Monheimer Déjà-vu und der „Schrei nach Freiheit“

Hartungs Gedankengänge. Bin heute morgen 9.00 Uhr ca. aus dem Eulenweg kommend rechts in die Knipprather Str. in Höhe der Nr.2 abgebogen. Die Sicht war mir durch etliche parkende PKW' s mit Neusser Kennzeichen auf meiner Seite versperrt, trotzdem kam ich bis Haus-Nr. 12. Dann stand da, mir entgegenkommend, mittig auf der Straße ein Ford, dessen Fahrer,  meine freundliche Handbewegung, er möge doch mit seinem Ford über den herabgesengten Bürgersteig an meinem PKW vorbeifahren, nicht positiv deuten wollte. Ich hatte für einen Augenblick ein Déjà-vu und tatsächlich  fuhr er bis auf Augenhöhe auf mein Auto zu, ließ seine Scheibe runter, ich tat' s ihm wohlwollend nach, und er brüllte mir die STVO zu. Ich nickte freundlich, fand es aber unpassend die Situation meines Verhaltens zu entschärfen, sondern gab ihm mittels Fingerzeig zu verstehen, dass mir gerade ein bestimmtes Lied von Wolfgang Petry  im Autoradio besser gefällt als seine Rechthaberei. Dann hörte ich nur noch:  " Ich kann ja mal aussteigen und dir aufs Maul hauen!" Worauf ich meine Musik so laut drehte, dass ihm klar wurde, das mich sein dominantes Gehabe langweilte. Flugs machte er Anstalten mich aus dem Auto zu zerren. Aufgrund meiner Deeskalationsausbildung entschärfte ich das Ganze und fuhr laut STVO mit knapp 30 km/h langsam die Knipprather Straße rauf in Richtung des

neuen Denkmals „Schrei nach Freiheit“ im Kreisverkehr. 

 Als ich merkte, dass der angesäuerte Ford-Fahrer mit dem Wenden auf der Knipprather Straße nicht nachkam, verringerte ich mein Tempo so lange, bis er wieder hinter mir fuhr. Sodann  drehten wir unzählige Runde im  Kreisverkehr,  wo am 13. Januar  d. J. unter dem Applaus von rund 300 anwesenden Monheimerinnen und Monheimern das Kunstwerk „Schrei nach Freiheit“ des kurdisch-irakischen Künstlers Saman Hidayat der Öffentlichkeit vom Monheimer  Bürgermeister Zimmermann festlich übergeben wurde. Die dreieinhalb Meter hohe Figurengruppe wurde auf dem Kreisverkehr Baumberger Chaussee/Knipprather Straße aufgestellt, die ich/wir  jetzt umrundete/n. Als der Ford-Fahrer endlich  nach der dritten oder vierten Runde wieder in die Knipprather-,  in Richtung Schwalbenstraße fort fuhr, öffnete ich meinerseits die Scheibe und winkte ihm freundlich lächelnd  hinterher.

Was kann man  aus so einer Situation lernen?

Planen Sie Ihre Termine immer so, dass Sie genügend Zeit haben in einem ruhigen Ton  die STVO zu erklären, wenn es dann sein muss, aber vermeiden Sie die Androhung von Gewalt.

Und schauen Sie sich dieses Denkmal  „Schrei nach Freiheit“ jetzt ruhig einmal aus der Nähe an, wenn Sie mal dran vorbeifahren oder sonstwie unterwegs sind. Es lohnt sich.

PS Mit dem Déjà-vu meine ich natürlich meinen Skat-Freund Franz, der mir bei jeder sich passenden Gelegenheit die Feinheiten seines Verhaltens erklärt, wie er die STVO auslegt. Natürlich lieber Franz, wissen Du und ich, dass Du Dich niemals von mir musikalisch  provozieren lassen würdest. Trotzdem solltest Du wissen, dass ich diesen Artikel  deiner Person widme.

Autor:

Joachim H. Hartung aus Monheim am Rhein

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