Wieder geöffnet: „Martin Willing. Form und Bewegung“
Skulpturenfund in der Carlernst Kürten-Stiftung

Auf dem Spitzboden lagerte eine Skulptur, die offenbar auch bei ihrem Schöpfer Carlernst Kürten völlig in Vergessenheit geraten war. | Foto: Veranstalter
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  • Auf dem Spitzboden lagerte eine Skulptur, die offenbar auch bei ihrem Schöpfer Carlernst Kürten völlig in Vergessenheit geraten war.
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Das Team der Carlernst Kürten-Stiftung freut sich, ihren Besucherinnen und Besuchern neben den faszinierenden beweglichen Metallskulpturen von Martin Willing auch ein bislang unbekanntes Werk Kürtens zu zeigen.

Die Carlernst Kürten-Stiftung in der Alte Heide-Schule in Königsborn ist zu den üblichen Zeiten – Mittwoch und Sonntag, 15 bis 18 Uhr – wieder geöffnet. Die aktuelle Ausstellung „Form und Bewegung“ mit sich bewegenden Metallskulpturen und Zeichnungen von Martin Willing wird bis einschließlich Sonntag, 16. August verlängert.

Die ruhigen letzten Wochen wurden in der Carlernst Kürten-Stiftung – wie wohl in manch einem Privathaushalt ebenso – zum gründlichen Aufräumen genutzt. Im Herbst 2018 war das Ausstellungsprogramm der Stiftung unter der künstlerischen Leitung von Burkhard Leismann wieder aufgenommen worden. Seitdem ist das Hauptgebäude der früheren Volksschule von Alte Heide, das Carlernst und Waltraud Kürten († 2017) seit den 1960er Jahren Lebensmittelpunkt mit Wohnhaus, Atelier und prächtigem Garten war, an den notwendigen Stellen behutsam modernisiert worden. Nun aber war erstmals Zeit, sich dem soliden Nebengebäude hinter dem Haus zu widmen, das ursprünglich als Stall und als Toilettengebäude für die Schülerinnen und Schüler der Volksschule gedient hatte. Der Bildhauer Carlernst Kürten lagerte dort vor allem Materialien wie Holz und Stein für seine Skulpturen. In den Jahrzehnten seines Schaffens und Lebens in der geschichtsträchtigen Adresse Hammer Straße 175 hatte sich so manches angesammelt.

Die Mühe der Aufräumarbeiten wurde schließlich mit einem spannenden Fund entlohnt, als Burkhard Leismann bis zum Spitzboden vorgedrungen war: Hier lagerte eine Skulptur, die offenbar auch bei ihrem Schöpfer Carlernst Kürten völlig in Vergessenheit geraten war. Das von seinem Freund Wolfgang Nathow Anfang der 2000er Jahre erstellte umfassende Werkverzeichnis führt sie nicht auf und auch sonst war sie weder durch Abbildungen noch andere Dokumente bekannt. „Diese Skulptur lässt sich in Carlernst Kürtens Schaffen der frühen 1960er Jahre einordnen“, so der Kunsthistoriker Burkhard Leismann. Zu dieser Zeit habe der Bildhauer einige Skulpturen aus Bronze geschaffen, die der neu entdeckten formal verwandt sind. Im Garten der Carlernst Kürten-Stiftung sind zwei dieser Bronzeskulpturen aufgestellt. Die nun zu Tage getretene Skulptur weist aber in Einzelheiten ihrer Gestaltung auch eine Nähe zu zwei monumentalen Holzskulpturen Kürtens von 1962 und 1963 auf, die beide laut Werkverzeichnis zerstört sind. Insofern ist die Neuentdeckung ein echter „missing link“.

Autor:

V K aus Unna

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