40 Jahre Mülheimer Zupforchester
Ansichten eines Orchesters

Die Vorsitzende des Mülheimer Zupforchesters Silke Schenck, dessen Geschäftsführerin Ricarda Küpper und der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Stefan Pätzold, stellten jetzt im Haus der Stadtgeschichte die Präsentation zum 40. Geburtstag des Mülheimer Zupforchesters vor. | Foto: Fotoagentur Köhring
  • Die Vorsitzende des Mülheimer Zupforchesters Silke Schenck, dessen Geschäftsführerin Ricarda Küpper und der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Stefan Pätzold, stellten jetzt im Haus der Stadtgeschichte die Präsentation zum 40. Geburtstag des Mülheimer Zupforchesters vor.
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Wenn ein Orchester einen runden Geburtstag feiern kann, lässt es von sich hören. Das hätte das 20-köpfige Mülheimer Zupforchester auch gerne getan. Doch die Corona-Pandemie hat die im Mai und November geplanten Jubiläumskonzerte unmöglich gemacht. Geblieben sind die Ansichten eines Orchesters, das sich im Foyer des Hauses der Stadtgeschichte an der Von-Graefe-Straße in 18 sehenswerten Bild-Text-Tafeln der interessierten Öffentlichkeit präsentiert. Die Mülheimer Woche traf die Vorsitzende des Mülheimer Zupforchester Silke Schenck im Haus der Stadtgeschichte und sprach mit ihr über die vier Jahrzehnte des Mülheimer Zupforchesters.

Wie kam es 1980 zur Gründung des Mülheimer Zupforchesters?
Schenck: Es gab damals einen Haufen von Zupfern, die in anderen Ensembles spielten, sich dort aber nicht mehr wohl fühlten, weil sie anspruchsvollere Musik spielen wollten. Sie haben sich damals mit dem Leiter der damaligen Jugendmusikschule, Orlando Zucca, ausgetauscht und mit Gerhard Queens ihren ersten Dirigenten gewinnen können. Das in einem Wohnzimmer gegründete Orchester gewann schnell neue Mitspieler und konnte erreichen, dass das Fach Mandoline an der Jugendmusikschule eingerichtet wurde. Die erste Mandolinenlehrerin der Musikschule, Gabriele Jäger-Armbruster spielt seit 40 Jahren mit im Zupforchester.
Welche Instrumente lässt das Zupforchester erklingen?
Schenck: Das sind Mandolinen und Mandolen. Mandolen sind größere Mandolinen, die eine Oktave tiefer gespielt werden. Hinzu kommen Gitarren, Contra- und Gitarren-Bass sowie das Mandolon-Cello, das noch eine Oktave tiefer gespielt wird, als die Mandolen.
Was sind die angenehmen Seiten Ihres Saiteninstrumenten-Orchesters?
Schenck: Es macht einfach Freude gemeinsam zu musizieren. Obwohl wir ja kein Profi-Orchester sind und alle neben unserem Beruf musizieren, machen wir anspruchsvolle Musik, die wir nicht einfach herunterspielen, sondern uns mit unserem Dirigenten Dominik Hackner künstlerisch erarbeiten.
Was muss man mitbringen, um als Saiten-Instrumentalist in Ihrem Zupforchester mitzuspielen?
Schenck: Grundkenntnisse am Instrument wären schon nicht schlecht. Ansonsten sollte man keine Hemmungen haben. Denn wir gehen auf den musikalischen Leistungsstand neuer Mitspieler ein. Als ich 1980 mit neun Jahren mit meiner Mandoline im Zupforchester begann, konnte ich auch noch nicht alles mitspielen und habe deshalb erst mal nur vereinfachte Stimmensätze mitgespielt. Und jetzt ist gerade meine neunjährige Tochter Dido mit ihrem Kontrabass bei uns eingestiegen.
Warum lohnt es sich, die Präsentation Ihres Orchesters im Haus der Stadtgeschichte anzuschauen?
Schenck: Wir haben versucht, die ganze Vielfalt aufzuzeigen, die wir in den letzten 40 Jahren musikalisch, auch im Zusammenspiel mit vielen Solisten,  auf die Bühne gebracht haben. Die Präsentation zeigt, dass wir als Repräsentanten der Kammermusik zur musikalischen und kulturellen Vielfalt beitragen und darüber hinaus, zum Beispiel durch unsere Konzerte in den Mülheimer Partnerstädten und bei Festivals als Kulturbotschafter Mülheims unterwegs sind. Wir haben versucht mit den Fotos die Emotionalität der Musik zu transportieren, die wir Corona-bedingt zurzeit nicht erklingen lassen können. Aber mit der Präsentation bleiben wir zumindest sichtbar und können vielleicht neugierig machen. Derzeit planen wir, am 17. April 2021 und am 20. November 2021 unser jetzt ausgefallenen Konzerte mit ihren Uraufführungen nachzuholen.
Kann man als Zupforchester eigentlich alle musikalischen Genres bedienen?
Schenck: Wir sind da sehr vielseitig und spielen alles von der Renaissance über die Klassik und Filmmusiken bis hin zu modernen zeitgenössischen Kompositionen, von denen viele aus Japan kommen, da die Zupfmusik in Japan sehr beliebt ist und dort auch die ganz großen Säle füllt. Auch für unsere Jubiläumskonzerte hatte wir zwei Uraufführungen eingeplant, die jetzt bis ins nächste Jahr warten müssen.
Was sind für Sie besondere Glanzlichter in der 40-jährigen Geschichte des Mülheimer Zupforchesters?
Schenck: Da gab und gibt es ganz viele  Glanzlichter, angefangen beim Zusammenhalt in unserem Orchester, in dem wir als Nicht-Profis mit großer Leidenschaft und viel Engagement zusammen musizieren. Glanzlichter sind aber auch all unsere Konzerte im Kammermusiksaal der Stadthalle und die enorme Resonanz des Publikums oder unsere Auftritte in ganz großen Sälen beim Euro-Festival Zupfmusik.

Kontakt & Informationen zum Mülheimer Zupforchester findet man im Internet unter; www.mzoweb.de oder www.zupfmusik.eu sowie bei der Orchester-Vorsitzenden Silke Schenck telefonisch unter: 0208 / 30406967 und 0176 / 81763633 oder per E-Mail an: silke@mzoweb.de

Mehr über das Mülheimer Zupforchester

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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