Mit dem Drahtesel auf Tour durch England

Viel gesehen hat der Langscheider Elmar Hoffmann bei seiner Englandtour. Foto: AT
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Zwölf Tage lang war Elmar Hoffmann aus Langscheid mit seinem Fahrrad unterwegs. Sein Weg führte von Langscheid über Ostende, Dover und Calais nach England.

Das Radfahren ist mehr als nur ein Hobby für den 71-Jährigen, es ist Passion. Im letzten Jahr fuhr er 8000 Kilometer quer durch Polen (der WA berichtete) - da noch mit einem schwereren Drahtesel, denn mittlerweile hat er sich ein Leichtfahrrad zugelegt. Das ist mit Gepäck und allem Drum und Dran um die 16 Kilo schwer. „Allein das Schloss wiegt ja schon ein Kilo“, erzählt er. Aber das nimmt er für die Sicherheit seines Zweirads in Kauf, „das klaut mir keiner“.
Von Ostende aus wollte er mit der Fähre übersetzen, doch „da haben sie mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Autos ja, Fahrräder nein, hieß es da“. Also weiter mit dem Fahrrad über Dünkerke nach Dover, „da haben sie mich mitgenommen. das ist die einzige Möglichkeit, durch den Tunnel geht´s auch nicht“, erzählt er.
In England angekommen, fuhr er durch Kent, wo ihn vor allem die schöne Landschaft und die alten Bauernhöfe begeisterten. Zwei Tage blieb er in Canterbury, besuchte u.a. die „wirklich wunderschöne Kathedrale“, bevor es weiter gen London ging. Der Weg dorthin war strapaziös, hundert Kilometer ging´s dicht an dicht mit den Autos, „da gibt´s keinen Seitenstreifen, und dann war da die enorme Hitze wie ja auch in Deutschland“.
In der Hauptstadt fand Elmar Hoffmann Unterkunft in einer Jugendherberge nur hundert Meter von St. Paul´s Cathedral entfernt. Der Preis für die gute Lage war allerdings ein Elf-Bett-Zimmer. „Da konnte man nichts abschließen, ich hatte meine Wertsachen immer unterm Kopfkissen“, erzählt er. Zwei Tage lang besichtigte der Langscheider London.„Das ist natürlich viel zu wenig Zeit“. Er sah sich den Tower an, fuhr - ausnahmsweise mal mit dem Schiff - von der Towerbridge bis Westminster und war im Kensington Park unterwegs. „Der ist sogar noch viel schöner als der Hyde Park“, schwärmt er, und der dortige Victoria Park begeisterte ihn mit einem Blumenmeer. „30 Meter lange Rosenbeete“ warten dort auf den Besucher, „und von der Stadt hört man gar nichts mehr“. Ein besonderes Erlebnis war auch der Blick über London von der Kuppel der St. Paul´s Cathedral, und auch Westminster mit seinen alten Markthallen, der Fußgängerzonen und den urigen Pubs hat es dem 71-Jährigen angetan. „Die Zeit reichte natürlich überall nicht, man will ja auch etwas sehen!“
Von London ging die Tour weiter mit dem Zug ins ca. 100 Kilometer entfernte Brighton. Nach einem Tag Aufenthalt fuhr Elmar Hoffmann nach Eastbourne, „das ist fast genau so schön wie Brighton, aber alles kostet nur die Hälfte“. „Rauf und runter“ führte der Weg entlang der Küste, „die Klippen sind bis zu 150 Meter hoch, ich habe zigmal geschoben“. Außerdem wurde auch das Wetter sehr schlecht. Eine kleine Verschnaufpause gab es dann während der Fahrt mit dem Zug nach Dover. In Calais angekommen, war auch das Wetter wieder bestens. „Da bin ich aber nur durchgesaust, man kann ja nicht überall halten“. In zwei Tagen radelte Elmar Hoffmann bis Ostende. „Senioren können da für fünf Euro mit der Bahn quer durch´s Land fahren - das habe ich dann auch gemacht“, erzählt er mit einem Augenzwinkern. Von Ostende fuhr er schließlich über Düsseldorf zurück nach Langscheid. „Ich wollte ja rechtzeitig zum Schützenfest wieder da sein“, erzählt er, „das habe ich auch geschafft. Um halb sechs war ich zu Hause, um halb acht in der Halle“.
Jetzt ist er wieder aufgebrochen, mit seinem 16-jährigen Enkel fährt er für eine Woche nach Ostende - natürlich mit dem Fahrrad. „Da sieht man einfach viel mehr“, ist er überzeugt. Für den Herbst ist eine weitere Tour geplant, vielleicht nach Wien, aber konkrete Planungen gibt es noch nicht. Über „Mitfahrer“ würde Elmar Hoffmann sich freuen - wer Interesse hat, mit dabei zu sein, meldet sich unter Tel. 02935/2345.

Viel gesehen hat der Langscheider Elmar Hoffmann bei seiner Englandtour. Foto: AT
Begeistert berichtete Elmar Hoffmann von Eindrücken und Erlebnissen. Foto: AT
Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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