Gemeinsame Veranstaltung von Kreis und Städten am „Tag der Pflege“ am 12. Mai

Mehr als 16.000 pflegebedürftige Menschen werden im Vest meist von ihren Töchter oder Schwiegertöchter gepflegt. Diese nehmen dafür selbst soziale Isolation und gesundheitliche Schäden in Kauf. Foto: Gerd Altmann/ pixelio.de
  • Mehr als 16.000 pflegebedürftige Menschen werden im Vest meist von ihren Töchter oder Schwiegertöchter gepflegt. Diese nehmen dafür selbst soziale Isolation und gesundheitliche Schäden in Kauf. Foto: Gerd Altmann/ pixelio.de
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Zu wenig wahrgenommen, zu wenig anerkannt: Mehr als 16.000 unverzichtbare häusliche „Pflegestützpunkte“ gibt es im Kreis Recklinghausen.
Die Plakate und Flyer sind gedruckt und gehen in diesen Tagen an die Adressaten in den Städten. Die Werbemittel machen aufmerksam auf den „Tag der Pflege“ im Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen. Einen ganzen Tag lang, am 12. Mai, gehört das Kreishaus Recklinghausen ab 10 Uhr den pflegenden Angehörigen.
Altenhilfekoordinatoren, die ihre Arbeit bei der Kreisverwaltung und in den Städten machen, werden den Blick nicht nur auf die Situation Pflegender Angehöriger lenken, sondern den Angehörigen über Vorträge und spezielle Beratungs- und Informationsangebote Möglichkeiten aufzeigen, wie sie ihre Situation besser gestalten und bewältigen können.
Mehr als 16.000 pflegebedürftige Menschen im Kreisgebiet werden nach dem derzeit noch gültigen Pflegeplan des Kreises Recklinghausen zu Hause gepflegt - in diesen Haushalten leisten Eheleute, Lebenspartner, Töchter und Söhne gering oder gar nicht bezahlte Pflegearbeit - entweder allein oder mit zusätzlicher Unterstützung eines Pflegedienstes.
Rund 16.700 kleine, aber unverzichtbare häusliche „Pflegestützpunkte“, die es zu stützen, zu informieren und zu motivieren gilt. Hinzu kommt eine noch unbekannte Anzahl von Pflegefällen, die keinen Anspruch auf Leistungen haben, die aber dennoch die Zuwendung und die Unterstützung ihrer Angehörigen brauchen.
Pflegende Angehörige fühlen sich oft im Stich gelassen und finden immer noch wenig gesellschaftliche Bestätigung. Wertschätzung und Anerkennung der pflegenden Angehörigen waren aber für die verantwortlichen Altenhilfekoordinatoren der Städte und des Kreises nicht allein der Grund, sich für eine gemeinsame Veranstaltung, besonders ausgerichtet auf die Zielgruppe der pflegenden Angehörigen, zu entscheiden.
„Familien, insbesondere die Töchter oder Schwiegertöchter pflegen ihre Angehörigen oft jahrelang und nehmen dafür selbst soziale Isolation und gesundheitliche Schäden in Kauf. Eine Entlastung pflegender Angehöriger ist daher für die zehn kreisangehörigen Städte und den Kreis ein ganz wichtiger Faktor, wenn wir über die Entwicklung wirksamer Versorgungssysteme nachdenken“, erläutert Peter Korte, Fachdienstleiter für Seniorenangelegenheiten bei der Kreisverwaltung, die gemeinsame Aktion.
„Wir meinen, dass Pflegende Angehörige sowohl auf sozialer als auch auf finanzieller Ebene wertvolle Dienste leisten. Dafür verdienen sie die Unterstützung durch die Gemeinschaft, zumal sie meist noch höheren Belastungen ausgesetzt sind als professionelle Pflegekräfte“, so Peter Korte weiter. Qualifizierte und in der Praxis stehende Referenten wie Silke Niewohner von der Landesstelle für Pflegende Angehörige und Dr. med. Karl Ott, Facharzt für Innere Medizin der Geriatrie des Gertrudis-Hospitals in Herten-Westerholt konnten für die Veranstaltung gewonnen werden. Dr. Ott wird darüber sprechen, was eine Demenz eigentlich ist und wie man sie feststellt.
Die Beratungs- und Infocenter Pflege stellen ihre Beratungsangebote, die sieben Betreuungsstellen aus dem Kreis die Vorsorgemöglichkeiten vor. Von Hilfen aus der Kinästhetik über Aktivierungsmöglichkeiten, individuelle Wohnberatung, gesunde Ernährung bis hin zu Urlaubsangeboten für Pflegebedürftige und Pflegende Angehörige spannt sich der Bogen der Angebote.
„Wir richten bewusst keine „Pflegemesse“ aus“, betont Peter Korte, „dafür wäre das Kreishaus auch bei der Fülle der Angebote im Kreis viel zu klein gewesen. Wir haben ganz gezielt spezielle Themenbereiche für die Interessen und Nöte von Pflegenden Angehörigen ausgewählt.“ Und die Verantwortlichen bieten noch einen weiteren Service an: Die Veranstaltung findet zwar an einem Samstag statt, wo es vielleicht leichter fällt, Pflegebedürftige in der Obhut der Familie zu belassen, doch wenn auch dies nicht geht, können zu pflegende Familienmitglieder selbstverständlich auch mitgebracht werden.
Für eine fachgerechte Betreuung über die Zeit der Veranstaltung wird gesorgt. Das gleiche gilt für das leibliche Wohl: die Cafeteria im Kreishaus bietet an diesem Tag sowohl warme als auch kalte Speisen an.

Autor:

Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen

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