Neues aus dem Moerser Tierheim
Hier ist immer tierisch was los

"Struppi", ein Schnauzer-Mix Rüde, freut sich auch schon auf die Tierweihnacht. | Foto: Heike Cervellera
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  • "Struppi", ein Schnauzer-Mix Rüde, freut sich auch schon auf die Tierweihnacht.
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Ein weiteres „Corona-Jahr“ ist bald um und auch im Moerser Tierheim hat sich wieder einiges getan in dieser Zeit. „Es gibt erfreuliche und traurige Dinge zu berichten“, so Kathrin Novotny, die im Tierschutzverein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

So seien zum Beispiel die Tierarztkosten massiv in die Höhe gestiegen. „Wir müssen die Rechnungen ja auch bezahlen. Viele Menschen meinen, dass unsere Tiere die Behandlungen umsonst bekommen. Das ist nicht der Fall. Die Kosten sind enorm gestiegen. Das bereitet uns schon große Sorgen. Vor allem, weil die steigenden Energiepreise uns sicherlich auch hart treffen werden.“
Weiterhin, so berichten Kathrin Novotny und Ehrenamtlerin Gisela Großmann, habe es viele Fund-, und Abgabetiere gegeben. „In der Sommerreisezeit waren es vor allem etliche Wellensittiche und Kaninchen, die zu uns gebracht wurden. Viele Katzen kamen mit entzündeten Augen zu uns, bei den meisten musste das kranke Auge entfernt werden, da jede Hilfe zu spät kam“, sagt Novotny traurig. „Die Verantwortung der Menschen scheint leider zurückgegangen zu sein. Manchmal sind die anfallenden Kosten für ein Tier aber auch einfach zu hoch. Deshalb sollte man sich auch nur ein Tier anschaffen, wenn man es sich leisten kann.“

"Hunde dürfen nicht als schickes "Accessoire" angesehen werden"

Kleine, niedliche Hunde, würden häufig auch als „Accessoire“ für die Handtasche angesehen. „Dabei möchten die Vierbeiner geistig und körperlich gefördert und gefordert werden, wie andere Hunde auch. Sie sind nicht nur ein „schickes Anhängsel“ “, wie Kathrin Novotny betont.
Eine Geschichte mit „Happy End“ trug sich Anfang des Jahres zu. Es kamen sieben Welpen aus einer Sicherstellung in das Moerser Tierheim. „Drei Shiba Inus, zwei französische und zwei englische Bulldoggen“, erinnert sich Gisela Großmann. „Alle kamen aus dem osteuropäischen Raum, waren gesundheitlich angeschlagen. Es dauerte Monate, bis sie überhaupt vermittelbar waren. Und das lag nicht nur an den gesundheitlichen Aspekten, sondern vor allem daran, dass die rechtlichen Mühlen einfach viel zu langsam mahlen. Aber: Alle haben es dank vieler Tierklinikaufenthalte überlebt, sind bereits vermittelt oder vorgemerkt.“
Kathrin Novotny stimmt dem freudig zu: „Das freut uns immer wieder, wenn alles so gut verläuft. Auch, wenn Leute Katzen übernehmen, egal ob mit Handicap oder Krankheit. Das ist einfach toll!“
Auch Boxermix-Dame Bärbel, die zu den „Roten Hunden“ gehörte, Vierbeiner, die durch Aggressionsverhalten oder sogar Beissvorfälle auffällig geworden sind, konnte erfolgreich in ein neues Zuhause vermittelt werden. Von den sogenannten „Roten Hunden“ hat leider nur Max, ein neunjähriger Mischlingsrüde, bisher noch keine Couch gefunden. „Er braucht sehr erfahrene Hundehalter, die sich mit Tieren auskennen, die schon mal gebissen haben und die sich nicht scheuen, einen Maulkorb anzulegen. Für die Tiere bedeutet der Maulkorb nämlich keine Qual, sondern er ist ein „sehr hilfreiches Mittel“, wie Kathrin Novotny anmerkt.

Tierweihnacht mit Laternenlauf am 27. November

Wie in der Pandemiezeit begonnen, laufen die Vermittlungen aktuell immer noch erst nach einer telefonischen Absprache. Erst danach wird geschaut, wer zu welchem Tier passt, dann können sich Mensch und Tier kennenlernen, oder besser gesagt „beschnuppern“. „Diese Form der Vermittlung ist tatsächlich viel angenehmer. Alles läuft ruhiger ab, das Tierheim ist zu den Besuchszeiten auch nicht so überfüllt“, wie Großmann und Novotny feststellten.
Nach zwei Jahren Corona-Zwangpause konnte in diesem Sommer endlich wieder das beliebte Sommerfest stattfinden. Und ein großes Highlight im Tierheim steht nun unmittelbar bevor: Am Sonntag, 27. November, von 12 bis 17 Uhr, findet Am Peschkenhof 34 die Tierweihnacht mit Laternenlauf statt. Neben vielen Leckereien, wird dort auch ein Gabentisch für die Tierheimtiere stehen. Benötigt werden vor allem hochwertiges Nassfutter für Hunde und Katzen, getreide-und zuckerfrei, getrocknete Kräuter für die Kleintiere, gerne auch Gutscheine für Lebensmittelmärkte, und Katzenstreu. Im Spendenlädchen „Winteredition“ sind Artikel für die dunkle Jahreszeit zu erwerben, zum Beispiel Mäntelchen für Hunde und Leuchtartikel. Eine feine Auswahl an Ausstellern rundet die Tierweihnacht ab. Um 17 Uhr beginnt der gut einstündige Laternenlauf. Der Erlös kommt komplett dem Tierheim zugute. Ein großes Dankschön des Teams geht an die vielen Spender, die das Tierheim regelmäßig unterstützen.

Spenden sind immer willkommen

Zur Information: Anfragen zu den Vermittlungstieren werden unter Ruf: 02841-21202, montags bis freitags ab 14 Uhr bis 17 Uhr, und samstags von 13 bis 16 Uhr entgegen genommen. Das Team des Tierheimes steht auch unter der Mailadresse info@tierheim-moers.de für Fragen zur Verfügung. Weitere Infos gibt es unter www.tierheim-moers.de
Wer gerne spenden möchte, die Konten lauten: Volksbank Niederrhein: DE81 1106 7217 0920 13 und bei der Sparkasse am Niederrhein: DE93 3545 0000 1120 0059 86.

Autor:

Nadine Scholtheis aus Moers

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