"'Sachte reduzieren', statt Sparpaket"

Stefan Weige (re.) und Sebastian Kraatz beim Besuch in der Stadtspiegel-Redaktion.
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  • hochgeladen von Hans-Jürgen Köhler

Die Erhöhung der Kindergartengebühren und viele weitere geplante Sparmaßnahmen zu Lasten der Bürger sind unnötig! Da ist sich Stefan Weige, der finanzpolitische Sprecher der Mendener FDP-Fraktion, absolut sicher.
Seiner Meinung und vor allem auch seinen Berechnungen nach, wäre das gemeinsam mit der Bezirksregierung geschnürte Sparpaket komplett überflüssig, wenn stattdessen andere Maßnahmen, die die Bürger nicht derart belasten, ergriffen würden.

„Warum muss jemand im Rathaus eine Dienstfahrt denn unbedingt mit dem Auto machen, anstatt mit einem Bus?!“, nannte Weige nur eine von vielen Möglichkeiten.
Vor allem ärgert den Finanzexperten, dass die zugrunde gelegten Zahlen zur Verschuldung der Stadt nicht stimmen. Und dass diese Fehler jetzt immer weiter fortgeschrieben werden.
Stefan Weige weiß das, denn er hatte schon vor vielen Wochen etwas „Ungewöhnliches“ getan: Er hatte nachgerechnet!
„Ursprünglich ging es mir dabei um die Zahlen zur Schulschließung in Schwitten und um das Naturbad Biebertal. Da stellte ich fest: Meine errechneten und die vorliegenden Zahlen stimmten nicht überein.“
Ursprünglich glaubte der FDP-Mann an einen Fehler seinerseits. „Ich dachte erst: Da hast Du einen ‚Riesenbock‘ gebaut.“
Er rechnete nochmals nach, ließ von anderen nachrechnen ... Und stellte fest, dass seine Zahlen stimmten, die der Verwaltung dagegen nicht.
Daraufhin nahm er sich ein ganzes Wochenende lang die kompletten Haushaltsdaten zur Brust und fand viele weitere Punkte - manche, die fehlerhaft waren und solche, die er für unnötig erachtet, wie bestimmte Ausgaben für Lebensmittel, Dienstfahrten, Wein. Alles für sich alleine nur Kleinigkeiten, aber in der Gesamtsumme beeindruckend.
„Man muss ‚sachte‘ reduzieren“, sieht Stefan Weige eine vernünftige Alternative zum Sparpaket. „Wir müssen überlegen: ‚Was brauchen wir‘ und ‚Was brauchen wir ein bisschen weniger‘?“
Außer bei den Fällen, wo es unumgänglich sei, wie Schließung des TAZ und des Naturbades Biebertal beispielsweise.
Richtige Wut packt Stefan Weige auch bei den „Schnellschüssen“ der Verwaltung. Sebastian Kraatz, stellvertretender FDP-Ortsparteivorsitzender, gab im gemeinsamen Stadtspiegel-Gespräch das Stichwort „Neues Feuerwehrfahrzeug“.
Stefan Weige griff den Faden auf: „Da wurde ein Feuerwehrauto ohne Begründung und Nachfrage mal eben für 114.000 Euro gekauft.“
Erfolgte Sparmaßnahmen im Sinne von Einsparungen sieht der Finanzexperte bislang nicht. Nur zusätzliche Kosten (Stellvertretender Bürgermeister gewählt) beziehungsweise höhere Einnahmen (Kita-Gebührenerhöhung). So etwas sei mit der FDP nicht zu machen!
Klare Worte fanden die beiden FDP-Politiker auch zu den im Raum stehenden Kürzungen bei der WSG. „Das ist ein ebensolcher Quatsch wie die Erhöhung der Kita-Gebühren.“
Wie geht es jetzt weiter?
„Zunächst einmal warte ich die Zusammenkunft der Taskforce am 6. März ab.“ Je nach deren Ausgang hat sich Weige konkrete Schritte vorgenommen.

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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