Realschüler treffen sich an alter Stätte
Freundschaften fürs Leben

50 Jahre nach ihrer Schulentlassung, trafen sich die "Realos73" auf dem Schulhof ihrer ehemaligen Realschule Rheinkamp in Moers Meerfeld.
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  • 50 Jahre nach ihrer Schulentlassung, trafen sich die "Realos73" auf dem Schulhof ihrer ehemaligen Realschule Rheinkamp in Moers Meerfeld.
  • hochgeladen von Uwe Kluge

Wiedersehen nach 50 Jahren!
Das letzte Wochenende im Mai 2023, bleibt nicht nur den Fußballfans im Gedächtnis haften, es wird auch den ehemaligen Schüler*innen des Entlassungsjahrgangs der Realschule Rheinkamp von 1973, wegen seiner besonderen Art in Erinnerung bleiben.
Doch der Reihe nach.
Ein kleiner Kreis der „Ehemaligen, trifft sich seit Jahren mehrmals im Jahr zu einem gemeinsamen Frühstück. Alle verbindet ein Band der Freundschaft, welches auf einer "Studien" sprich einer Klassen Abschluss Fahrt nach London, vom 3. bis zum 11. Mai 1973 geknüpft wurde. Eine Fahrt, die bis heute die Basis für viele Freundschaften ist.
Als ich vor über zwei Jahren, auf einem dieser „kleinen Treffen“ laut über ein 50zig jähriges Klassentreffen nachdachte, war die Antwort darauf eher ernüchternd. Bleib mal ruhig, bis dahin sei es ja noch lange hin, und es wäre ja noch ewig Zeit!
Nun wie wir dann gemerkt haben, ist Zeit im Alter sehr vergänglich, denn die Feier liegt bereits hinter uns! Noch schlimmer für mich, war allerdings die Erwähnung dieses Treffens im jüngeren Bekanntenkreis, da blickte ich in fragende Gesichter junger Menschen aus den 90zigern oder Nullerjahren, die mich anschauten und fragten : Klassentreffen, was ist das?
Wie schlecht es um diese Art von Feier wirklich bestellt ist, wurde uns erst so richtig klar, als wir zu einem Vorgespräch im Repelener Hotel Zur Linde waren. Am Ende des Gesprächs mit dem Chef des Hauses, mussten wir konstatieren, dass das Schicksal von „kulturellen“ bzw. Kult Veranstaltungen wie Klassentreffen, Kegelvereinen, Sparclubs in Kneipen, sowie kennenlernen und tanzen in Diskotheken, nicht mehr dem Zeitgeist entspricht und somit besiegelt scheint. Um so erfreuter war er darüber, dass nun doch noch einmal, solch eine Veranstaltung bei ihm im Hause stattfinden sollte.
Das Treffen dort, war die letzte von vielen Aktivitäten im Vorfeld zum Klassentreffen. Denn der bereits erwähnte „kleine Kreis“ mutierte kurz nach meiner Anmerkung zum „50zigsten“ zu einem Orga-Team, und hatte bis zu diesem Zeitpunkt bereits eine Menge „Hausaufgaben“ erledigt! Alles was folgte wurde vom Team organisiert.
So kam es, dass am besagten 27. Mai 2023 bevor zur „Linde“ ging, die „Ehemaligen“ erst einmal zwei Stunden „Nachsitzen“ mussten!
Die Aufgabe war, nicht nur die Zeit und den Trend aufzuhalten, sondern auch zurück in die 70ger des vergangenen Jahrhunderts, bis hin zum Tag der Zeugnisübergabe vor fast genau 50 Jahren zu reisen. Der Einladung in die „alte Schule“ , folgten 27 Schüler*innen des Entlassungsjahrgangs 1973 der ehemaligen Realschule der Gemeinde Rheinkamp im heutigen Moers Meerfeld.
Sie ließen es sich nicht nehmen, an einer Begrüßung im Lehrerzimmer des heutigen Gymnasium Rheinkamp Europaschule Moers teilzunehmen. Dort gab es einen Empfang mit Getränken und Knabbereien, eine Ansprache ,und viel Wiedersehensfreude. Der Empfangsrede lauschten dann alle bedächtig, denn beschrieb sie doch die damaligen Möglichkeiten mit dem Erhalt des Zeugnisses der„Mittleren Reife“, sowie den gemeinsamen Start ins, und durch das darauffolgende Leben. Das stellte mit seinen Höhen und Tiefen , Hürden und Gräben viele vor Herausforderungen, die es bis zum heutigen Tage zu bewältigen galt.
