Dammeyer muss gehen
Sparkasse verkleinert Vorstand

Der Vertrag von Ralf Dammeyer (links) wird nicht mehr verlängert. Im Vorstand verbleiben Martin Weck (Mitte) und Frank Werner (rechts). | Foto: Sparkasse
  • Der Vertrag von Ralf Dammeyer (links) wird nicht mehr verlängert. Im Vorstand verbleiben Martin Weck (Mitte) und Frank Werner (rechts).
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Am Freitagnachmittag, 9. November, bestellte der Verwaltungsrat der Sparkasse Mülheim Frank Werner mit Wirkung vom 1. September 2019 erneut für weitere fünf Jahre zum Vorstand. Dem muss allerdings der Rat der Stadt noch zustimmen. Gleichzeitig beschloss das Gremium, den bis Ende Juni 2019 auslaufenden Vertrag von Vorstandsmitglied Ralf Dammeyer nicht zu verlängern. Das bedeutet, dass die Sparkasse Mülheim künftig nur noch zwei Vorstandsmitglieder hat: Frank Werner und Vorstandsvorsitzender Martin Weck.

Der Verwaltungsratsvorsitzende Dieter Wiechering betonte, dass es sich das Gremium mit der Entscheidung nicht leicht gemacht habe. „Langjähriger Kostendruck und erhöhte Eigenkapitalanforderungen, vor allem aber das 
Niedrigzinsniveau führen dazu, dass die Zahl unsererMitarbeiter ebenso wie beispielsweise die Zahl der Filialen in den letzten Jahren verstärkt reduziert wurden. Die Steigerung der Effizienz und die damit einhergehende Verschlankung war nun auch auf die Vorstandsebene auszudehnen. Unsere  Sparkasse hat in der Digitalisierung und in der Ausrichtung auf den Kunden positive Schritte gemacht und ist schlagkräftig aufgestellt, so dass ich mir über die Zukunft mit zwei Vorständen gerade auch im Vertrieb keine Sorgen mache. Herrn Dammeyer danke ich für seine gute Arbeit in unserem Hause und wünsche ihm persönlich und beruflich alles Gute.“

An der Spitze des Vorstandsgremiums bleibt weiterhin Martin Weck als Vorstandsvorsitzender, der nun gemeinsam mit seinem Kollegen Werner die strategische Ausrichtung der Sparkasse Mülheim an der Ruhr und deren Umsetzung steuern wird.

Rat befürwortet Verkleinerung des Vorstandes

Die Verkleinerung des Sparkassenvorstandes war auch in der Ratssitzung am Donnerstagnachmittag Thema. Die BAMH-Fraktion und die Grünen hatten im Stadtrat je einen Antrag zur Haushaltsanierung eingebracht: „Alle müssen sparen. Das kann auch an der Vorstandsetage der Sparkasse nicht vorbeigehen.“ Mülheim solle dem Beispiel Oberhausen folgen und den Vorstand um eine Position auf zwei Vorstandsmitglieder verkleinern. Auch wenn dem Rat die rechtliche Handhabe fehle, könne er doch die Verwaltungsrat-Mitglieder dazu anregen, den dritten Posten zu diskutieren.

Nach einem Hinweis von Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort zur Zulässigkeit einer Abstimmung formulierten die Grünen ihren Antrag etwas um. Der Rat der Stadt empfahl den von ihm entsandten Mitglieder des Verwaltungsrates der Sparkasse, die Reduzierung von drei auf zwei Vorstandsmitgliedern durch Änderung der Sparkassensatzung zu erreichen. Darauf konnte man sich einigen. Wolfgang Michels betonte allerdings, dies habe seine CDU schon seit mindestens 15 Jahren gefordert: „Wenn man damals auf uns gehört hätte, wären jetzt fünf Millionen mehr im Topf.“

Kämmerer Frank Mendack begrüßte den Beschluss zur Verkleinerung und nannte Zahlen: „Beim Ausscheiden eines Vorstandsmitgliedes wäre eine Einmalzahlung von 350.000 Euro fällig. Da läge die Einsparung zunächst bei einer halben Million. Danach ergibt sich ein deutlich siebenstelliges Einsparvolumen.“ Ralf Dammeyer, dessen Vertrag auch über fünf Jahre lief, verdient zurzeit 340.000 Euro im Jahr. Das veranlasste den Stadtrat zu einstimmiger Annahme des Antrags. Es ist also davon auszugehen, dass der Rat die Entscheidung des Verwaltungsrates mittragen wird.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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