Lebendige Kultur im Pumpenwärterhaus

In abwechselnden Abschnitten mit Helga Hartmann erhielt das Publikum Einblicke: Vom Automatenmuseum bis zu den Wirren in der Zeit der Reformation reicht das Spektrum. Bei der Auswahl der Akteure steht für Helga Hartmann deren Vielseitigkeit im Mittelpunkt.
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Literatur- und Musik wechseln sich im Kunsttreffpunkt Unna (KTP) ab. Vor über einem Jahr zog am Friedrichsborn eine spannende Kombination aus Kleinveranstaltungen, präsentiert im Galerieambiente, in das historische Pumpenwärterhäuschen, das einst dem Verfall preisgegeben war. Helga und Karl Hartmann aus Unna brachten mit ihrer Idee ein gutes Stück Kulturqualität nach Königsborn.

Zur Eröffnung standen die Werke des Künstlers Karl Hartmann, der mit "Grinding Work" eine anerkannte Kunstrichtung farbfröhlicher Bilder geschaffen hat, im Mittelpunkt. Das modernisierte Häuschen mit offenem Gebälk und Giebel, schlicht in schwarz und weiß gehalten, bietet einen angemessene Darstellungsrahmen für die speziellen, ausdrucksstarken Werke. Helga Hartmann organisierte Ausstellungen, stellte Kontakte her und sammelte Erfahrungen in der Organisation von Veranstaltungen. Der Schritt zu Lesungen und Kleinkunstveranstaltungen war klein. "Ein vielseitiges Angebot um vom Alltag abschalten zu können möchten wir anbieten", bringt es Helga Hartmann auf den Punkt. „Auf ein Wort“ hat sie die Literaturreihe genannt, in der sich im KTP hiesige Autoren und Musiker präsentieren. Und Helga Hartmann beweist Gespür für den Geschmack des Publikums. Mit einer Lesung aus dem Roman 'Das Herzenhören' von Jan-Philipp Sendker traf sie besonders genau. Das historische Häuschen war bis auf den letzten Platz besetzt, kräftiger Applaus bestätigte den Erfolg der Lesung. Und auch die Leseabende mit dem Heimathistoriker Dr. Peter Kracht erfreuten sich großen Interesses. Der verantwortliche Redakteur der Geschichtsjahrbücher Westfalen, die er seit 15 Ausgaben betreut, trug nicht nur Auszüge der regionalen Geschichtsereignisse vor. Mit Hintergründen und Details konnte der Historiker das Publikum fesseln. In abwechselnden Abschnitten mit Helga Hartmann erhielt das Publikum Einblicke: Vom Automatenmuseum bis zu den Wirren in der Zeit der Reformation reicht das Spektrum. Bei der Auswahl der Akteure steht für Helga Hartmann deren Vielseitigkeit im Mittelpunkt. Wie beim Fröndenberger Autor und Kabarettisten Jochen H. Preising. "Ihn möchte ich gerne wieder einladen." Preising stellte Auszüge des Werks von Robert Seethaler vor. Und griff auch zur Gitarre, um sein eigenes Programm „Füttern verboten“ vorzustellen.
Für die Zukunft wünscht sich Helga Hartmann einen Märchenerzähler im KTP, ein Ringelnatz-Abend schwebt ihr vor und sie ist im Gespräch mit einem Frauen-Kabarett-Duo, das mit Loriot-Sketchen die Lachmuskeln in Bewegung bringen möchte.
Wie vielschichtig das Programm ist und wie hoch der Bekanntheitsheitsgrad des KTP mittlerweile, zeigte eine Versteigerung im November 2016. Für ein "Grinding-Work"-Bild wurde bereits nach kürzester Zeit der Listenpreis aufgerufen. Den Erlös von 3500 € spendete das Künstlerpaar an die Feuwerwehr.
Mit 26 Sitzplätzen zählt der KTP zu den "Zimmer-Kultur-Veranstaltern". Der Eintritt ist frei, Spenden für den Fortbestand des KTP sind erwünscht. Die Künstler verzichten auf die Gage, ein kleiner Imbiss wird von Karl und Helga Hartmann vorbereitet.
Die Termine für Veranstaltungen ergeben sich häufig kurzfristig. Die Literaturveranstaltung „Auf ein Wort“ mit Helga Hartmann findet jeden 1. Donnerstag im Monat um 19 Uh statt. Die ständige Ausstellung mit Arbeiten des Künstlers Karl Hartmann „Grinding Work" im KTP Kunst Treffpunkt - Friedrich-Ebert-Str. 97 - Unna
kann am Tag der Lesung  oder jederzeit nach Terminvereinbarungen besichtigt werden: Einzeltermine oder auch Führungen von Gruppen: 0 170 / 52 11 303 oder info@art-kh.de

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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