Es war Liebe auf den ersten Klick - Björn Pappert und sein Opel C-Kadett

Björn Pappert mit seinem ganz persönlichen Autoschätzchen.
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  • Björn Pappert mit seinem ganz persönlichen Autoschätzchen.
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Mit diesem Auto haben viele heute um die 50-Jährigen das Schrauben gelernt: Der Opel C-Kadett war in den 80er und 90er Jahren ein beliebtes Tuning-Objekt. Überstanden haben das nur wenige, die fahrtüchtigen C-Kadetts werden immer seltener. Ein selten gelungener getunter C-Kadett hat seine neue Heimat in Stockum gefunden, bei Björn Pappert.

Es ist dieses typische 70er Jahre Apfelgrün, dass als erstes ins Auge fällt. Und das einem das Auto irgendwie sofort sympathisch macht. Dezent tiefergelegt hat Björn Pappert das Auto auf einer grünen Wiese platziert - schöner geht‘s kaum. Dort steht er und glänzt im Licht dieses sonnigen Herbsttages. Ach, man könnte direkt ins Schwärmen kommen...

Ein sattes Röhren

Dann lässt Björn Pappert den Motor an und ein sattes Röhren erklingt. Nach ursprünglichen 1,2 Liter mit 60 PS klingt das jedenfalls nicht mehr. „Da ist ein Motor vom Opel Omega drin - mit der Bremsanlage vom Opel Senator“, schmunzelt denn auch Björn Pappert. Damit beschleunigt die kleine Limousine aus dem Baujahr 1978 bis auf 230 km/h, die 195er Reifen und die originalen gut gepolsterten Sitze sorgen dabei für ausreichenden Fahrkomfort.

„Aber zum Schnellfahren habe ich den auch nicht“, stellt Björn Pappert klar. Wird das Auto aus der Scheune geholt, dann nur bei schönem Wetter und zum sogenannten „Cruisen“. Oldtimertreffen wie auf der Zeche Zollverein sind das Ziel. Kehrt der Wagen wieder heim, wird erst einmal gewienert und geschrubbt. „Das da auch nix drankommt...“, schmunzelt Pappert.

Liebe auf den ersten Klick - der Kauf kam später

Gefunden hat der Stockumer das Auto im Internet vor rund einem Jahr. Ein Opel-Liebhaber aus Hessen hatte den apfelgrünen Traum zum Verkauf eingestellt, zum Preis von über 7.000 Euro. Zwar war es für Björn Pappert Liebe auf den ersten Blick, doch zum Kauf konnte er sich zunächst nicht entscheiden. Dann, eines Abends, aus einer Bierlaune heraus, schlug er zu.

Rund zehn Jahre hatte der Vorbesitzer den kleinen Opel komplett neu aufgebaut - bis die Ehefrau streikte. „Die hat ihn doch tatsächlich vor die Wahl gestellt: Das Auto oder ich“, zeigt sich Pappert empört über so viel Lieblosigkeit. Glück für ihn: Der Hesse entschied sich für die Frau und verkaufte die Kadett-Limousine. Mit dazu gab es haufenweise weitere Ersatzteile. So viel, dass Pappert das Auto auf einem Hänger aus Hessen holte - mitsamt der Teile.

Opel-Besitzer mit VW-Tattoo

Warum die Liebe ihn ausgerechnet bei diesem Modell so blitzartig traf, kann Björn Pappert selbst nicht erklären. „Eigentlich bin ich ja VW-Fan, habe sogar ein VW-Tattoo auf dem Rücken“, so Pappert. Doch vor fast drei Jahren traf ihn dann die Opel-Leidenschaft, rund 15 Exemplare verwahrt er bereits in einer angemieteten Scheune auf. Ziel: „Ich möchte die komplette Kadett-Modellreihe zusammenbekommen - inklusive dem Kadett Aero, nach dem ich gerade suche.“

Aber dieser eine hier, dieses knallgrüne Exemplar, das hat ihn voll gepackt

Und obwohl das Auto perfekt wirkt, wie es da so auf der Wiese vor sich hin funkelt, hat Björn Pappert noch so einiges vor. „Da vorne in der Haube ist eine Delle, die muss noch weg. Und diese Aluminiumverkleidungen im Innenraum gefallen mir auch nicht“, so der Autobegeisterte. Neue Stoßdämpfer, neue Verkabelung, der Ausbau des Radios („Der Klang des Motors reicht doch völlig aus...“), und ein neuer Teppich im Innenraum - Björn Pappert hat bereits einiges investiert. Zudem wurde der Motor bei Motorsport Risse komplett überholt. Mittlerweile schätzt Björn Pappert den Wert seines Schätzchens auf über 10.000 Euro.

Doch das Geld steht für Björn Pappert spürbar im Hintergrund. Dieses Auto macht ihm einfach nur Spaß - und da spricht man nicht über Geld.

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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