Düsseldorf-Angermund: RRX-Planungen der DB
"Angermunder wehrt Euch"

Düsseldorf-Angermund: echs Gleise mitten im Dorf, Tempo 200 bei der Durchfahrt und die enorme Zugmengen machen einen Lärmschutzdeckel alternativlos.  | Foto: Wagner
  • Düsseldorf-Angermund: echs Gleise mitten im Dorf, Tempo 200 bei der Durchfahrt und die enorme Zugmengen machen einen Lärmschutzdeckel alternativlos.
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Der Stadtrat ist in seiner letzten Sitzung am 18. November mit deutlicher Mehrheit der Empfehlung der Verwaltung gefolgt, Einwendungen gegen die unzureichenden Planungen der Deutschen Bahn im RRX Abschnitt Angermund zu erheben.

Angermund. Derzeit läuft die sogenannte Offenlage und alle Betroffene können Einwendungen erheben. Die Stadt Düsseldorf ist als sogenannter Träger öffentlicher Belange ebenso von den Planungen der Bahn betroffen, wie die Angermunder direkt vor Ort im nördlichsten Stadtteil Düsseldorfs.
Dreh- und Angelpunkt der städtischen Kritik ist die unzureichende städtebauliche Umsetzung des sechsgleisigen Trassenausbaus mitten im Ort sowie der unzureichende Lärmschutz. Die geplanten mehr als sechs Meter hohen Lärmschutzwände werden den Stadtteil nicht nur komplett zerschneiden, sondern sie auch in ihrer Wirksamkeit bei weitem nicht ausreichen werden, um die Bewohner in Angermund vor dem krankmachenden Bahnlärm dieser äußerst dicht befahrenen Trasse zu schützen.
Die Stadt stellt im Beschluss fest ...“ "dass die geltenden planungsrechtlichen Vorgaben den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlichen Befindlichkeiten nicht mehr gerecht werden. Deshalb fordert die Stadt Düsseldorf eine Trassenneuplanung unter stärkerer Gewichtung städtebaulicher, ökologischer und menschlicher Maßstäbe. Zerschneidungswirkung und städtebauliche Aspekte müssen in dicht an die Gleistrasse angebauten Wohnsiedlungsgebieten anders gewürdigt werden, damit auch Einhausungen oder Tunnellösungen möglich werden, und zwar konkret auch für Angermund. Der Rat beauftragt die Verwaltung, Einwendung gegen Planung mit einfachen Lärmschutzwänden zu erheben. Sie wird dem nötigen Lärm- und Gesundheitsschutz nicht gerecht und bedeutet eine städtebauliche Zumutung für den Stadtteil ..."

Initiative Angermund bietet Hilfe an

Durch Angermund verläuft heute schon einer der dichtest befahrenen Bahntrassen Europas. Und nach dem sechs-gleisigen Ausbau wird noch deutlich mehr Zugverkehr mitten durch Angermund verkehren. Die Bahn stellt dies in ihren Planungsunterlagen fest und schreibt, dass unter anderem in Angermund „der am dichtesten belegte Teilabschnitt auf dem RRX-Kernkorridor“ ist. „In diesem Bereich erfolgt auch die größte RRX-bedingte Trassenmehrung“, so die Planer, wie man dem Erläuterungsbericht Planfeststellungsabschnitt 3.1. entnehmen kann. Auch der schnelle und laute Fernverkehr, der mit 200 km/h mitten durch Angermund rast, wird bis 2030 um rund 30 Prozent wachsen. Der Schienengüterverkehr wird sich verdoppeln, so die Verkehrsprognose bis 2030. Deshalb erscheint es nur folgerichtig, dass die Stadt, als Vertreter seiner Bürger deutliche Nachbesserungen beziehungsweise eine Trassenneuplanung fordert, um eine nachhaltigere Lösung zu erreichen.
Die Initiative Angermund begrüßt die Entscheidung der Stadt und betont, dass mit einer Einhausung samt Lärmschutzdeckel die gigantische Zerschneidung des Stadtteils durch die Bahn abgewendet und der Lärmschutz bei noch mehr Zügen und Krach auch für künftige Generationen gesichert ist. Sechs Gleise mitten im Dorf, Tempo 200 bei der Durchfahrt durch die Wohngebiete und die enorme Zugmengen machen einen Lärmschutzdeckel alternativlos.
Der Verein fordert eine unvoreingenommene Weiterplanung und Optimierung dieser Variante. „Wie breit, tief oder hoch die Einhausung würde und wie die Trassierung ausfällt, kann heute noch niemand verbindlich sagen. Deshalb sollte sich diverse Vertreter unter anderem von der Deutschen Bahn mit voreiligen Schlüssen oder Totschlagargumenten zurückhalten“, stellt Elke Wagner, erste Vorsitzende der Initiative Angermund, fest. Dass die Einhausung machbar ist, hat die Bahn selbst bestätigt. "Deshalb gilt: Angermunder wehrt Euch!"
Einwendungen zu den Planung sind noch bis Freitag, 17. Dezember, möglich. Da die Unterlagen schwer verständlich und umfangreich sind, bietet die Initiative Angermund betroffenen Angermundern Hilfe an unter: info@initiative-angermund.de. wag/abe

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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