Fußball: TuS Hattingen ist spitze - TSG Tabellenvierte

Die TSG Sprockhövel (gelbe Trikots) schaffte ein verdient klares 2:0 über den SC Westfalia Herne. Ab der 38. Minute spielten die Gastgeber in Überzahl nach einem Foul der Herner Gäste, das Schiedsrichter Marcel Neuer vom FC Schalke 04, der 27-jährige Bruder von Nationaltorwart Manuel Neuer, als Tätlichkeit gewertet hatte.  Foto: Strzysz
  • Die TSG Sprockhövel (gelbe Trikots) schaffte ein verdient klares 2:0 über den SC Westfalia Herne. Ab der 38. Minute spielten die Gastgeber in Überzahl nach einem Foul der Herner Gäste, das Schiedsrichter Marcel Neuer vom FC Schalke 04, der 27-jährige Bruder von Nationaltorwart Manuel Neuer, als Tätlichkeit gewertet hatte. Foto: Strzysz
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(von Toni Bertrams)

Telefonieren Sie doch mal mit Lothar Huber und Marius Kundrotas! Ob die Trainer der TSG Sprockhövel und des TuS Hattingen etwas gegen ein Saisonende einzuwenden hätten? Nach dem ersten Spieltag rangiert der Oberliga-Aufsteiger auf Rang vier, während die Rot-Weißen von der Bezirksliga-Spitze grüßen.

Oberliga
TSG Sprockhövel – SC West­falia Herne 2:0, FC Gütersloh – SV Lippstadt 08 0:1, DSC Arminia Bielefeld II – Rot-Weiß Ahlen 1:1, 1. FC Gievenbeck – TuS Erndtebrück 0:0, Hammer SpVg – SC Roland Beckum 4:0, SG Wattenscheid 09 – SV Westfalia Rhynern 3:2, TuS Ennepetal – TuS Dornberg 4:0, SuS Neuenkirchen – TuS Heven 0:0, SpVgg Erkenschwick – SV Schermbeck 3:0.

TSG Sprockhövel
Es ist inzwischen mehr als 50 Jahre her, dass der SC Westfalia Herne erstklassig war. Im Sommer 2012 muss der Traditionsklub aus dem Schloss Strünkede damit leben, dass er nicht in der Lage ist, auf dem Kunstrasen im Baumhof zu bestehen. Zum Oberliga-Saisonstart setzte sich Aufsteiger TSG Sprockhövel vor 450 Zuschauern mit 2:0 (0:0) durch. „Verdient, weil wir auch diszipliniert gespielt haben“, sagte Lothar Huber, der Trainer des ersten Tabellenvierten der Saison (drei Punkte, 2:0 Tore).
Es war die 38. Minute, als die Partie wohl die entscheidende Wende erhielt. Schiedsrichter Marcel Neuer vom FC Schalke 04, der 27-jährige Bruder von Nationaltorwart Manuel Neuer, wertete die Aktion des Herners Samed Sazoglu gegen Sprockhövels Tolga Buyruk als Tätlichkeit und zeigte die Rote Karte.
„Absolut verdient. Das war dumm“, sagte Lothar Huber, der nicht verschwieg, dass sein Team bis zu jener Szene auch einige Schwierigkeiten hatte. „Wir haben“, berichtete er, „in der Anfangsphase sogar ein bisschen Glück gehabt.“
Das änderte sich in Überzahl. Gerade bei dieser Hitze. „Diese Rote Karte hat uns in die Karten gespielt“, erklärte der 60-jährige TSG-Coach. „Bei gefühlten 50 Grad in Unterzahl wird es auch für eine junge Mannschaft wie Herne nicht einfach.“
Oder, um die Worte von Westfalia-Trainer Ulrich Reimann zu benutzen: „Das war der Knackpunkt der Partie. 50 Minuten in Unterzahl bei 40 Grad kann kein Team überstehen.“ Zumal die Sprockhöveler nun nicht überhastet agierten, sondern – wie von Lothar Huber in der Pause gefordert – geduldig auftraten.
Die Ergebnisse waren zwei Meister-Tore: Nach einem Freistoß von Berkant Canbulut traf Raoul Meister per Kopf und entlockte seinem Trainer in der 64. Minute ein „Herrlich!“, und nachdem Emre Yesilova von Hernes Keeper Marcel Johns von den Beinen geholt worden war, erzielte Alexander Meister vom Elfmeter-Punkt das 2:0 (74.). Die Chance zum zweiten Elfmeter-Treffer ließ der 26-Jährige dann aus. Er schoss, nachdem Hakan Gültekin gefoult worden war, drüber (82.).
Noch nicht im TSG-Kader stand am Sonntag Marcel Stenzel (SC Preußen Münster II). „Es ist aber zu 95 Prozent sicher, dass er für uns spielen wird“, sagt Lothar Huber, der in den kommenden Wochen noch mehr Pass-Sicherheit sowie Effektivität bei seiner Mannschaft sehen möchte.
Zunächst aber ist der 20-Jährige erst einmal in Barcelona, und zwar seit Montag beim Weltfinale „Nike The Chance“.
Zusammen mit Zvonimir Kovac aus München hat sich der Dortmunder beim Deutschland-Finale durchgesetzt und wird in der spanischen Metropole darum kämpfen, sich für eine mehrwöchige Welttournee mit einem exklusiven Trainingsprogramm bei Manchester United und bei der amerikanischen Nationalmannschaft zu qualifizieren.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
SC Obersprockhövel – FSV Gevelsberg 1:1, TuS Hattingen – TuS Stöcken-Dahlerbrück 4:1, Geisecker SV – Hedefspor Hattingen 2:1, TuS Ennepetal – SpVg SW Breckerfeld 1:2, ETuS/DJK Schwerte – VfL Schwerte 3:2, TSG Herdecke – SG Hemer 3:2, TuS Wengern – TSV Fichte Hagen 1:2, VfK Iserlohn – SSV Kalthof 4:2, VfB Schwelm – VTS Iserlohn 1:3.

