Der Mann, den in Massen jeder kennt

Massen. Er selbst kann es gar nicht glauben: „90 Jahre – das ist ganz schön lang“, sagt Emil Scharpenberg, der am 23. Januar 1923 als jüngstes von sieben Kindern in Stockum geboren wurde. Nach dem Krieg siedelte er nach Massen um, der Liebe wegen. Als Polizist kannte man ihn in Unna, außerdem war er in zahlreichen Vereinen und als „fliegender Reporter“ aktiv. Diesen Namen bekam er wegen seiner Leidenschaft zur Fliegerei. Auch mit 90 denkt er nicht an Ruhestand. „Ich kann mich nicht hinsetzen und die Wände anstarren", sagt Scharpenberg selbst.

Er kennt in Massen jeden Verein, war in vielen sogar selbst Mitglied: Mit Erscheinen des Stadtspiegel am heutigen Mittwoch (23. Januar) wird Emil Scharpenberg 90 Jahre alt.

Eigentlich ist der Jubilar um diese Zeit in seiner zweiten Heimat – auf Teneriffa, doch zum 90. macht er eine Ausnahme und feiert mit Verwandten, Freunden und Bekannten bei „Bauer Brune“. Seine Leidenschaft für die Fliegerei brachte Scharpenberg nach seiner Ausbildung zum Dreher mit 17 Jahren zur Luftwaffe. „Mensch, das muss ja toll sein, die Welt von oben zu sehen“, dachte er sich, als er beim Hüten der Kühe in den Himmel blickte. Seinen 18. Geburtstag feierte er schon in der Flugzeugführerschule in Danzig.
Zu vielen Kriegseinsätzen kam Scharpenberg glücklicherweise nicht. Nach dem Krieg ging er zur Polizei. 40 Dienstjahre absolvierte er bis zur Pensionierung 1983. Doch das Fliegen ließ ihn nicht los. Immer wieder überführte er für den Flughafen Dortmund Flugzeuge. Allein 77 holte er aus dem Flugzeugwerk Reims in Frankreich, die dann in Dortmund verkauft wurden.
Er war Fußballer beim PSV Unna, Pressesprecher beim Hellweg-Märkischen Turngau, 50 Jahre Mitglied bei der SG Massen, Pressesprecher des Bürgerhausvereins Massen und 2. Vorsitzender beim Reichsbund. Für viele Massener ist er als „fliegender Reporter“ zu einer festen Institution geworden. „Es gibt immer etwas zu tun“, sagt Scharpenberg auch noch mit 90.