Die Welt ein bisschen gerechter machen - Unna will „Fairtrade Town“ werden

In Großbritannien, Australien und weiteren 21 Ländern gibt es sie: die „Fairtrade-Towns“. Auch Unna hat das Potenzial sich in die Reihe der „fairen Städte“ einzureihen. Am Montag (22. Oktober) um 19 Uhr findet im Ratssaal der Kreisstadt Unna die Auftaktveranstaltung „Fairtrade Town Unna“ statt, zu der alle Bürger eingeladen sind.

Nach der Eröffnung durch Bürgermeister Kolter wird die Lenkungsgruppe einen Sachstandsbericht abgeben. Danach wird Fairtrade-Referent Hendrik Meisel die Hintergründe des Projektes erläutern. Seit Januar 2009 können sich Kommunen in Deutschland um den Titel „Fairtrade-Stadt“, „Fairtrade-Kreis“ oder „Fairtrade-Gemeinde“ bewerben. Über 90 Fairtrade-Towns gibt es mittlerweile in Deutschland. Fairtrade-Stadt zu werden, bedeutet ein konkretes Zeichen für eine gerechte Welt zu setzen. Diese Auszeichnung wäre eine gute Basis, den fairen Handel vor Ort weiter zu etablieren.

Für die Stadt Unna bedeutet die Bewerbung um den Titel einer „Fairtrade Town“ echtes Neuland. „Zwar gibt es für uns Städte vom Land oder vom Bund bereits einzelne Vorgaben, welche Produkte eingekauft oder nicht eingekauft werden sollten, aber die ganz große Linie fehlt uns noch“, erklärt Uwe Kutter, Beigeordneter der Stadt Unna.

Kriterien erfüllen

Um den Titel „Fairtrade Town“ führen zu können, müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein: So muss es zum Beispiel einen Beschluss der Kommune geben, dass bei Sitzungen und im Bürgermeisterbüro mindestens zwei Produkte aus fairem Handel geben soll. „Da müssen wir schon überlegen, immerhin wurde Kaffee und Tee bei den Sitzungen bereits aus Kostengründen gestrichen“, schmunzelt Kutter.

Und die Kosten?

Kein größeres Problem wird es allerdings im Punkt „Angebote ortsansässiger Händler“ geben. In Unna muss die Stadt 14 Einzelhandelsgeschäfte und sieben Gastronomiebetriebe nachweisen, die fairgehandelte Produkte anbieten. „Das schaffen wir locker“, meint der Beigeordnete.
Eine echte Aufgabe für die Verwaltung ist wiederum die Verwendung von Fairtrade-Produkten in öffentlichen Einrichtungen. Egal, ob Pflastersteine oder Radiergummis, hier müssen alle Neuanschaffungen überdacht werden - und zusätzlich die Kosten im Blick gehalten werden. Schließlich gilt in Unna Sparzwang, und fair gehandelte Produkte sind meist teurer als die „normalen“ Produkte.

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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