SC Obersprockhövel
Uli Sieweke, der Trainer des SC Obersprockhövel, machte nach nur einem Punkt zum Bezirksliga-Saisonstart kein Hehl aus seiner Enttäuschung. „Ich habe in der Pause klare Worte gefunden“, sagte der 44-Jährige nach dem 1:1 (0:0) gegen den FSV Gevelsberg. Allerdings musste er sich zunächst den 0:1-Rückstand ansehen (47.), den jedoch Muhidin Ramovic ausglich. Nach einer Flanke von Alexander Valdix traf der SCO-Stürmer per Kopf zum 1:1 (67.).
Das war auch schon der Endstand. Obwohl die Überzahl der Obersprockhöveler, die gemeinsam mit dem FSV auf Rang neun liegen (ein Punkt, 1:1 Tore), in der Schlussphase immer größer geworden war: Nach 73 Minuten sah Jan Garzareck die Gelb-Rote Karte, nach 83 Minuten erblickte Torwart Thomas Krause die Rote Karte (Notbremse), und nach 87 Minten flog auch noch Nick Baltin vom Platz (grobes Foulspiel).
So beendeten acht Gevelsberger die Partie gegen elf SCO-Spieler, die es nicht mehr schafften, noch einmal zwingend vor den FSV-Kasten zu kommen.

Hedefspor Hattingen
Obwohl auf Asche erprobt, scheint den Bezirksliga-Fußballern von Hedefspor Hattingen das Geläuf in Schwerte am Buschkampweg nicht so richtig zu liegen. Nach dem 1:5 vom 1. April stimmte auch diesmal das Ergebnis beim Geisecker SV nicht, aber die Leistung.
„Ich kann der Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen“, sagte Trainer Peter Kursinski nach dem 1:2 (0:1) und sprach dem A-Jugend Marvin Klink ein Sonderlob aus.
Zwar lag das Kursinski-Team, das gemeinsam mit dem TuS Ennepetal II und dem TuS Wengern auf Platz zwölf rangiert (null Punkte, 1:2 Tore), schon nach zwölf Minuten mit 0:1 hinten, erspielte sich aber in der Folge zahlreiche Möglichkeiten.
Das Problem: Geiseckes Keeper Philipp Huber hielt seinen Kasten lange, lange sauber. Erst in der 85. Minute schaffte es Denuiz Cevren – auch der ist A-Jugendlicher –, den Geisecker Keeper zu überwinden.
Sieben Minuten zuvor aber hatten die Schwerter bereits auf 2:0 erhöht.

TuS Hattingen
Puh! Gerade einmal acht Minuten waren gespielt, da lag der TuS Hattingen nach seiner doch recht durchwachsenen Vorbereitung auch schon wieder hinten. 0:1.
Aber dann. „Die Jungs haben sich richtig reingehängt“, sagte Spielertrainer Marius Kundrotas nach dem 4:1 (2:1)-Erfolg über den Schalksmühler Aufsteiger TuS Stöcken-Dahlerbrück. Damit stehen die Rot-Weißen für mindestens eine Woche an der Tabellenspitze der Bezirksliga-Staffel 6.
Wenn überhaupt, hielt der 0:1-Schockzustand bei den TuS-Spielern nur für ganz kurze Zeit. Sie machten weiter, sie suchten ihr Glück in der Offensive, und zwar erfolgreich.
Eine Hereingabe von Marius Kundrotas beförderte Pascal Heinze ins eigene Netz, und noch vor der Pause sorgte Dennis Weber per Kopf für das 2:1 (40.). Vorarbeit? Na klar, Marius Kundrotas.
Als die Rot-Weißen nach der Pause nur 13 Minuten brauchten, um nachzulegen, war die Partie entschieden.
Nuri Ulutas hatte nach Vorarbeit von Sidney Rast getroffen.
Schließlich sicherte sich der 33-jährige TuS-Coach auch noch seinen dritten Scorer-Punkt. Sidney Rast vollendete in der 70. Minute zum 4:1.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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