Vorbereitung zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung

Unter fachlicher Anleitung üben für den wichtigen Beistand in der letzten Phase des Lebens

In diesem Jahr ist es endlich wieder so weit, dass der ambulante Hospizdienst Rees einen eigenen Vorbereitungskurs zur Sterbebegleitung anbieten wird. Dieser findet vom 22. April bis 18. November an jeweils ein oder zwei Samstagen im Monat statt.

Der Kurs wird von den beiden Koordinatorinnen des Hospizdienstes, Andrea Bendfeld und Jessica Bos, geleitet werden. In dem Kurs, der der Sensibilisierung der Teilnehmer im Umgang mit sterbenden Menschen dient, geht es um die Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Trauer, Palliativmedizin, Spiritualität und Pflegebedürftigkeit, und immer auch um die eigene Haltung dazu. Auch die Hospitation in einer Pflegeeinrichtung oder einem ambulanten Pflegedienst und der Besuch in einem Bestattungsunternehmen sind Bestandteile des Kurses.

Eine Infoveranstaltung für alle Interessierten findet dazu am Dienstag, 24. Januar, um 18 Uhr im evangelischen Gemeindehaus an der Hurler Str. 17 in Rees-Millingen statt. An diesem Abend stellen die beiden Referentinnen den Ablauf und Inhalt des Kurses vor und beantworten die Fragen der zukünftigen KursteilnehmerInnen. Manchmal besteht auch eine gewisse Unsicherheit darüber, ob man für Sterbebegleitungen überhaupt geeignet sei, dies lässt sich dann in einem Einzelgespräch vor Beginn des Kurses meist klären. Für Menschen, die sich aktuell in einer persönlichen Trauerphase befinden, ist der Kurs allerdings nicht geeignet, denn es bedarf schon eines gewissen Abstands zu eigenen Trauererfahrungen, um Anderen in solch einer Situation Hilfe und Beistand bieten zu können.

In Rees wird seit fast 30 Jahren Hospizarbeit durch Ehrenamtliche geleistet. Die Anzahl der Menschen, die in Sterbebegleitungen gehen, hat sich seither ständig vergrößert, aktuell sind es im ambulanten Hospizdienst Rees 47 ehrenamtlich tätige Frauen und Männer, die von zwei hauptamtlichen Koordinatorinnen betreut werden. Auch die Anfragen für Sterbebegleitungen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, im vergangenen Jahr waren es 65 Personen, die vom Reeser Hospizdienst in den Senioreneinrichtungen, bei der Lebenshilfe oder privat begleitet wurden.
Sterbebegleitung ist immer auch Lebensbegleitung für die Menschen, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden, aber auch für deren Angehörige und Freunde. Eine Unterstützung durch den Hospizdienst kann jeder in dieser Phase in Anspruch nehmen, der Entlastung oder Beratung benötigt. Die Tätigkeit des Hospizdienstes ist kostenfrei und richtet sich an Menschen jeden Alters, Nationalität und Religionszugehörigkeit.

"Hospizliches Tun lebt von der Überzeugung, dass ein Sterbender außer Medizin auch menschlicher Fürsorge und Zuneigung bedarf und dass die Persönlichkeit und Einzigartigkeit eines Menschen auch in seinem Sterben gewahrt bleiben soll", erklärt die Vereinsvorsitzende Gerda Doppstadt.

Kontakt und Hilfe

Unterstützung durch den Hospizdienst kann jeder in Anspruch nehmen, der an einer lebensverkürzenden Erkrankung leidet und Rat und Hilfe benötigt, sowie deren An- und Zugehörige. Der Hospizdienst ist ehrenamtlich und kostenfrei. Kontaktdaten: Bereitschaftstelefon: 0152 0147 1640, Internet: www.hospiz-rees.de