Creativa 2019
Träume aus Stoff, Wolle und Papier - Inspirationen von der Dortmunder Hobby- und Bastelmesse

Cutlery Art heißt die Kunstform, bei der aus alten Silberbesteck wunderschöne Schmuckstücke entstehen. | Foto: Andrea Rosenthal
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  • Cutlery Art heißt die Kunstform, bei der aus alten Silberbesteck wunderschöne Schmuckstücke entstehen.
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Noch bis Sonntag, 17. März, pilgern Freunde des Bastelns, Werkens und Handarbeitens nach Dortmund in die Westfalenhallen. Auf der Creativa 2019 präsentieren hunderte Aussteller in fünf Hallen jeden Tag von 9 bis 18 Uhr ihre Entwürfe, verkaufen Werkzeuge und alle nur erdenklichen Materialien. Am Samstag und Sonntag werden in Halle 3B auf der Begleitmesse Cake & Bake Tortenträume wahr.

Von Andrea Rosenthal

Internationale Aussteller aus aller Welt bieten auch in diesem Jahr wieder auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern ein einzigartiges und buntes Angebot an neuen und bewährten Kreativ-Produkten, individuell gestalteten Objekten und innovativen Techniken.

Die Besucher erwarten ein buntes Bühnenprogramm mit atemberaubenden Modeexponaten von Nachwuchsdesignern, vielfältige Workshops und Vorführungen sowie Produkte rund um das kreative Schaffen. Auf dem neuen Marktplatz CREATIVA NEO bekommen die Besucher individuelle, upgecycelte  Designerprodukte zu sehen, und auf der WERTE-Fläche lernen sie traditionelles Handwerk in modernem Design umzusetzen.

Upcycling, echt trendy

Wer die CREATIVA NEO betritt, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Aus Fahrradschläuchen werden Gürtel, alte Lkw-Planen werden zu modischen Rucksäcken und Messanger-Taschen. Auch zum Nähen von Mänteln und Jacken eignet sich der wasserabweisende Stoff.

Aus Alt mach Neu heißt es auch bei Frank und Stephanie Meinarus. Die beiden zaubern aus altem Silberbesteck wunderschöne, individuelle Schmuckstücke. Die filigranen Ringe, Armbänder und Schlüsselanhänger zogen nicht nur Frauen an den Stand in Halle 4. An der Werkbank konnten die Besucher unter der Anleitung von Frank Meinardus die Bearbeitung der Gabeln und Löffeln selbst ausprobieren. Vielleicht findet so Großmutters Silberbesteck den Weg aus der Schublade ans Licht. Denn Frank Meinardus betont: "Silber will getragen werden, sonst ärgert es sich schwarz!"

"Silber will getragen werden, sonst ärgert es sich schwarz!"

Sticken - der Nachwuchs fehlt

Auch klassische Handarbeitstechniken wie Häkeln, Stricken und Schneidern sind heute noch sehr aktuell, wie die belagerten Stände für Wolle, Stoff und Muster zeigen. Leerer ist es bei den Stickbildern. Inge Nolte, die in Sundern Dänische Stickereien und Mode vertreibt, hat ihren Stand mit Stickbildern in modernem Design dekoriert, die sich problemlos in die aktuelle Wohnmode einfügen. Die Modelle entwirft sie selbst, die Vorlagen verkauft sie. "Leider sticken kaum noch junge Menschen", bedauert die Sauerländerin. Das mag daran liegen, dass nur noch wenige Schulen den klassischen Handarbeitsunterricht im Lehrplan haben. Deshalb gibt Inge Nolte in Nachmittagsbereich einer Sunderner Grundschule eine Stick-AG.

Am Erhalt der alten Handwerkstechniken arbeiten auch die Gilden, die in Halle 8 eine große Aktionsfläche haben. Dort finden sich Quilts im Bauhausstil, die Spinnräder der Spinnereigilde, der Kreis der Klöpplerinnen und auch die Stickereigilde. An ihrem Stand sitzt Stickmeisterin Judith Schneider-Schrief, die Beispiele aus ihrem Arbeitsalltag zeigt. Mess- und Taufgewänder, prachtvolle Fahnen und Banner schmücken die Fläche. "Deutschlandweit gibt es leider nur noch zehn Lehrlinge, die das Handwerk des Textilgestalters in der Fachrichtung Sticken erlernen", bedauert die Stickmeisterin. "Dabei ist das Arbeitsfeld vielfältig. Gerade haben wir im Karneval zahlreiche Arbeiten der Sticker bewundern können."

Träume aus Stoff und Papier

Was sie in ihrerAusbildung gelernt haben, zeigten auch die Schülerinnen der Mittelstufe des Hönne Berufskollegs aus Menden. Drei Jahre dauert ihre Ausbildung zur bekleidungstechnischen Assistentin und zur Fachoberschulreife. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Meike Ostermann präsentieren die Mädchen in Halle 4 Kleiderträume aus Stoff und Papier.

Michelle Tille erzählt dazu: "Die Papierkleider waren ein Projekt, das im August gestartet ist. Zunächst haben wir diverse Falt-, Stanz- und Klebetechniken erlernt, dann unser Modell entworfen, das passende Papier ausgesucht und auf ein Unterkleid aus Stoff aufgebracht." So sind kurze Cocktailkleider aus Spielkarten oder schwarzem Krepppapier entstanden. Oder auch pompöse Ballroben aus rosa Papierrosen. Absoluter Höhepunkt der Vorführung auf der Showbühne in Halle 4 ist jedoch ein Brautkleid mit Schleppe aus hunderten Blüten aus Buchseiten. Das Publikum honorierte soviel Einfallsreichtum und Geschick mit nicht enden wollendem Applaus.

Wer jetzt neugierig geworden ist, hat noch bis Sonntag, 17. März, die Möglichkeit, die Creativa in den Dortmunder Westfalenhallen besuchen. Nähere Informationen zu Tickets, Anreise und Programm gibt es auf der Homepage der Messe.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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