Hausaufgaben-Projektmodell

Moers. Hört sich kompliziert an. Doch was hinter dem Titel „Intergenerative Kompetenzförderung im schulischen Kontext“ des Bunten Tisches steckt, ist so einfach wie genial:
Im Rahmen ehrenamtlichen Engagements helfen Lehrer, Studenten und Eltern Schülern von Klasse 5 bis 13 bei den Hausaufgaben. Ein erfolgreiches Pilotprojekt mit Modell-Charakter: „Die Nachfrage ist enorm“, so Amar Azzoug, Leiter des Bunten Tisches.
Das Pilotprojekt wird vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW und der Beratungsstelle Flucht und Migration der evangelischen Kirchengemeinden in Moers unterstützt. Offen steht das Angebot Kindern jeder Schulform und jeden Alters - alles unverbindlich und kostenlos. Dazu kommt noch die Nutzung neuer Medien wie etwa das Internet, um Jugendlichen bei der Suche nach Informationen für schulische Aufgaben zu helfen.
Die Hausaufgabenbetreuung richtet sich an Jugendliche aus allen Kulturen, aber auch an deren Eltern. Azzoug zu den Hintergründen: „Die Idee dazu entstand in der multikulturellen Jugendgruppe, die sich im Bunten Tisch trifft.“ Das geniale Konzept verknüpft verschiedene Ziele, wie Azzoug erklärt: „Den Jugendlichen, die in der Schule oft mit sprachlichen Problemen zu kämpfen haben, wird eine kompetente Hausaufgabenbetreuung ermöglicht. Auf der anderen Seite wird den Eltern, die in ihrer Heimat oft sehr gut ausgebildet wurden, in Deutschland aber ihre beruflichen Fähigkeiten leider nicht einbringen können, die Möglichkeit gegeben, ihr Wissen weiter zu geben.“ So könne etwa der russische Ingenieur, der in irgendeinem Aushilfsjob arbeitet, bei den Mathe-Aufgaben helfen. „Vielleicht kann jemand anderes, der besser Deutsch spricht, dolmetschen. Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, vorhandene Kompetenzen und Bedarf zusammenzubringen - davon hat dann jeder etwas. Stichwort „Voneinander lernen“: Schöner Nebeneffekt ist dabei, dass die Eltern von Migrantenfamilien außerdem stärker in die Lebenswelt ihrer Kinder einbezogen werden.“ Das Projekt wird von Soziologin Rebecca Müller geleitet. Die Betreuung findet Dienstag bis Donnerstag jeweils von 15 bis 18 Uhr statt. Ehrenamtliche, ehemalige Lehrer und Eltern, die ihr Wissen gern teilen und damit helfen möchten, werden immer gesucht. Vor allem in den Fächern Deutsch und Mathematik gibt es eine große Nachfrage, die momentan gar nicht bedient werden kann. „Wir könnten viel mehr anbieten, wenn uns mehr Menpower zur Verfügung stehen würde“, so Azzoug. Wer helfen möchte, kann sich unter 02841/8853873 wenden.

Autor:

Monika Meurs aus Moers

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