Träume in Erinnerungen - unvergesslich!

Zerbrochenes Glas - zerstörter Traum?

Zerbrochenes Glas - zerstörter Traum?

Ein buntes Glas, glühende Farben,
erworben in den letzten Tagen
eines Urlaubs, randvoll gefüllt mit Erinnerungen
an wunderschöne glückliche Stunden:

Die Burg, die im Mittelalter voller Glanz gesteckt,
halb verfallen sich noch immer über die Hügel reckt.
Das Flüsschen, das sich als Lebensader windet
durch Städte und Dörfer und beide verbindet.

Uralte dicke Mauern, das Gefängnis für Arme,
die leise jammernd ohne Lichtstrahl verkamen.
Beklemmend die Steine, der Galgen mit mir sprechen
und mich in das Glück der warmen Sonne entlassen.

Grauer Nebel, zum Schneiden dick,
Stunden lang das Meer und die Küste verbirgt.
Blühende Heidesträucher, endloses Moor -
Schafe als wollig weiße Flecken blitzen hervor.

Verfallene Klöster und Kirchen mit keltischen Kreuzen,
blicklose Fenster und Gras in allen Ritzen,
kleine Glockentürme mit Glocken, die hell übers
Land bimmeln,
viele Gläubige am Sonntag zur Kirche finden.

Zerbrochen das Glas, zerstört die Träume?
Nein, in des Gedächtnis’ tiefen Räumen
leben sie wie feine Spinnweben,
kommen einzeln hervor und schweben
durch die Erinnerung. Einen Augenblick
zaubern sie hervor verloren geglaubtes Glück.

Zerbrochen? Zerstört? Scherben kann man kleben,
Träume aus einem anderen Winkel sehen.
Eine Scherbe im Sonnenlicht bunt funkelnd zeigt,
wie eng verwoben Traum und Wirklichkeit.
Gemeinsam sie führen in die Zukunft voller Schwung,
drehen das Rad des Glücks mit Tatkraft herum!

(B. Kando 7/2020)