorsitzende, die andere Frauenbeauftragte in der WFB Velbert.
Die Firma PUKY arbeitet schon seit 30 Jahren mit rund 10 Werkstätten zusammen. "Ohne das", gab PUKY-Geschäftsführer Mathias Heller offen zu, "müssten auch wir wahrscheinlich überwiegend im günstigeren Ausland produzieren. 2014 haben wir eine Montagehalle für 100 Behinderten-Arbeitsplätze gebaut. Das hat den logistischen Aufwand und die Warenströme reduziert, die Nähe zum Produkt erhöht und den Kommunikationsweg verkürzt." Derzeit montieren dort 45 Menschen mit Behinderung aus drei verschiedenen Werkstätten (WFB Kreis Mettmann, WfaA Düsseldorf, hephata Mönchengladbach) selbstorganisiert und betreut von drei Gruppenleitern und einem Koordinator. Alle derzeit rund 650.000 Fahrzeuge im Jahr werden inzwischen qualitativ hochwertig in Werkstätten für Menschen mit Behinderung endmoniert.
Überleitend zur Besichtigung der Montagehalle sagte WFB-Geschäftsführer Klaus Przybilla: "Ein Teil unserer Mitarbeitenden möchte raus aus der Werkstatt, aber trotzdem unter ihrem sicheren Dach bleiben und auch Hilfen von den Gruppenleitern bekommen. Außenarbeitsplätze können das optimal leisten. Vermittlungen auf den ersten Arbeitsmarkt sind auch ein wichtiges Ziel, oft aber nicht von Dauer. PUKY ist seit vielen Jahren einer unserer stärksten Kunden, der unsere Arbeit schätzt und zu uns steht."
Claudia Middendorf sprach die Entgeltfrage an: "Mitarbeitende sagen mir immer, ich arbeite auch acht Stunden hart und fleißig und möchte dafür angemessen entlohnt werden." Man könne kaum realistisch einschätzen, so Klaus Przybilla, wo sie besser gestellt seien. Einem geringen Entgelt mit vielen sozialen Zusatzleistungen und einem Rentenanspruch nach 20 Jahren Mitarbeit in der Werkstatt stünden in einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit zwar der Mindestlohn gegenüber, davon müssten aber alle eigenen Kosten bestritten werden und der Rentenanspruch ginge verloren. Das würden sich viele eher zweimal überlegen.
Im Verlauf des Rundgangs mit PUKY-Werksleiter Thorsten Haubold lernte Claudia Middendorf neben Biegerei, Schweißerei und Oberflächenbeschichtung dann die Endmontagen verschiedener Kinderfahrzeuge kennen und unterhielt sich mit Gruppenleitern und Mitarbeitenden. Hinsichtlich der Mitbestimmungsgremien erfuhr sie, dass es einen regelmäßigen informellen Austausch von Werkstatträten und Frauenbeauftragten der Werkstatt-Standorte gibt, wie auch einen Austausch mit den Eltern- und Betreuer-Beiräten. Zwei Mal im Jahr trifft sich der Gesamt-Werkstattrat mit allen. Der Vorsitzende des GWR hat Stimmrecht im Aufsichtsrat.

Autor:

Stubbe Marcel aus Langenfeld (Rheinland)

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