Theodor-Heuss-Gymnasium in Recklinghausen gibt Opfern ein Gesicht
Schule stellt anlässlich des Holocaust-Gedenktages Jahresprogramm vor

Auch in diesem Jahr beteiligt sich Bürgermeister Christoph Tesche an der internationalen Kampagne #WeRemember. 
 | Foto: Stadt RE
  • Auch in diesem Jahr beteiligt sich Bürgermeister Christoph Tesche an der internationalen Kampagne #WeRemember.
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  • hochgeladen von Ingrid Lücke

Der 27. Januar ist seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Im Jahr 2005 wurde der Tag von den Vereinen Nationen auch zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt. Seit Jahren erinnert auch die Stadt am 27. Januar mit einer zentralen Veranstaltung daran, dass auch in Recklinghausen die Nazis Menschen drangsalierten, verfolgten und umbrachten.
Längst ist dieser Tag ein wichtiger Baustein in der ausgeprägten Gedenkkultur der Stadt. In diesem Jahr haben Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums ein Programm zusammengestellt. Dieses kann jedoch wegen der Corona-Pandemie nicht wie geplant im Bürgerhaus Süd präsentiert werden. „Das ist schade, denn die Schule hat sich sehr viel Mühe gegeben, viel Arbeit und Zeit investiert“, sagte Bürgermeister Christoph Tesche.

Über das Internet verbreitete Videobotschaft

Schulleiter Jörg Schürmann entwickelte mit den Schülern die Idee, eine Videobotschaft zu produzieren, die über das Internet verbreitet werden soll. Ein Grußwort spricht dabei auch Bürgermeister Christoph Tesche. Wobei das Programm, das das Süder Gymnasium geplant hat, weit über den 27. Januar hinausgeht. Unter dem Motto „Opfern ein Gesicht geben – THG und Süd erinnern und gestalten miteinander Zukunft“ wurden für das komplette Jahr 2021 verschiedene Beiträge geplant und dazu eine ganze Reihe von Kooperationspartnern mit ins Boot geholt.

„Rechtsextremismus erkennen“

Die Palette der vielfältigen Aktionen reicht von der Gestaltung eines Schaufensters von Britts Bücherforum an der Bochumer Straße, Exkursionen, Vorträge, Aufführungen des Theaters Gegendruck, eine Buchenwald-Ausstellung, über die Vorführung des Films „Hitlerjunge Quexx“ im Cineworld bis zu bis zu einer Lehrerfortbildung mit dem Titel „Rechtsextremismus erkennen“.
„Mich hat das Programm, das das THG auf die Beine gestellt hat, wirklich sehr beeindruckt. Er reiht sich nahtlos in die Gedenktage der vergangenen Jahre ein, die von anderen Schülerinnen und Schüler ebenfalls mit sehr viel Kreativität gestaltet wurden. Dieses große und vor allem kontinuierliche Engagement unserer Schulen ist ein Grund, warum ich auf die Gedenkkultur in unserer Stadt stolz bin“, sagte Christoph Tesche. „Wir werden damit dem Anspruch gerecht, die Opfer der unmenschlichen Nazi-Diktatur nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Indem wir uns mit ihrer Geschichte intensiv auseinandersetzen, halten wir die Erinnerung an sie wach und mahnen künftige Generationen zur Wachsamkeit. Das sind wir den Opfern schuldig“, betonte der Bürgermeister.
Und so beteiligt sich Christoph Tesche auch 2021 wieder an einer Aktion, zu der der Jüdische Weltkongress alljährlich aufruft.

#WeRemember

Personen des öffentlichen Lebens lassen sich mit einem Schild mit der Aufschrift #WeRemember fotografieren. Dieses Foto wird über die Social-Media-Kanäle verbreitet, außerdem erscheinen die Teilnehmer in Form einer Projektion in Auschwitz. Die weltweit größte Aktion zur Erinnerung an den Holocaust findet unter dem Motto statt: „Von der Vergangenheit lernen. Die Zukunft schützen.“ „Wir erleben gerade, dass sich Verschwörungstheorien verbreiten, während die ganze Welt gegen das Corona-Virus kämpft. Dabei tauchen auch immer wieder Mythen auf, die Juden und andere Minderheiten zu Sündenböcken machen wollen. Dem müssen wir uns entschieden entgegenstellen“, sagte Christoph Tesche.

Video 
Das Video zum Gedenktag findet sich ab dem 27. Januar auf der Homepage des Theodor-Heuss-Gymnasiums: www.thg-recklinghausen.de

Kooperationspartner des Theodor Heuss-Gymnasiums 

  • Verein für Orts- und Heimatkunde
  • Institut für Stadtgeschichte
  • Britts Bücherforum, Bochumer Str. 137
  • Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis RE e.V.
  • Kinderlehrhaus e.V.
  • Stadtbücherei im Haus der Bildung
  • Volkshochschule Recklinghausen
  • Initiative Süd e.V.
  • Theater Gegendruck
  • Initiative „Lesen gegen das Vergessen“
  • Konrad-Adenauer-Stiftung
  • Käthe-Kollwitz-Gesamtschule
Autor:

Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen

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