Neue Männer braucht das Land!

Neue Männer braucht das Land!

SPD-Kampf um den Fraktionsvorsitz

von: Dr. Dr. Joachim Seeger, RE-Nord

Ich war nicht sonderlich überrascht, dass Michael Materna plant, den bisherigen Fraktionsvorsitzenden Frank Cerny durch eine Gegenkandidatur herauszufordern. Bei allen Verdiensten, die der honorige Cerny aufzuweisen hat, bleibt doch gelegentlich der Eindruck bestehen, in Recklinghausen würde sich wenig bewegen. Die SPD hat sich offensichtlich unter Cerny über Jahre hinweg in einem harmonischen Miteinander zu der bestehenden Jamaika-Koalition in Recklinghausen bewegt, ohne sie ernsthaft zu gefährden. In diesem Zusammenhang hat die SPD es offenbar versäumt, soziale Fragen und Probleme zu thematisieren und dieses Terrain der Linkspartei oder vereinzelt auch der UBP überlassen, was durch die Wahlergebnisse im Süden unserer Stadt signifikant wird. Die SPD muss sich daher ganz schnell neu aufstellen- inhaltlich/thematisch und auch personell. Michael Materna ist ein ernstzunehmender Kandidat bei diesem Ansinnen. Wenn er als neuer Fraktionsvorsitzender der SPD-Ratsfraktion in Recklinghausen das Thema „Soziale Gerechtigkeit“ stringent verfolgen und stärker als bisher in die öffentliche Diskussion einbringen sollte, könnte er als Bürgermeisterkandidat der SPD im Jahr 2020 ein scharfer Herausforderer für Bürgermeister Christoph Tesche werden. Die CDU kann sich nicht für immer und ewig darauf verlassen, alte Erbhöfe verteidigen zu können, zumal für mich unscheinbare und farblose Mitstreiter (FDP und Grüne) im „Koalitionsboot“ sitzen. Diese beiden Gefährten sind in der politischen Öffentlichkeit der Stadt Recklinghausen meistens gar nicht wahrnehmbar. Das Aufeinandertreffen von Tesche und Materna könnte noch sehr spannend werden und die eine oder andere Überraschung in Recklinghausen hervorbringen. Die SPD in Recklinghausen wäre wirklich gut beraten, Michael Materna ins Spiel zu bringen!