Sprockhövel im „Wattbewerb“
Klimaschutz - Mehr Photovoltaik-Anlagen in Sprockhövel

Bürgermeisterin Sabine Noll, Klimaschutzmanagerin Ioanna Ioannidou, VPF-Geschäftsführer Ralf Waltmann und AVU-Vorstand Uwe Träris vor der neuen Photovoltaik-Anlage auf dem Firmendach in luftiger Höhe (v.li.).
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  • Bürgermeisterin Sabine Noll, Klimaschutzmanagerin Ioanna Ioannidou, VPF-Geschäftsführer Ralf Waltmann und AVU-Vorstand Uwe Träris vor der neuen Photovoltaik-Anlage auf dem Firmendach in luftiger Höhe (v.li.).
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Die Stadt Sprockhövel beteiligt sich jetzt am „Wattbewerb“, einem Städte-Vergleich zum Ausbau der Photovoltaik. Dabei wird das Ziel verfolgt, die lokale Energiewende durch den Ausbau von Photovoltaik voranzutreiben und eine Verdoppelung der bisherigen Kapazitäten von Solarstrom zu erreichen.

Die Energiewende braucht dringend neuen Schwung. Dem stagnierenden Ausbau von erneuerbaren Energien soll ein Impuls Richtung Ausbaubeschleunigung gegeben werden. Der „Wattbewerb“, der bundesweit am 21. Februar 2021 begann, soll Bürger/innen zu privatem Engagement ermuntern. Dabei sollen Hausbesitzer und Betriebe davon überzeugt werden, auf ihren Gebäuden Photovoltaik-Anlagen (PVA) zu installieren. Dabei macht Sprockhövel mit.

Wird Sprockhövel „Solarstadt Deutschlands“?

Um faire Bedingungen zu bieten, findet der „Wattbewerb“ in zwei Kategorien statt: Städte bis 100.000 Einwohner*innen und Großstädte. Die zehn bestplatzierten Städte erhalten am Ende des Wettbewerbs den Titel "Solarstadt Deutschland". Gewinnerin ist jeweils die Stadt, die im Wettbewerbszeitraum am meisten kW-Peak-Leistung (siehe unten) je Einwohner*in zugebaut hat.

Sprockhövel hat Potenzial

Auch in Sprockhövel, so schätzt Bürgermeisterin Sabine Noll, gibt es noch erhebliches Potenzial freier und für Photovoltaik geeigneter Dächer. „Ich werbe für diese Aktion unserer Stadt, möchte Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen hierfür begeistern, denn Ökonomie und Ökologie widersprechen sich nicht“, sagte die Bürgermeisterin, als sie jetzt mit der Klimaschutzmanagerin Ioanna Ioannidou eine große Photovoltaik-Anlage bei der Sprockhöveler Firma VPF besichtigte. Die Firma VPF im Gewerbegebiet Stefansbecke ist mit 75 Mitarbeitern und 23 Mio. Jahresumsatz bedeutender Hersteller von haftverbundenen und selbstklebenden Beschichtungen für die grafische Industrie, engagiert sich im Umweltschutz und investiert in erneuerbare Energien. Auf dem Dach des Firmengebäudes befindet sich seit Januar eine Photovoltaik-Anlage mit 300 Modulen auf rund 1.000 qm Fläche. Diese soll etwa 85.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Das entspricht einer jährlichen Einsparung von 28 t CO2.

Zahlreiche PV-Anlagen bereits installiert

Bei der AVU sind für Sprockhövel 366, für Hattingen 484 Photovoltaik-Anlagen registriert, die Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Wird in Sprockhövel eine Einspeisegesamtleistung durch PV-Anlagen von 4.123 kWp (entspricht 4.123.000 Kilowattstunden) erzeugt, gibt es in Hattingen 7.571 kWp (entspricht 7.571.000 kWh), die ins allgemeine Stromnetz einfließen.
„Die AVU liefert nicht nur Strom und Wasser, sondern unterstützt Interessenten mit der AVU-Serviceplus und dem Angebot „meinsolar“ gerne auch zum Thema Photovoltaik und kann auch die ingenieurtechnische Planung übernehmen“, sagte AVU-Vorstand Uwe Träris im Pressegespräch.
„Die Aufstellung einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eines Hauses ist nicht baugenehmigungs- oder anzeigepflichtig, sagte Andreas Hensel auf Nachfrage zum STADTSPIEGEL.
„In Sprockhövel soll jetzt weiterhin in verschiedenen Veranstaltungen für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen geworben werden“, so Klimaschutzmanagerin Ioannidou, die das Projekt "Wattbewerb" für Sprockhövel auf den Weg brachte.

Klimakampagne auch in Hattingen

Die Stadt Hattingen nimmt am „Wattbewerb“ nicht teil, bietet allerdings in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW auch Informationsveranstaltungen zum Thema Photovoltaik an. Im Spätsommer bzw. im Herbst ist aber in Hattingen eine Beteiligung an einer Klimakampagne der Bezirksregierung Arnsberg vorgesehen, darüber soll dann noch rechtzeitig informiert werden, so Pressesprecherin Jessica Krystek.

Erklärung: Kilowatt Peak: Was wird damit gemessen?

  • Photovoltaikanlagen gibt es in den unterschiedlichsten Versionen und Größen. Genauso verschieden kann demnach auch die Leistungsfähigkeit einer Anlage sein. Gemessen wird sie in Kilowatt Peak. Kilowatt-Peak (kWp) ist ein besonderes Maß, das ausschließlich zur Messung der Leistung von Photovoltaikanlagen verwendet wird. Normalerweise wird elektrische Leistung nämlich in Watt gemessen, wobei 1.000 Watt ein Kilowatt ergeben. In einem durchschnittlichen Jahr werden pro kWp etwa 900 bis 1.000 kWh (=Kilowattstunden) an Strom erzeugt.
Autor:

Hans-Georg Höffken aus Hattingen

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