Geld für Familienhebammen und "Frühe Hilfen" - aber ungerechte Verteilung

So ein kleiner Wirbelwind kann ein Familienleben ganz schön durcheinanderbringen. Das Land will helfen - doch die Gelder sind nicht gerecht verteilt.
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  • hochgeladen von Elke Böinghoff

Der Bund fördert in Höhe von insgesamt 324.000 EUR Projekte für Frühe Hilfen und Familienhebammen im Kreis Unna. In 2012 werden 135.000 EUR und in 2013 189.000 EUR an die Kommunen im Kreis Unna ausgeschüttet.

Mit der Bundesinitiative „Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ sollen Projekte initiiert werden, um Eltern in schwierigen Lebenslagen zu helfen. Nach Expertenschätzung sind in Deutschland 10 % - 15 % der Kinder von schwierigen familiären Verhältnissen betroffen. „Je früher geholfen wird, desto besser. Dabei können wir im Kreis Unna bereits heute auf zahlreiche Projekte zurückgreifen, die Kinder und Eltern frühzeitig Unterstützung zukommen lassen. Mit der jetzt gestarteten Bundesinitiative sollen die Frühen Hilfen weiter ausgebaut und etabliert werden.“, so Ina Scharrenbach MdL. Insgesamt stellt das Familienministerium hierfür in den nächsten drei Jahren 177 Mio. EUR zur Verfügung. Die Weiterleitung der Mittel erfolgt über die Bundesländer an die Kommunen.

Und genau da liegt für die hiesige Landtagsabgeordnete ein Problem: „Während der Bund seine Mittel den Ländern anhand der Anzahl der unter dreijährigen Kinder und der Anzahl der unter Dreijährigen im Hartz-IV-Bezug an die Länder verteilt, wird NRW-weit das Geld nur anhand der Anzahl der U3-Kinder im Hartz-IV-Bezug vergeben. Das führt dazu, dass die große Stadt Schwerte „nur“ 11.000 EUR in 2012 bekommt, während kleinere Städte mehr Gelder erhalten.
Wenn NRW wirklich den Aufbau früher Hilfen für alle Kinder will, muss es das Geld auch gerecht verteilen.
Denn: Schwierige familiäre Lebenslagen gibt es quer durch alle Gesellschaftsschichten und je früher eine Unterstützung ansetzt, umso eher wird es gelingen, dass sich Probleme nicht verfestigen.“, so Scharrenbach MdL abschließend.

HINTERGRUND

Die Bundesinitiative fördert den Auf- und Ausbau der Netzwerke Frühe Hilfen in den Kommunen. Dazu gehört zum einen der Einsatz von Netzwerkkoordinatoren sowie deren Qualifizierung. Sie sollen dafür sorgen, dass die vielen guten Angebote - etwa der Schwangerenberatung, des Gesundheitsbereichs und der Jugendhilfe - besser untereinander abgestimmt werden. Zum zweiten wird der Einsatz von Familienhebammen und vergleichbaren Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich gefördert. Sie übernehmen die Lotsenfunktion von der Familie zu den Netzwerken. Zum dritten werden Projekte gefördert, in denen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Familien bei der Alltagsbewältigung unterstützen. Informationen zu Angeboten Früher Hilfen gibt es in der Regel beim Jugend- beziehungsweise Gesundheitsamt.

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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