Nur Gewinner – Nur Positives

Das Haus des „weisen Gelehrten“, die Villa Nestor, befindet sich auf der Calvinstraße in Broich. Sagt Ihnen nichts? Das ist gut verständlich.

Die „Villa Nestor“ (aus dem lat. Nestor = weiser Gelehrter) ist eine betreute Wohngemeinschaft, die von momentan sieben Personen bewohnt wird. Sie liegt idyllisch, äußerst ruhig, zur Sommerzeit freundlich und sonnig, etwas abgelegen von der Straße und doch mittendrin im alltäglichen Leben. Sylvia Eberlein, Leiterin der Wohngemeinschaften, welche vom privaten ambulanten Pflegedienst „die pflegepartner“ betrieben werden, sagt: „Derzeit ist es hier wie auf Mallorca. Es fehlt nur der Pool.“ Dementsprechend fühlen sich die sieben Bewohner auch total wohl.

Aufbauschwierigkeiten

Die Villa Nestor war die erste und ist die älteste Einrichtung dieser Art in Mülheim. Christel Schneider, Geschäftsführerin von „die pflegepartner“ war Initiatorin und maßgeblich an der Planung, Organisation und Aufbau beteiligt. Heute erinnert sie sich: „Ich bin zunächst auf mehr Widerstand gestoßen, als mir lieb war. Von Unterstützung konnte keine Rede sein, eher war das Gegenteil der Fall. Was man nicht kennt, möchte man nicht, war die Einstellung.“ Am 1. August besteht die Villa Nestor seit zehn Jahren. Ein Grund einmal Resümee zu ziehen und einer breiteren Öffentlichkeit Gutes zu berichten und davon in Kenntnis zu setzen.

Anzeichen von Demenz

Als die Immobilie an der Calvinstr. Gefunden war, war der Grundstein gelegt. Kleinere Umbauten und die ersten sieben Personen konnten bald einziehen. Jeder der Bewohner hat ein eigenes Zimmer und zusätzlich stehen Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Die Bewohner, das sind zurzeit sechs Frauen und ein Mann, haben jeweils einen eigenen Mietvertrag mit dem Hausbesitzer und einen Betreuungsvertrag mit dem ambulanten Pflegedienst. Der jüngste Bewohner ist 63 Jahre, der älteste 95 Jahre. Ein Bewohner ist seit Beginn dabei. Was eint alle Bewohner? Um eine solche Einrichtung wie die Villa Nestor zu bewohnen, müssen erste Anzeichen von Demenz erkennbar sein, sagt der betreuende Arzt, Neurologe sowie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Prof. Dr. Marcus Jüptner. Und die Erfolge für solche Wohngemeinschaften zählt Prof. Dr. Jüptner gleich auch auf: „Während in stationären Heimen die Medikamente oft vermehrt verabreicht werden, kann hier ganz klar festgestellt werden, dass die Menge herabgesetzt werden kann.“ Aufgrund des guten Personalschlüssel, zeigen sich auch deutlich weniger Auffälligkeiten im Verlauf der Erkrankung. Während in den Heimen des Öfteren der Besuch des Arztes und Psychologen nötig ist, fährt Prof. Dr. Jüptner in aller Regel nur zu den turnusgemäßen Besuchen in die Villa Nestor. Dass derzeit deutlich mehr Frauen, denn Männer dort vertreten sind, hat wie Prof. Dr. Jüptner auch erklärt einen ganz einfachen Hintergrund: „Frauen haben eine höhere Lebenserwartung. Und mit steigendem Alter vermehrt sich auch das Risiko an Demenz zu erkranken.“

Positives Fazit

Alle Verantwortlichen sind sich einig: Selbstbestimmt leben in einer kleinen Gemeinschaft Gleichgesinnter bringt nur Vorteile. Das familiäre Miteinander und der gute Austausch mit den Angehörigen führt zu allseitiger Zufriedenheit. Sylvia Eberlein dazu: „Wir betreuen die Angehörigen mit.“ und Christel Schneider zieht als Fazit: „Heute wissen wir: Wohngemeinschaften sind ein Win-win-win für alle Beteiligten.“

Autor:

Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr

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