Max macht mit - Stadtspiegel-Mitarbeiter wagt sich auf ein Liegerad

Max macht mit - Stadtspiegel-Mitarbeiter Max Rolke probiert Randsportarten aus. Foto: Krusebild
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Stadtspiegel-Mitarbeiter Max Rolke probiert für die Serie „Max macht mit“ Randsportarten aus. Er berichtet von ungewöhlichen Sportarten und den Personen und Vereinen, die diese betreiben. Dabei geht er auch schon einmal bis an die Schmerzgrenze.

Im Liegen fahren und den Panoramablick genießen: Liegeräder haben viele Fans, doch sind immer noch ein ungewohnter Anblick auf den Straßen. Die Liegeradfreunde Ruhr-Lippe wollten mir die Faszination dieser speziellen Räder zeigen: Doch was gemütlich anfing, endete mit einem Sturz.
„Toll ist natürlich das Fernsehsessel-Panorama, das man während der Fahrt genießen kann“, meint Petro Gautier, der einen Kurzlieger fährt. „Man kann sich zurücklehnen und entspannen.“ Kurzlieger sind die gängigste Form der Liegeräder. Bei vielen Kurzliegern wird unter dem Sitz gelenkt und das Tretlager befindet sich auf einer Höhe mit dem Sitz. Natürlich gibt es je nach Geschmack verschiedene Varianten des Kurzliegers.
Unter den Mitgliedern der Liegeradfreunde Ruhr-Lippe ist fast jedes Modell vertreten. Vom Kurzlieger über Langlieger bis hin zu Liegedreirädern. Ich fand den Anblick von Liegerädern immer ein wenig seltsam. Doch ich hatte bisher auch noch nie probiert, auf einem Liegerad zu fahren. Mountainbike - damit kann ich umgehen.
Die Liegeradfreunde um Heinz Großmann wollen mir die Faszination an ihren Rädern näher bringen: „Man muss sich erst daran gewöhnen. Die Liegedreiräder sind natürlich einfach zu fahren, weil man damit nicht umkippen kann. Probier es doch einfach mal aus“, meint Heinz Großmann lachend. Nicht zu stürzen, hatte ich mir fest vorgenommen, doch das sollte ich nicht einhalten können. Zunächst steige ich aber dankbar auf das sichere Dreirad.
Nach einer kurzen Einführung sitze ich - pardon - liege ich schon auf dem Fahrrad. „Gelenkt wird unter dem Sitz, bremsen, schalten, alles ganz normal am Lenker. Der Wendekreis ist ein bisschen größer und man sollte nicht zu schnell in die Kurven gehen, sonst hebt ein Rad ab“, erklärt mir die Besitzerin des Rads. „Jetzt fahr’ einfach mal los!“
Und schon trete ich leicht in die Pedale, der Rücken drückt sich an die Lehne und sobald das Liegedreirad ins Rollen kommt, kann ich mich entspannt zurücklehnen. Auch das Lenken unter dem Sitz ist kein Problem. Sogar eine Stütze für den Kopf gibt es. Liegeradfahren ist gemütlich und ich verstehe schon auf den ersten Metern, was die Faszination „Liegerad“ ausmacht.
„Knapp 100 Liegeradfreunde aus dem gesamten Ruhrgebiet sind wir insgesamt“, erklärt Heinz Großmann. „Mindestens einmal im Monat verabreden wir uns zu einer Tour. Da können schon mal leicht an einem Tag zwischen 80 und 100 Kilometer zusammenkommen.“
Sportliche Höchstleistungen sind dabei nicht gefragt, sondern das gemütliche Fahren über schöne Strecken im Ruhrgebiet steht im Vordergrund. „Mit dem Liegerad sind 100 Kilometer kein Problem. Die Handgelenke werden ja nicht belastet und der Rücken wird auch geschont“, erklärt Petro Gautier begeistert.
Und jetzt will ich es wissen: Wie fährt man auf einem Kurzlieger? „Ich habe einen Tag gebraucht, um zu lernen wie man damit fährt. Ich bin öfters mal hingefallen, aber du kannst es gerne mal ausprobieren“, warnt mich der Liegeradprofi Großmann lachend.
Also setze ich mich auf sein giftgrünes Liegerad. „Zu weit hinten“, zeigt mir der Profi. „Setz dich ganz entspannt hin, lehn’ dich an und klapp den Lenker runter.“ Etwas wackelig ist es mit dem tiefen Schwerpunkt und den Füßen auf den hoch liegenden Pedalen. Der lenkende Reifen liegt unter meinen Knien und die ersten Meter verlangen einiges an Konzentration. „Je schneller man ist, desto stabiler wird es“, ruft Heinz Großmann. Also trete ich in die Pedale. Doch von Stabilität spüre ich noch nichts. Dann die erste Kurve. Wie vom Mountainbike gewohnt will ich mich in die Kurve legen.
Doch das klappt nicht. Der tiefe Schwerpunkt und das ungewohnte Lenkverhalten bringen mich aus dem Gleichgewicht und das, was ich vermeiden wollte, wird zum Unvermeidbaren. Ich stürze und finde mich auf dem Boden wieder.
„Kein Problem“, meint Heinz Großmann und kann sich ein Lächeln nicht verkeifen. „Ich dachte du wärst sportlicher“, zwinkert er mir zu. Zurück zum Ausgangspunkt schaffe ich es zum Glück ohne Sturz.
Liegeradfahren ist gewöhnungsbedürftig, doch wenn man es kann, ist es eine sehr bequeme Art der Fortbewegung. Die Faszination daran kann ich verstehen, trotzdem bin ich froh, als ich wieder auf meinem Mountainbike sitze - denn damit kann ich umgehen.

Demnächst lesen Sie hier, was Max beim Jagdbogenschießen alles erlebt hat...

Autor:

Max Rolke aus Recklinghausen

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