Unkraut wird ganz natürlich bekämpft

Das „Wave“-Spezialfahrzeug werden die Recklinghäuser in Zukunft öfter im Stadtgebiet in Aktion sehen. Foto: Stadt
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Bei der Bekämpfung von Unkraut setzen die Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR) auf neueste umweltschonende Techniken: die sogenannte „Wave-Methode“. Dabei wird fast kochendes Wasser direkt auf das Unkraut gesprüht.
Dank Infrarot-Sensoren werden ausschließlich Stellen mit Unkrautbewuchs behandelt, sodass weder Wasser noch Energie vergeudet werden. Die Auswirkung der Methode reicht vom Blatt bis zur Wurzel, wodurch die Pflanze ganz oder in großen Teilen abstirbt. Durchschnittlich vier Behandlungen im Abstand mehrerer Wochen reichen aus, um Unkrautbewuchs langfristig zu hemmen.
Eine nachträgliche Bearbeitung mit anderen Mitteln ist nicht nötig. Das heiße Wasser verlässt die Düsen nur mit geringem Druck, damit der Untergrund nicht mechanisch beschädigt wird. Ein umweltfreundliches Verfahren, da nur reines Wasser ohne Zusätze zum Einsatz kommt. Das Ergebnis einer Behandlung mit der „Wave-Methode“ variiert je nach Beschaffenheit der Oberfläche. „Auf Oberflächen mit kleinen Fugen wird das Ergebnis schneller erreicht als auf Flächen mit großen Fugen oder auf Flächen, die länger nicht behandelt worden sind“, sagt Rita Zweiböhmer, bei den KSR zuständig für den Bereich Grünpflege. Nach einer Testphase in 2010 und 2011 befreit das Spezialfahrzeug seit Frühjahr 2012 öffentliche Plätze und Wege im Stadtgebiet von wucherndem Unkraut. Andere Methoden wie das Abflämmen von Unkraut sind mit einem höheren Zeit- und zum Teil auch Kostenaufwand verbunden. Der Einsatz von Chemikalien ist mittlerweile wegen der umweltschädigenden Wirkung nur sehr begrenzt zulässig. Eine vergleichende Analyse der Universität Amsterdam in den Jahren 2001 und 2002 ergab, dass die „Wave-Methode“ bei der Unkrautbekämpfung das Verfahren mit der geringsten Umweltbelastung ist.
Je nach den örtlichen Bedingungen kann mit dem „Wave“-Spezialfahrzeug eine Fläche von 1,5 bis 2,5 Hektar pro Tag von Unkraut befreit werden. Die Maschine hat eine Arbeitsbreite von 1,20 Meter und kann schnell auf 1,60 Meter erweitert werden. Schwer erreichbare Stellen wie Ecken oder Hindernisse werden manuell mit einer Handspritze behandelt.
Die Kosten für die Reinigung mit dem „Wave“-Verfahren betragen zwischen 11 und 13 Cent pro Quadratmeter, je nachdem wie oft eine Stelle bereits gereinigt wurde. Die KSR haben das Spezialfahrzeug nicht erworben, sondern die Beseitigung des Unkrauts auf öffentlichen Flächen als Dienstleistung komplett ausgeschrieben. Das wird nun für mindestens ein Jahr mit Option auf Verlängerung von einem privaten Dienstleister übernommen.

Autor:

Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen

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