Georg-Büchner-Preis

Beiträge zum Thema Georg-Büchner-Preis

Kultur

Terézia Mora: „Muna oder Die Hälfte des Lebens"
Walnussbaum in der Nacht

„Wenn ich jetzt versuchen würde, von außen meine Werke zu betrachten, so tauchen doch immer und immer wieder diese bedrängten und ohnmächtigen und suchenden und traurigen Figuren auf, weil es offensichtlich das ist, was ich am besten verstehe von den Phänomenen der Welt“, hatte Terézia Mora vor vier Jahren ihre überaus erfolgreichen Romane selbst zu erklären versucht. Als sie 2018 mit dem Georg-Büchner-Preis quasi den literarische Ritterschlag bekam, lobte die Darmstädter Jury: „Schonungslos...

  • Wattenscheid
  • 05.09.23
Kultur

Neues von Büchner-Preisträger Lukas Bärfuss
Keine Pause, keine Ruhe, keine Kraft

„Welchen Faden ich auch immer aufnehme, hinter der nächsten oder spätestens der übernächsten Ecke führt er zu einem Massengrab“, hatte der 52-jährige Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss in seiner Dankesrede erklärt, als er 2019 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet wurde. Bärfuss' Blick ist stets an den Rand unserer Gesellschaft gerichtet, er erzählt von den „Abgehängten“, die täglich Niederlagen einstecken müssen, weil sie nicht dazu gehören, weil sie Bildungsverlierer (in den Augen der...

  • Wattenscheid
  • 04.05.23
Kultur

Roman von Georg-Büchner-Preisträger Arnold Stadler
Reif für die Insel

"Ich hatte den Verdacht, dass sie auf Schloss Sayn eigentlich Greta Thunberg hatten hören wollen und mir übelnahmen, dass ich nicht Greta Thunberg war, sondern ein weißer Alter, der für alles verantwortlich gemacht werden konnte“, lässt Georg-Büchner-Preisträger Arnold Stadler seinen verzweifelten Protagonisten resümieren. Ein Schriftsteller, der dem Autor nicht unähnlich ist und der aus einem seiner Romane lesen wollte. Doch die Veranstaltung auf Schloss Sayn (10 Kilometer östlich von Neuwied...

  • Wattenscheid
  • 18.04.23
Kultur

Zum Tod von Hans Magnus Enzensberger
Scharfsinniger Sprachvirtuose

„Was dir durch den Kopf rauscht, ist formlos und nicht zu fassen. Du spinnst wie Arachne, mein Lieber, und von Glück kannst du sagen, wenn es dir wenigstens gelingt, eine Stubenfliege zu fangen“, heißt es im zum 90. Geburtstag des Autors erschienenen Band „Fallobst“. Hans Magnus Enzensbergers Produktivität war bis ins hohe Alter beeindruckend. Im Band „Fallobst“ (2019) hat der scharfsinnige Analytiker und begnadete Sprachvirtuose zeitkritische Reflexionen aneinander gereiht. Das Büchlein hatte...

  • Wattenscheid
  • 25.11.22
Kultur

Martin Mosebachs Roman „Taube und Wildente“
Wenn alles verfällt

„Grausamkeit. Zuschauen, wie etwas Schönes zerfetzt wird. Schon eine halbe Stunde lang sitze ich, gefesselt von diesem Anblick, auf dem Gartenstuhl nahe der Zypresse.“ Mit diesem Eindruck der männlichen Hauptfigur Ruprecht Dalandt vom Tod einer Zikade eröffnet Martin Mosebach, Georg-Büchner-Preisträger des Jahres 2007, seinen neuen Roman, durch den sich der Verfall der Werte wie ein roter Faden zieht. Als „genialer Formspieler auf allen Feldern der Literatur“ war der heute 71-jährige...

  • Wattenscheid
  • 04.11.22
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