Bildband zeigt, dass Ratingen die „grüne Lunge“ der Region ist

„Ratingen gilt als ‚grüne Lunge‘ der Region.“ Als Christian Pannes den traditionellen Interview-Block beim Empfang des Bürgermeisters mit diesem Satz einleitete, horchte manch ein Gast verwundert auf. Doch der Moderator vermochte seine vermeintlich steile These mit Fakten und Zahlen reichlich zu belegen, denn er hatte sich zuvor durch die Lektüre des Bildbandes „Grün! – Ratingen und seine Grünflächen“ gut dafür präpariert. Die Autorin des 192-seitigen Werks, Andrea Niewerth, sowie der langjährige Leiter des Ratinger Grünflächenamtes, Manfred Fiene, erklärten im anschließenden Gespräch, warum das Buch etwas sehr Besonderes ist.

Dass „Grün!“ gleich in mehrfacher Hinsicht eine besondere Publikation ist, wurde im Interview schnell deutlich. Allein schon, dass der Rat der Stadt – wie bereits beim erfolgreichen Buch über den Poensgenpark – erneut per Beschluss für die Finanzierung gesorgt hat, sei höchst selten, erklärte Manfred Fiene. Einmalig aber ist die Themenstellung. Ihm sei jedenfalls keine Abhandlung bekannt, in der systematisch alle öffentlichen Grünflächen einer Stadt – von der Kita-Wiese über Friedhöfe und Grünverbindungen bis hin zu Naturschutzgebieten – umfassend dargestellt würden.

„Grün!“ macht genau das – und rückt so Ratingens nachhaltige Grünplanung der letzten Jahrzehnte in den Blick. Sie begann schon Ende der siebziger Jahre, als der damalige Stadtdirektor Dr. Alfred Dahlmann einen Landschaftsplan für Ratingen anlegen ließ. Dass mit solcher Weitsicht geplant wurde, war damals ein Novum – und für Fiene ein wichtiger Grund, 1981 als gelernter Gartenarchitekt und Landschaftsplaner von auswärts zur Ratinger Stadtverwaltung zu wechseln.

Chefgärtner Manfred Fiene investierte in seiner Amtszeit 60 Mio. Euro in Grünflächen

In seinen rund 30 Dienstjahren als Leiter des Grünflächenamtes konnte Ratingens Chefgärtner nicht nur rund 60 Millionen Euro in die Pflege und Entwicklung der Grünflächen investieren, was letztlich auch zu einer erheblichen Vergrößerung des städtischen Grünbestands führte. Zwei Drittel des Stadtgebiets sind heute Freiflächen.

Außerdem schaffte es Fiene immer wieder, die Stadt zur Teilnahme an Bundes- und Landeswettbewerben zu motivieren. „Und das, obwohl die Mitarbeiter der Verwaltung wussten, dass das viel Mehrarbeit bedeutet.“ Die zusätzliche Anstrengung wurde aber reichlich mit Ehrungen belohnt. Höhepunkt war 2007 die Beteiligung an dem bundesweiten Wettbewerb „Entente florale – Eine Stadt blüht auf“, bei dem Ratingen gegen starke Konkurrenten eine Goldmedaille gewann. Mit einem Reisebus voller Ratinger Delegierter, erinnert sich Fiene gern, sei er damals zum „ZDF-Fernsehgarten“ nach Mainz gefahren, wo der damalige Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer Bürgermeister Harald Birkenkamp die Medaille überreichte.

Ohne Fienes Liebe zum Grün wäre dieses Buch nicht geschrieben worden

Ist „Grün!“ also eine Art Vermächtnis Fienes? Nein, das ist dem gebürtigen Essener, der seit letztem Jahr den Ruhestand genießt, doch zu pathetisch. Autorin Andrea Niewerth, die schon den Poensgenpark-Bestseller verfasst hat, findet das nicht. In ihrer Danksagung schreibt sie: „Ohne die Liebe des ehemaligen Amtsleiters zum Grün in Ratingen, hätte dieses Buch nicht geschrieben werden können. Daher ist es ganz wesentlich auch sein Werk.“

Das im Klartext-Verlag erschienene Buch, das zahlreiche farbige Karten, Pläne, Luftbilder und Fotos enthält, ist im örtlichen Buchhandel erhältlich und kostet 29,95 Euro.

Autor:

Thomas Zimmermann aus Ratingen

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