Moers - Kitas in Not
Krankheit, Schwangerschaft, Urlaub und unbesetzte Stellen

„Viele Kollegen werden von den Eltern persönlich verantwortlich gemacht“, berichtet Sabine Knothe vom Jugendamt. | Foto: Stadt Moers
  • „Viele Kollegen werden von den Eltern persönlich verantwortlich gemacht“, berichtet Sabine Knothe vom Jugendamt.
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„Wir verstehen den Ärger,
aber uns sind die Hände gebunden“

Der Motor in den städtischen Kitas läuft, aber er stottert - bringt personell teilweise nicht einmal 70 Prozent. 83 von insgesamt 256 Beschäftigten haben kürzlich an einem Tag gefehlt. Corona, andere Krankheiten, Schwangerschaft, Urlaub und unbesetzte Stellen sind die Hauptgründe.

Die Folge: neun von 16 Einrichtungen mussten mindestens eine Gruppe schließen.

„Viele Kollegen werden von den Eltern persönlich verantwortlich gemacht. Das frustriert natürlich zusätzlich“, berichtet Sabine Knothe vom Jugendamt. „Wir sehen die Nöte der Eltern und können den Ärger verstehen, aber oft sind uns einfach die Hände gebunden“, bedauert sie. „Wir versuchen immer, irgendwie eine Lösung zu finden, sei es durch Verschieben von Personal oder Verkürzung der Betreuungszeiten. Aber oft geht es einfach nicht.“ Betroffen sind generell alle Kitas.

Ohne einen Plan B der Eltern
funktioniert es derzeit nicht

„So schwer es fällt, aber wir können nur um Verständnis bitten.“ Und aufrufen, private Netzwerke zu bilden. „Ohne einen Plan B der Eltern funktioniert es derzeit nicht.“ Die Stadt sucht auch aufgrund des Fachkräftemangels auf allen Ebenen Personal. Auch mehr Auszubildende soll es in diesem Bereich künftig geben – zumindest eine Hoffnung mit Blick auf die Zukunft.

Fachkräftemangel ist ein Dauerzustand, aber besonders in Corona-Zeiten wiegen auch die Vorgaben des 2020 veränderten Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) schwer. Es müssen immer eine Fachkraft (Erzieherin) und eine Ergänzungskraft (zum Beispiel: Kinderpflegerin) in der Gruppe sein. Früher reichte eine Kinderpflegerin.

Sorgen bereitet aktuell auch die Öffnung der Kitas für Eltern nach dem Wegfall der Coronaschutzmaßnahmen. Um Infektionen zu vermeiden, geschieht dies in den städtischen Kitas in kleinen Schritten, immer angepasst an die jeweiligen Räumlichkeiten.

Kaum auszudenken, wenn künftig mehr Corona-Fälle die ‚Motorleistung‘ noch weiter reduzieren würden. 

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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