Regionale Bildungskonferenz im Kreis Recklinghausen befasst sich mit der Lebenssituation von Kindern

Die Theatergruppe der Heinrich-Kielhorn-Schule in Marl mit ihrem Stück "Die Zauberstunde".
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  • Die Theatergruppe der Heinrich-Kielhorn-Schule in Marl mit ihrem Stück "Die Zauberstunde".
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Die Theatergruppe der Heinrich-Kielhorn-Schule aus  Marl mit ihrem Stück "Die Zauberstunde" spielte im  Rahmenprogramm der kreisweiten Bildungskonferenz.
In  der 8. Regionalen Bildungskonferenz im Berufskolleg Ostvest in Datteln drehte sich alles um das Thema „Gute Bildung und Gesundheit im Sozialraum“. Als Grundlage dienten die Ergebnisse des integrierten Gesundheits- und Bildungsberichts, den der Kreis Recklinghausen jetzt erstmals veröffentlichte.

Die Ergebnisse des Berichts geben tiefe Einblicke in die Lebenswelten der Kinder im Kreis Recklinghausen: Erstmalig werden dabei die gesundheitlichen Entwicklungen im Zusammenhang mit den Bildungsbeteiligungen und -chancen begutachtet. „Die integrierte Betrachtungsweise ist für den Kreis ein Quantensprung“, sagte Landrat Cay Süberkrüb bei der Eröffnung der Bildungskonferenz, und weiter: „Wir haben bis jetzt unterschätzt, wie sehr die beiden Bereiche in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zusammenhängen.“

Der integrierte Gesundheits- und Bildungsbericht zeigt deutlich, dass ungleiche Lebensbedingungen für viele Kinder mit ungerechten Entwicklungs- und Bildungschancen verbunden sind. „Das Beseitigen von Unterschieden im sozialen Raum ist auch für die Landesregierung ein großes Anliegen. Wir möchten versuchen, die Verknüpfung von Herkunft und Bildungschancen zu durchbrechen“, sagte Mathias Richter, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, bei seinem Besuch der Bildungskonferenz.

Im Kreis Recklinghausen hatten im vergangenen Jahr 1.230 Kinder, das sind rund 25% der 4.900 Einschulungskinder, bei den Schuleingangsuntersuchungen ausgeprägte sprachliche Entwicklungsverzögerungen. Zudem wiesen 840 Kinder (17%) auch in anderen, nicht-sprachlichen Bereichen, Defizite auf. Dabei hängen die Bildungslaufbahn sowie die gesundheitliche Entwicklung nicht vorrangig von der zu Hause gesprochenen Sprache ab. Vielmehr beeinflussen der Bildungsstand der Eltern sowie deren Einsatz bei der allgemeinen Förderung den Lebensweg der Kinder. Die Ergebnisse des Gesundheits- und Bildungsberichts zeigen darüber hinaus die unterschiedlich ausgeprägten Entwicklungsstände innerhalb der Städte im Kreis. Die Stadt Herten besitzt beispielsweise, aufgrund von sozialen und strukturellen Faktoren, ein höheres Risikoprofil in Bezug auf die sprachliche Entwicklung der Kinder als Haltern am See.

In insgesamt zehn sogenannten Impuls-Foren informierten sich die 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Regionalen Bildungskonferenz über Ansätze der Förderung von Kindern sowie über Bildungs- und Gesundheitsmaßnahmen. Die Themenschwerpunkte reichten von Maßnahmen zur Integration von neuzugewanderten Kindern und Jugendlichen („Wegbereiter“, „Angekommen in deiner Stadt“) über Kinder mit besonderem Förderbedarf („Gladbecker Schulhilfe“) bis hin zu quartiersbezogenen Ansätzen für einzelne Stadtteile („Quadratkilometer Bildung“) und Schulen („Lebenswelten aktiv gestalten“). Im Workshop „Kommunale Präventionsketten“ konnten sich Interessierte zum gleichnamigen Landesprogramm austauschen. Das Programm unterstützt die Verknüpfung von Gesundheitsförderung, Bildung, Jugend- und Sozialhilfe sowie Sport und Kultur in NRW. Dadurch soll möglichst allen Kindern eine gute Bildung und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden. Im November wird der Aufbau eines Unterstützungsnetzwerks mit den Entscheidungsträgern dieser Bereiche weiter vertieft, um Angebote für Kinder zu bündeln, Informationen transparent zu machen und Versorgungslücken aufzuspüren – und dann zu schließen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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