Demo in Rees
Demo brachte 250 Trecker nach Rees

Die Veranstaltung in Rees endete mit einer Abschlusskundgebung. | Foto: Dirk Kleinwegen
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  • Die Veranstaltung in Rees endete mit einer Abschlusskundgebung.
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Die Bauern bitten zu Tisch

Rund 250 Trecker, Sattelschlepper, LKW und Tanklaster waren in Wesel gestartet. Über Xanten ging es dann weiter nach Rees, wo die Abschlusskundgebung der Demonstration stattfand. 

Frühzeitig wurde vom Reeser Ordnungsamt der große Parkplatz am Westring gesperrt. Fast pünktlich, wenige Minuten nach zwölf, kamen die ersten Trecker mit lauten Gehupe am Westring an, wo bereits rund 50 interessierte Bürger warteten. Große Transparente auf den Landmaschinen machten die Meinungen der Bauern deutlich: No Farmers – No Food – No Future; Du Opa, was waren nochmal Bauern?; Bauern platt – Teller glatt.
       Aus Solidarität unterstützen auch Zulieferfirmen der Bauern diese Aktion. „For Farmers Thesing“ aus Haffen waren mit einem Wagen dabei und spendierte Schnitzelbrötchen, der Düngemittelhersteller Soepenberg aus Hünxe servierte Würstchen und der Raiffeisenmarkt sorgte für kostenlose Getränke.
       Nach dem Eintreffen sämtlicher Teilnehmer kamen die Organisatoren noch kurz zu Wort. Rüdiger Neuenhoff, Organisator der Untergruppe Niederrhein bereitete die Bauern auf weitere Aktionen vor: „Heute ist nur zum Üben. Wir müssen bestimmt mit unserer Truppe nochmal ausrücken. Es wird weitergehen, bis wir hier ein wenig Menschenverstand in den Laden bringen.“
       Georg Biedemann, Pressesprecher der Bewegung „Land schafft Verbindung“, wandte sich auch an die anwesenden Nicht-Bauern: „Auf jedem Schlepper hier, sitzt eine Existenz und eine Familie. Seit über zehn Jahren werden wir nur gebasht, uns wird für alles die Schuld gegeben. Wir machen unseren Job wirklich gut. Wir sind 365 Tage im Jahr für euch da. Und liefern eine wirklich tolle Qualität, wie man sie sonst nirgendwo auf der Welt bekommt.“
       Den Grund für die aktuelle Aktion fasste Georg Biedemann noch einmal im Gespräch zusammen: „Das Agrarpaket der Bundesregierung und weitere aktuelle Situationen haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Wir möchten nun den Dialog mit Politik und Gesellschaft suchen und das Agrarpaket noch mal aufmachen und dann - fachlich begleitet - noch einmal neu diskutieren.“
       Die Organisatoren waren begeistert vom Ablauf und dem positiven Feedback der Zuschauer am Wegesrand. Es gab keinerlei negative Reaktionen. Auch für die Behörden hat Biedemann nur Lob parat: „Wir sind wirklich hervorragend unterstützt worden. Es gilt ein großer Dank an die Polizei und die Ordnungsbehörden.“ Der komplette Korso wurde die komplette Strecke von zahlreichen Polizeiwagen und -motorrädern begleitet.
       Zwei Wochen wurde die Demonstration von der Bewegung „Land schafft Verbindung“ geplant. Die Organisation und Werbung lief ausschließlich über die sozialen Medien. Neben dieser Aktion gab es in Deutschland zahlreiche weitere Aktionen, die größte in Bonn beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
       Das Motto der Demos „Bauern bitten zu Tisch“ soll laut dem Pressesprecher absolut friedlich und gewaltfrei vermittelt werden. Aber die Bauern wollen so lange weitere Aktionen starten, bis ein vernünftiger Dialog gefunden wird. Es sollen nicht weiterhin, ohne Rücksprache mit den Betroffenen, Gesetze und Verordnungen eingeführt werden, die nicht - ohne die Existenz der Bauern zu gefährden – umgesetzt werden können.
       Nach dem Termin in Rees ging es für rund 50 Schlepper noch weiter nach Emmerich. Dort stattete man der Firma Katjes einen Besuch ab. „Da geht es um die aktuelle Katjes-Werbung für vegane Schokolade, wo die Milchviehhaltung stark diskreditiert wird“, erklärte Biedemann, „es wird der Award „Der goldene Misteimer“ für die beschissenste Werbung des Jahres überreicht.“

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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