Unermüdlich im Kampf gegen Krebs - Bundesverdienstorden für Ehepaar Rebbert

Es kann jeden Menschen treffen, egal wie jung oder alt: Krebs. Auch Dieter Rebbert musste sich in den 90er Jahren dieser Diagnose stellen. Nach der erfolgreichen Therapie ging der Unnaer aber nicht wieder einfach zur Tagesordnung über, sondern beschloss, seinem Leben eine neue Wendung zu geben.

Dabei immer an seiner Seite: Ehefrau Monika, die als Krankenschwester ebenfalls weiß, wie schrecklich Krebs sein kann. „Ich war im Organisationsteam des Unnaer Marathonlaufs tätig und kümmerte mich vor allem um die Sponsoren“, erinnert sich Dieter Rebbert. Und eines Tages kam die Idee. Warum nicht den Staffellauf auch für karitative Zwecke nutzen - zum Beispiel für die Kinder-Krebshilfe? „Wir haben dann Sponsorenteams aufgestellt - und das mit jährlich wachsendem Erfolg“ so Monika Rebbert. Doch dann wurde die traditionsreiche Sportveranstaltung eingestellt - und die Rebberts standen vor der Frage, wie sie weiter Spenden sammeln könnten.

Ein Bekannter brachte sie dann auf die Idee, eine hochwertige Musikveranstaltung anzubieten. „Und so organisierten wir erstmals 2004 ein Konzert. Damals noch in der Herz-Jesu-Kirche in Königsborn, zu Gast war das Westfälische Klarinettenensemble“, so Dieter Rebbert. Und Monika Rebbert schmunzelt bei der Erinnerung an damals: „Wir sind ganz schön naiv an die Sache herangegangen, haben selber Flyer in Briefkästen verteilt und hofften einfach auf den Erfolg“, so Monika Rebbert.

Zum Glück gab der Erfolg ihnen tatsächlich Recht. Jahr für Jahr kamen mehr Zuschauer, schon bald zog die jährlich stattfindende Veranstaltung um in die Unnaer Stadthalle. „Im Laufe der Jahre konnten wir weitreichende Beziehungen aufbauen, sodass wir sogar begehrte Gruppen wie das Luftwaffenmusikkorps oder die Big Band der Bundeswehr verpflichten konnten“, sagt Dieter Rebbert stolz. Und tatsächlich handelt es sich bei diesen Gruppen um echte Stars in ihrem Metier, buchbar nur Jahre im Voraus mit hohen Ansprüchen an Zuschauerzahl und Konzertsaal.

Nicht zu vergessen: die Gruppen spielen unentgeltlich - da es sich um eine Spendenveranstaltung handelt. „Wenn man die für so etwas bekommt - das heißt schon was“, freut sich das Ehepaar.

Das die Gruppen ohne Gage spielen, heißt aber nicht, dass keine Kosten entstehen: „Wenn sie kommen, dann wollen sie die Anfahrt bezahlt haben, die Unterkunft, sie wollen verköstigt werden und und und. Auch die Stadthalle muss angemietet werden. Zwar zu besonders günstigen Konditionen - aber trotzdem“, zählt der Unnaer die Auslagen auf.

100 Prozent des Eintritts gehen an die Krebshilfe

Damit die Eintrittsgelder trotzdem zu 100 Prozent an die Deutsche Kinder-Krebshilfe gehen können, sind die Rebberts eigentlich ständig, das ganze Jahr über, im Einsatz. „Eigentlich fängt es damit an, dass wir zu Weihnachten handschriftliche Grüße an unsere regelmäßigen Spender schreiben mit einem kleinen Spendenfazit“, erzählt Monika Rebbert. Einige Wochen später werden die Spender erneut angeschrieben mit dem Hinweis auf die kommende Konzertveranstaltung. Außerdem werden Vereine und andere mögliche Sponsoren angesprochen, Werbung geschaltet, Plakate und Flyer gedruckt, verteilt und und und.

So liefen die Vorbereitungen auch in diesem Jahr wieder und am 25. April wird das Marinemusikkorps Nordsee zu Gast in der Stadthalle Unna sein.
„Die Veranstaltung ist bereits ausverkauft und auch das Buffet, das wir aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums dieser Veranstaltung anbieten, ist bereits restlos ausgebucht“, freuen sich die Rebberts über den erneuten Erfolg.
Doch gerade dieser Erfolg ist es auch, der die Rebberts „bei der Stange hält“. „Wir haben im Verlauf der letzten zehn Jahre über 150.000 Euro an die Krebshilfe überweisen können. Das hat nicht nur vielen Krebskranken geholfen, sondern hat auch bei den Spendern für ein neues Bewusstsein gesorgt.“

Eine besondere Ehre

Ihr jahrelanges erfolgreiches Engagement vor allem für die Deutsche Kinderkrebshilfe wurde jetzt von höchster Stelle honoriert: Das Ehepaar Monika und Dieter Rebbert erhielten aus der Hand von Landrat Michael Makiolla die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im Rahmen eines Festaktes auf Haus Opherdicke überreichte Makiolla die Plaketten in Vertretung von Bundespräsident Joachim Gauck, „der kann schließlich nicht jeden Orden persönlich übergeben“, zeigt sich Dieter Rebbert bescheiden.