Ein provokativer Beitrag
Ein frei ersonnener Dialog zweier AfD-Sympathisanten - wie reagiert der Leser (m,w,d)?

Foto: Pixabay

Noch nie hat es in Deutschland solch eine Demonstrationswelle gegeben, insbesondere hat es bisher keine gegeben, welche sich namentlich gegen eine politische Partei richtet, gegen die AfD, wobei die Demonstrationen noch verbunden sind mit heftigsten Beschimpfungen Richtung AfD-Sympathisanten, sobald es zu einem Zusammentreffen mit ihnen kommt. Die Demos zeigen Wirkung: Die Partei sinkt in der Wählergunst, traut man den Umfrageinstituten, allerdings nur um wenige Prozent. Kein Durchbruch, keine Nachhaltigkeit. Möglich, dass sich die AfD nach einem zu erwartenden Abebben der Demos wieder in der Wählergunst erholt. Was macht die Afd-Sympathisanten so resistent, lässt sich als Frage stellen.

Zum Zweck einer Beantwortung will vorliegender Beitrag in die Rolle zweier ersonnener AfD-Sympathisanten schlüpfen, nennen wir sie mal Harald Schmidtke und Hanife Uzun. Harald Schmidtke hat seines Wissens nach einen deutschen Stammbaum, arbeitet in einem mittelständischen Maschinenbau-Unternehmen, Hanife Uzuns Großvater ist im Zuge der Gastarbeiteranwerbung nach Deutschland gekommen, holte schon bald seine Frau nach, so dass die Familie in Deutschland Wurzeln fasste. Hanife Uzun, seit Geburt deutsche Staatsangehörige, betreibt heute einen begehbaren Kiosk.

Es ist ein Samstag im Februar, früher Nachmittag, irgendwo im Ruhrgebiet. Harald Schmidtke, der seinen Wagen am Straßenrand geparkt hat, steht Hanife Uzun im Kiosk gegenüber und will gerade einige Artikel bezahlen. Da werden die beiden auf einen Demonstrationszug aufmerksam, der sich auf der Straße am Kiosk vorbeizubewegen beginnt.

Schmidtke: Nee, das darf doch nicht wahr sein!

Uzun: Was ist das denn? Habe ich etwas verpasst?

Schmidtke: Demonstration für Demokratie und gegen Rechts.

Uzun: Aha. Ist die Demokratie in Gefahr? Und: Was heißt "gegen Rechts"?

Schmidtke: Na, es geht eigentlich nur gegen die AfD. Überall in Deutschland finden doch seit Januar diese Demos statt.

Uzun: Soweit ich das mitkriege, ist die AfD doch eigentlich in Ordnung. Die reden doch wenigstens Tacheles.

Schmidtke: Ich wundere mich, haben Sie doch Migrationshintergrund, wenn ich mich nicht täusche.

Uzun: Ja, habe ich, bin vielleicht aber deutscher als viele andere Deutsche. Und die AfD spricht doch nur die schlechten und nach meiner Ansicht nach abzuwehrenden Seiten der Zuwanderung an. Hier bei mir lungern auch manchmal Gestalten rum, ach nee, ich will mir den Mund nicht verbrennen. Und wenn man sich darüber hinaus mal das Durcheinander in Deutschland anschaut, so sehe ich nur bei der AfD eine klare Linie.

Schmidtke: Ganz Ihrer Meinung. Deutschland hat längst die Kontrolle verloren. Wir brauchen eine Partei, die endlich mal zeigt, wo es lang gehen muss. Wenn ich mir da unsere aktuelle Ampelregierung anschaue - da kann man doch nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Gefährliche, Deutschland in den Abgrund führende Migrationspolitik, und ansonsten kriegen die auch nichts auf die Reihe. Die AfD ist für mich der einzige Silberstreif am Horizont.

Uzun: So ist es wohl. Aber da habe ich mal eine Frage an Sie: Wieso glauben viele, die AfD wolle die Demokratie abschaffen?

Schmidtke: Keine Ahnung. Scheint mir eine inszenierte Hysterie zu sein, in deren Sog sich die Menschen hineinziehen lassen. Das selbstständige Denken scheint ihnen abhanden zu kommen. Die AfD jedenfalls bekennt sich zu unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung in Deutschland, will doch nur eine klar geregelte Zuwanderungspolitik.

Uzun: Aber sind die Menschen denn so blöd?!

Schmidtke: Anscheinend. Wir brauchen endlich mal wieder eine handlungsfähige Politik, die Klartext redet und auch führen kann. Diese Weicheier und Nichtskönner, die im Moment das Sagen haben, die hat unser Deutschland nicht verdient.

Uzun: Was meinen Sie denn: Kann man auf die AfD auch abseits der Migrationspolitik bauen?

Schmidtke: Ich denke schon, auch wenn ich mich damit noch nicht beschäftigt habe.

Uzun: Das macht dann 24,45 Euro.

Harald Schmidtke zahlt und wartet im Kiosk ab, bis der Demonstrationszug vorbeigezogen ist.

Beim Verlassen des Kiosks ruft er Hanife Uzun zu: Auf unser Deutschland, auf unsere AfD!

Autor:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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