Ruhrfestspiele: Shakespeare gerappt: Ein Sturm - 400 Jahre später

Auf ihren Insel-Rap sind die Darsteller von "Ein Sturm - 400 Jahre später" richtig stolz. | Foto: krusebild
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  • Auf ihren Insel-Rap sind die Darsteller von "Ein Sturm - 400 Jahre später" richtig stolz.
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Schüchtern, das war mal. Wer die jungen Mitwirkenden der Produktion „Ein Sturm - 400 Jahre später“ bei ihren Proben im Bildungzentrum des Handels besucht, merkt schnell: Diese Herren und Damen um die 20 haben für ihre Zukunft durchs Theaterspielen Selbstbewusstsein getankt und sind bereit, ihre persönlichen Inselreiche zu erobern.

„Wir sind alle sehr musikalisch“, erklärt Seval Dulkudir, mit 16 die Jüngste im Bunde. Auch das merkt man. Wer das Stück (es hatte am Dienstag um 20 Uhr Premiere, eine zweite Vorstellung gibt es am Mittwoch und 19 Uhr) gesehen hat, kriegt den selbstgemachten Rap nicht mehr aus dem Ohr. Ganz klar hitverdächtig.
Unter der Regie von Franz-Joseph Dieken wird seit September fleißig geübt. Die Shakespeare-Story über Verrat und Rache, Liebe und Vergebung bekommt durch das Amateur-Ensemble einen ganz eigenen Charme und Charakter.

Als Leiche auf der Bühne? "Kacke, aber interessant"

Fatih Incirkus (20) aus Marl und Philipp Trottenberg aus Castrop-Rauxel (21) können aus persönlicher Erfahrung Vergleiche ziehen mit der Eröffnungspremiere der Profis: da lagen beide als Statisten - als Leichen, um genau zu sein - unter der Bühne. „Kacke war das, sehr anstrengend, aber auch witzig“, findet Fatih. Ihr eigenes Stück gefällt ihm viel besser, vor allem der Insel-Rap.
Auch Samanta Utech aus Recklinghausen, die Hertenerin Chantal Mans und Dunja Omirate (alle 20) machen begeistert mit. Die Darsteller sind in der Übergangsphase zwischen Schule und Ausbildung. Sie lernen etwas fürs Leben, wird deutlich. Dunja: „Ich kann viel besser aus mir herausgehen und sagen, was ich will.“ Samanta meint: „Ich habe gelernt, vorurteilsfreier zu sein.“

Darsteller aus Recklinghausen, Marl, Herten und Castrop-Rauxel

Einige haben schon früher in der Schule Theaterprojekte gemacht, für die meisten ist es aber eine völlig neue Erfahrung. Als „Leichen“ kennen sich Fatih und Philipp gut aus. „Es war schon klasse, mehrere Abende hintereinander auf der Bühne zu sein, jedes Mal vor rund 1.000 Zuschauern.“ Dass viele Freunde und Angehörige ihren ganz persönlichen „Sturm“ in der Halle König Ludwig 1/2 sehen wollen, darüber freuen sie sich. „Der Stoff kommt an“, meint Fatih ernsten Tones, was seine Mitspieler zum Lachen bringt. „Jetzt hat er wieder diese Nachrichtensprecher-Stimme drauf.“

Die Stimmung in der Truppe scheint überhaupt gut zu sein. Sie wollen Kontakt halten, mal zusammen grillen. Voll des Lobes sind die jungen Laiendarsteller für ihre Dozenten beim Bildungszentrum des Handels.

Wir haben sie gebeten, das Stück „Ein Sturm - 400 Jahre später“ mit einem Wort zu beschreiben. Hier die Antworten der jungen Darsteller:

„Einzigartig, berührend, humorvoll, kreativ, abwechslungsreich, magisch, prägend und spannend.“

So sehen gute Empfehlungen aus. Besonders stolz sind sie auf ihren selbstgeschriebenen Insel-Rap. Davon gibt's ein Video im Netz.
Hier der Link: http://www.ruhrfestspiele.de/veranstaltungen/veranstaltung_detail.php?ver_id=484&ter_

Vorstellungen:
Dienstag, 27. Mai, 20 Uhr, und Mittwoch, 28. Mai, 19 Uhr. „Der Sturm - 400 Jahre später“, Halle König Ludwig 1/2, Alte Grenzstraße 153, 45663 Recklinghausen. Karten-Reservierungen: 02361/ 9218 0

Auf ihren Insel-Rap sind die Darsteller von "Ein Sturm - 400 Jahre später" richtig stolz. | Foto: krusebild
Die Halle Konig Ludwig 1/2 in Recklinghausen, eine der interessantesten und spannensten Spielstätten der Ruhrfestspiele. | Foto: Ruhrfestspiele Recklinghausen
Autor:

Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen

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