Azubis auf der Rheinwiesen-Farm in Monheim-Baumberg
Vier auf einen Streich

Luciano, Phornthicha, Ilayda und Malina sind stolz auf ihre kreativen Nisthilfen.
Foto: Detlev Garn
  • Luciano, Phornthicha, Ilayda und Malina sind stolz auf ihre kreativen Nisthilfen.
    Foto: Detlev Garn
  • hochgeladen von Bea Poliwoda

„Als mich Anfang Dezember 2020 eine Anfrage erreichte, ob die Rheinwiesen-Farm in Praktikumsplätze für Auszubildende im dritten Ausbildungsjahr anbietet, dachte ich zuerst an einen Scherz,“ erinnert sich Detlev Garn. Nach einem Telefongespräch stellte sich aber schnell heraus, dass die Anfrage nicht nur von Interesse, sondern auch ein Hilferuf war.

"Viele Auszubildende hatten Corona-bedingt Schwierigkeiten geeignete Praktikumsplätze zu bekommen. Besonders tragisch war es, wenn zugesagte Plätze, kurzfristig von Unternehmen abgesagt wurden. Um eine Entscheidung treffen zu können, bat ich die Auszubildenden, sich an einem Nachmittag das Gelände der Rheinwiesen-Farm anzuschauen", erzählt Detlev Garn. Denn mögliche Projektarbeiten auf dem Lernbauernhof finden im Freien bei Wind und Wetter statt.
"An diesem Freitag war es sehr windig und es regnete. Ich zeigte die verschiedenen Biotope und erklärte auch, welche Projektarbeiten umgesetzt werden könnten. Auch der Hinweis, dass es anstrengende Arbeiten sein könnten, die Muskelkater zur Folge haben würden, schreckte die vier Azubis nicht ab", erinnert sich der Landwirt
.
Anfang Januar konnte das vierwöchige Praktikum starten. Zu Beginn gab es viele Pflanzarbeiten. So wurden 150 Kratz-, Acker- und Gänsedisteln gepflanzt. Zur Förderung der Dorngrasmücke wurden zehn Nisthilfen aus alten Beifußruten gesteckt, in die dann Hohlräume mit einem Moosboden eingearbeitet wurden. Speziell für die Efeuseidenbiene pflanzten die Praktikanten 50 Stauden direkt an den Grenzzaun im Hühnerbiotop.

Immer wieder fragten Spaziergänger, was diese vier jungen Erwachsenen da auf dem Wiesengelände machen und welche Motivation dahinter steckt. Praktikantin Malina erklärte dazu: „Die Farm gibt mir die Möglichkeit etwas für das Ökosystem zu tun. Mir ist es nämlich wichtig, dass die Natur erhalten bleibt und etwas für gefährdete Arten getan wird.“
Im Wildbienen- und Schmetterlingsbiotop im hinteren Bereich des Lernbauernhofes wurden zwei weitere Sandbienenfelder angelegt, um bedrohte Sandbienenarten zu fördern, zu dokumentieren und um sie sichtbar zu machen.

Kooperation

In Kooperation mit dem Naturgut Ophoven konnte Detlev Garn zwei Kopfweiden abernten. Stärkere Weidenruten sind zu Flechtzaunelemente verwoben worden. Bei den Echsensteinen ist eine Weidenkreuzhecke gepflanzt worden, und für die Zaunkönige wurde aus dünnen Weidenruten eine Nistkugel geflochten.
Das Schnittgut einiger heimischer Wildrosen wurde zu Stecklingen verarbeitet und eingetopft. "Alle Pflanzen, die Wurzelballen ausbilden, werden an die Bevölkerung verschenkt, um auch außerhalb der Rheinwiesen-Farm viele neue Nektar- und Pollenquellen für Bienen, Schmetterlinge und viele weitere Insekten anbieten zu können", erklärt Detlev Garn.

Alle vier Praktikanten waren sich an ihrem letzten Arbeitstag einig, dass ihnen die Arbeit in der Natur und die Tiere der Farm fehlen werden.

Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

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