So sahen sich über die Jahre schon viele auf den acht vorangegangenen Treffen, doch für manche*n war es tatsächlich das erste Wiedersehen nach diesen 50 langen Jahren!
Ermöglicht wurde der erste Teil des Klassentreffens durch den Hausmeister der Schule.
Nach Anfrage über das Betreten des Schulgeländes mit Rede und Foto, fand er die Idee und Art eines solchen Treffens an alter Stätte so gut, dass er für die Begrüßung das Lehrerzimmer, und darüber hinaus noch eine Führung durch das Gebäude anbot.
Bei dieser bemerkten alle, dass sich nicht nur der Name der Schule geändert hatte. Bis auf den noch original erhaltenen Physik Raum, machten es die baulichen Veränderungen, den Ehemaligen nicht einfach sich wieder zurecht zu finden. Darüber hinaus haben in den Klassenräumen modernste Technik, und die neuen Medien längst Einzug gehalten.
Für die Möglichkeit dies alles erleben und betrachten zu dürfen, sind wir dem Hausmeister
zutiefst dankbar.
Nach diesen emotionalen Momenten und wiederkehrenden Erinnerungen, ging es dann zum zweiten Teil der Veranstaltungen, zum Hotel zur Linde.
Auch dieser Ort ist ein Teil der gemeinsamen Erinnerungen. Denn einen Tag nach den Zeugnissen, kamen alle in die damalige Repelener „Dorfkneipe“ Zur Linde , um es zum Abschied noch einmal ordentlich krachen zu lassen!
Von dort aus zog es dann einige weit in die Welt hinaus, eine sogar bis nach Australien. Ganz so weit hatten es die Angereisten nicht, viele von ihnen leben noch hier auf der Seilscheibe, oder in benachbarten Städten wie Duisburg, Krefeld, und etwas weiter in Iserlohn. Ein paar verteilte das Leben über die Republik, und so wurden dann Berlin, Offenbach, Bayern oder Baden-Württemberg, zu den neuen Lebensmittelpunkten.
Der Weg zu den Freunden aus Jugendtagen war für sie jedoch nicht so weit, um das gemeinsame Erinnern zu verhindern. Die „Dönekes“ und Streiche mussten allerdings noch etwas warten, denn es gab zur Einstimmung erst noch einen musikalischen Beitrag.
Der in seiner neuen Heimat Baden-Württemberg bekannte Liedermacher und Kinderbuchautor Stefan Wolters, spielte, angelehnt an den Stil des ganz frühen Bob Dylan, einige seiner Lieder. Auch hierfür gab es Hilfestellung, denn die Leitung des Hotels, ermöglichte und stimmte den Lieder Beitrag, minutiös mit dem bestellen und servieren des Essens perfekt ab. Danach folgten dann endlich über Stunden hinweg, die ausgiebigen und langersehnten Gespräche. Gab es vorher und zwischendurch schon viel „Geplauder“, wurde nun im längeren Austausch noch so mach verschollene und in Vergessenheit geratene Erinnerung geweckt. Manche davon waren dann rückblickend betrachtet nicht immer die Besten, die Schönen allerdings überwogen aber bei weitem.
Am Ende des Tages hatte die Zeit doch wieder einmal gesiegt, und das Klassentreffen ging zu Ende. Jedoch werden die Erinnerung an diesen Tag, bei den „Realos von 1973“ zweifellos auch zu den Schönen zählen.

Alle Beteiligten wurden bezüglich der Veröffentlichung befragt, und hatten keine Einwände, somit wurden die Kriterien der G2 Regel bezüglich DS-GVO erfüllt.

Autor:

Uwe Kluge aus Kamp-Lintfort

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