Mülheimer Vorzeigeprojekt
Parkstadt: Städtebauwettbewerb soll die erste Richtung aufzeigen

Mit diesem Kran werden aktuell neue Treppenhäuser im großen Hauptgebäude errichtet. | Foto: Tabea Weberskirch / PR-Fotografie Köhring
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  • Mit diesem Kran werden aktuell neue Treppenhäuser im großen Hauptgebäude errichtet.
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Lange Zeit war das 13,6 Hektar große ehemalige Tengelmann-Areal auf der Grenze zwischen Broich und Speldorf für Außenstehende Sperrgebiet. Ein Zaun versperrte das gesamte Areal. Das soll sich in der künftigen „Parkstadt“ ändern. Der österreichische Projektentwickler und Investor Soravia ermöglichte nun bereits der zweiten Mülheimer Ratsfraktion einen Rundgang durch das Areal.

„Wir freuen uns, dass dieser Standort eine Zukunft bekommt“, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Margarete Wietelmann. Im vergangenen Jahr hatte Soravia das Gelände von Tengelmann erworben. Aus diesem Grund wird am Standort gerade die Niederlassung West des Unternehmens etabliert.

Neben dem Impfzentrum beheimatet das Hauptgebäude, in dem 2003 die letzten Schokoladen der Firma Wissoll vom Band gingen, Verwaltungsbereiche der Hochschule Ruhr-West und die Sicherheitsfirma WSS. Folgen werden die Feuerwehr mit Schulungsräumen, die Firma Standardkessel Baumgarte und ab Januar der TSV Viktoria mit einem Sportcenter.

15.000 von 65.000 Quadratmetern sind vermietet

„Unser Ziel ist es, die 65.000 Quadratmeter komplett zu füllen“, sagt Holger Dietrich, Bauingenieur bei Soravia. Etwa 15.000 sind aktuell bereits vermietet. Dabei wird das größte Gebäude des Komplexes weitestgehend erhalten. Es werden aber beispielsweise Treppenhäuser und Aufzüge ergänzt. Der bestehende Lichthof wird bis ins Erdgeschoss durchgezogen.

Erhalten bleiben auch das Kesselhaus des ehemaligen Schlachthofes und das Pförtnerhäuschen. Dies sind die einzigen beiden Elemente, die unter Denkmalschutz stehen. „Dem Denkmalpfleger ging das Herz auf, weil das meiste von 1912 noch sehr gut erhalten ist“, erzählte Holger Dietrich. Im Kesselhaus soll Gastronomie entstehen.

Städtebaulicher Wettbewerb wird im Oktober entschieden

Der überwiegende Teil des Gesamtareals wird über einen städtebaulichen Wettbewerb entwickelt, an dem zehn Büros teilnehmen und der am 6. Oktober abgeschlossen wird. „Wir haben im Juni die ersten Entwürfe gesehen und was wir gesehen haben, macht Lust auf mehr“, verspricht Dietrich.

Dabei handelt es sich unter anderem um die Fläche des riesigen Parkplatzes und des Sportplatzes. In erster Linie wird dort wahrscheinlich Wohnbebauung entstehen. Zum Wettbewerb gehörte zudem alles rund um den Bereich wohnen – also Versorgung, Kinderbetreuung, eventuell sogar ein Schulstandort.

Öffnung des zuvor zugemauerten Areals

Vor allem soll die Parkstadt in Zukunft von mehreren Seiten aus erreichbar sein. Parkhäuser sollen die Parkplatzsituation lösen. Innerhalb des Areals soll weitestgehend nur Rad- und Fußverkehr stattfinden. Die Anbindung an den Radschnellweg kann über ein Nachbargrundstück gewährleistet werden. Unklar ist noch, was mit dem Technikum passiert, in dem aktuell die „Körperwelten“ ausgestellt sind.

Mit Ausnahme des Fußballplatzes bleiben die bestehenden Grünflächen erhalten. Flächen, die versiegelt werden, werden durch entsiegelte Bereiche ausgeglichen. „Das hält sich am Ende die Waage“, so Dietrich. Auch offene Wasserflächen sind eine Option für die Parkstadt.

„Es wird eine lange Strecke, die wir zu gehen haben“, weiß der Soravia-Vertreter. Denn die Fertigstellung wird mindestens eine Dekade in Anspruch nehmen.

Autor:

Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr

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