Bauvorhaben an der Rudolf-Harbig-Straße stösst auf Ablehnung

Hier soll Ende 2015 ein Wohngebiet entstehen. | Foto: PR-Foto Köhring
  • Hier soll Ende 2015 ein Wohngebiet entstehen.
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Wenn Ende 2015 die letzten Tore auf dem Sportplatz an der Rudolf-Harbig-Straße geschossen werden, kann es nicht mehr lange dauern, bis der erste Spatenstich auf dem zirka 2,8 Hektar großen Gebiet erfolgen wird.

Noch steckt das Vorhaben, das den Bau eines dreigeschossigen Mehrfamilienhauses und 33 Einfamilienhäuser in Heißen vorsieht, in den Kinderschuhen. Schluss mit den Gerüchten um den Bebauungsplan an der Rudolf-Harbig-Straße machte vor kurzem das Amt für Stadtplanung, Bauaufsicht und Stadtentwicklung, dass Anwohner zu einer ersten Öffentlichkeitsbeteiligung einlud.

Planungsamtsleiter Jürgen Liebich informierte die Heißener über Ziele der Planung und gab einen ersten Überblick über Artenschutz, Entwässerung, Schallschutz und Luftschadstoffe. Hintergrund der Planaufstellung ist das vom Rat der Stadt im Jahr 2011 beschlossene „Perspektivkonzept Fußball“: Die Sportplätze Rudolf-Harbig-Straße und Auf der Wegscheid werden zugunsten einer neuen Bezirkssportanlage Heißen an die Hardenbergstraße verlegt, die den Vereinen RSV und TB Heißen ein gemeinsames Zuhause bieten wird.
Viele Anwesende waren von dem Bauvorhaben alles andere als angetan, fürchten sie doch die Vernichtung einer Natur- und Vogeloase.

„Ein Biotop aus politischen Planungsentscheidungen zu zerstören ist bedenklich“, äußerte sich Wolfgang Völker, der mit Verdrängungseffekten auf das hiesige Vogelvorkommen rechnet. „Im Rahmen der Brutvogelkartierung wurden im Plangebiet keine planungsrelevanten Vogelarten festgestellt“, versuchte Liebich zu beruhigen. „Allerdings kann es einzelne Arten wie den Kleinspecht geben, die die älteren Bäume zur Anlage von Höhlen und Brut nutzen. Daher werden die Bäume außerhalb der Brut- und Aufzuchtzeiten gefällt.“

Ebenso heiß diskutiert wurde die in die Planung einbegriffene Baumfällung am Frohnhauser Weg. „Wenn die Bäume weg sind, wo bleibt da der Schallschutz?“ beklagte sich eine Anwohnerin. Doch wie viel Schallschutz bieten Bäume tatsächlich? „Maximal eine Reduktion von zwei dB(A)“, wie Liebich klarstellte. Auch Arnold Fessen, Bezirksvorsteher der Bezirksvertretung 1, betonte: „Bäume stellen nicht den Wert dar, der Schallschutz ausmacht. Ein Wall oder eine Bebauung reduziert Lärm um vieles mehr als Bäume.“

Ganz andere Sorgen äußerte ein weiterer Anwohner: „Wie will die Stadt es schaffen, Grünflächen zu bewirtschaften, wenn sie selbst den Stadtteil nicht pflegen kann?“ Er spielte auf die Unattraktivität des Stadtteils an, auf Straßenschäden, die nicht beseitigt werden, und auf einen unzumutbar verschmutzen Taxistand, der nicht gepflegt wird.

Autor:

Stephanie Kleebaum aus Oberhausen

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