Unwort des Jahres

Beiträge zum Thema Unwort des Jahres

Kultur
Prof. Dr. Nina Janich (Sprecherin)

    Tätigkeit: Professorin für germanistische Linguistik an der TU Darmstadt.
    Arbeitsschwerpunkte: Sprachkultur und Sprachkultivierung; Wissenschaftskommunikation und Fragen des Wissenstransfers; Werbelinguistik und Unternehmenskommunikation; Text- und Diskurslinguistik.

Unwort-Paardes Jahres 2020: „Rückführungspatenschaften“& „Corona-Diktatur“

Das Jahr 2020 ist in bisher kaum gekannter Weise von einem einzigen Thema geprägt worden, der Corona-Pandemie. Dadurch war auch der öffentliche Diskurs lange Zeit auf dieses eine Thema konzentriert. Mit der erstmaligen Wahl eines Unwort-Paaresnimmt die Jury Rücksicht darauf, dass dieses Thema in der Öffentlichkeit wie in den Unwort-Einsendungen dominierte. Sie macht aber zugleich darauf aufmerksam, dass auch in anderen Themenbereichen weiterhin inhumane und unangemessene Wörter geprägt und...

  • Marl
  • 12.01.21
Politik
AfD-Rechtsaußen Björn Höcke: "Ich möchte, dass ihr euch im Dienst [am Vaterland] verzehrt! Ich möchte euch als neue Preußen!" | Foto: Pressestelle AfD Thüringen (afd-thl.de/presse)

"Der vollständige Sieg": Björn Höcke und Rechtsextremismus in der AfD

Wer wie ein Nazi redet, sollte sich ab und an die Frage stellen: Bin ich wirklich kein Nazi? Björn Höcke von der AfD Thüringen ist so jemand. Als er am 17. Januar in Dresden am Rednerpult steht, macht er schnell klar: Rechtsextremisten sind in der Partei willkommen. "Merkel muss weg! Merkel muss weg!" Im Saal ist die Stimmung prächtig. Wenn Höcke Angela Merkel mit Erich Honecker gleichsetzt, er von seinem "lieben Volk" schwärmt und Politiker als "erbärmliche Apparatschiks" tituliert, hält es...

  • Herne
  • 18.01.17
  • 220
  • 23
Politik
Können Wörter ungerecht sein? Auch der Schokokuss verbildlicht diese Debatte. | Foto: By Friedrich Haag (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

Unwörter und gerechte Sprache: Was darf man sagen – was nicht?

Es geht um das, was man ja wohl noch sagen darf. "Volksverräter", das hat die Jury der Aktion "Unwort des Jahres" nahegelegt, gehört nicht dazu. Es gibt im Deutschen viele weitere Wörter, die nicht mehr gesagt werden – weil sie beleidigend, diskriminierend oder sogar verhetzend sind. Wann müssen wir uns von Wörtern trennen? In jedem Jahr wählt die Jury ein "Unwort" aus, das dem demokratischen Austausch in besonderem Maße schade. In ihrer Pressemitteilungwehren sich die Juroren gegen Vorwürfe:...

  • Herne
  • 13.01.17
  • 80
  • 6
Politik
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Unwort des Jahres 2015: „Gutmensch“

Die Jury der institutionell unabhängigen Aktion „Unwort des Jahres“ hat „Gutmensch“ zum Unwort des Jahres 2015 gewählt. Gutmensch ist zwar bereits seit langem im Gebrauch und wurde auch 2011 schon einmal von der Jury als ein zweites Unwort gewählt, doch ist es im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsthema im letzten Jahr besonders prominent geworden. Als „Gutmenschen“ wurden 2015 insbesondere auch diejenigen beschimpft, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren oder die sich gegen...

  • Marl
  • 12.01.16
Politik
3 Bilder

Unwort des Jahres 2013: Sozialtourismus

Im letzten Jahr ist die Diskussion um erwünschte und nicht erwünschte Zuwanderung nach Deutschland wieder aktuell geworden. In diesem Zusammenhang wurde von einigen Politikern und Medien mit dem Ausdruck „Sozialtourismus“ gezielt Stimmung gegen unerwünschte Zuwanderer, insbesondere aus Osteuropa gemacht. Das Grundwort „Tourismus“ suggeriert in Verdrehung der offenkundigen Tatsachen eine dem Vergnügen und der Erholung dienende Reisetätigkeit .Das Bestimmungswort „Sozial“ reduziert die damit...

  • Marl
  • 14.01.14
Ratgeber

"Frauen sind immer Opfer" - Unwort des Jahres 2012 ist "Opfer-Abo"

Das "Unwort des Jahres 2012 lautet: "Opfer-Abo". Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Begriffe "Pleite-Griechen" und "Lebensleistungsrente". Der Ausdruck wurde vom Schweizer Fernsehmoderator Jörg Kachelmann geprägt. HInter diesem verberge sich der Umstand, so Kachelmann, dass Frauen in der Gesellschaft ein "Opfer-Abo" für sich beanspruchten, mit dem sie ihre Interessen gegenüber Männern durchsetzen könnten. HIntergrund: Seinerzeit ging es im "Fall Kachelmann" um die Beschuldigung, dass...

  • Neukirchen-Vluyn
  • 15.01.13
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