Rhine CleanUp: Aufräumen von der Quelle bis zur Mündung
Ordentlich gesammelt

Unglaublich, was da in nur zwei Stunden von den jungen Naturschützern zusammengetragen wurde. | Foto: Dunja Vogel
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Im Rahmen der Aktion „Rhine CleanUp“ wurde auch an der Rotbachmündung ordentlich aufgeräumt. Biologin Petra Sperlbaum zog mit ihren NABU-Kindergruppen Voerde-Dinslaken und Freiwilligen los, um am Rheinufer an der Rotbachmündung Müll zu sammeln. Unfassbar, was dabei zusammen kam.
Mit Greifzangen, Handschuhen und Müllsäcken ausgestattet, machten sich die etwa 70 Teilnehmer*innen in Kleingruppen auf zum großen Reinemachen. Über die Menge Müll, die sie nach zwei Stunden im Bereich des Spülsaums (Bereich zwischen Hoch- und Niedrigwasser am Ufer) auf etwa 300 Meter zusammengetragen haben, kann man nur staunen. Neben 44 Müllsäcken gefüllt mit durchschnittlich 25 Kilogramm Unrat, trugen die fleißigen Sammler Fernseher, Reifen, Rohre, Campingstühle, Grillzubehör, Angeln und Blinker Angelköder aus Metall zusammen.
Simon und Finn haben einen alten Grill gefunden und kurzerhand zu einem Korb umfunktioniert, in dem sie mühselig aus dem Schwemmgut Ohrenstäbchen gesammelt haben. „Das sind bestimmt 400 Stück. Bis die verrottet sind, dauert es mindestens 450 Jahre“, wissen die beiden. Oft nehmen Fische und fischfressende Vögel diese irrtümlich als Futter auf und sterben daran elendig. „So etwas und andere Toilettenartikel werden gerne in die Toilette geworfen. Das gehört da nicht hinein, sondern in den Restmüll“, erklärt Petra Sperlbaum. Auch die Masse an Feuchttüchern, die weiter flussaufwärts Richtung Emschermündung liegt, sei enorm. „Es ist unglaublich, wie viel Zeug da rumliegt. So fest im Boden, dass man es kaum aufsammeln kann.“ Nicht nur, dass es schlecht aussieht und stinkt, das Schlimmste sei, dass die Tiere sich beispielsweise in den Plastikverschlüssen von Einwegflaschen mit ihren Köpfen verheddern und ersticken.
Die von den Kindern gesammelte Menge von illegal entsorgtem Unrat ist nur ein Bruchteil von dem, was noch am Rheinufer liegt. Was nicht gesammelt wird, wird beim nächsten Hochwasser über den Rhein Richtung Nordsee gespült.
Durch zahlreiche Aktionen in Kindergärten, Schulen und in ihren NABU-Gruppen regt die Naturerlebnis- und Gewässerpädagogin immer wieder zum achtsamen und verantwortungsvollen Umgang mit der Natur an. „Die Kinder wissen, wie sie sich richtig verhalten. Nachhaltigkeit ist bei uns immer ein Thema“, sagt sie. „Die Bildung für nachhaltige Entwicklung soll dazu führen, dass künftige Generationen auch eine lebenswerte Zukunft haben und die Kinder was verändern, zu Multiplikatoren werden.“ Vielen Kindern sei dies bewusst, weiß Petra Sperlbaum. „Die Kinder wissen für sich, wenn ihre Umwelt anders werden soll, dann müssen sie dahin wirken, dass auch die Eltern mitspielen.“ Weg von Plastik, hin zu Mehrweg und beim Einkaufen auf Produkte mit dem „Blauen Engel“ achten.
Das Thema Nachhaltigkeit ist in den Köpfen vieler Menschen angekommen, nur die Umsetzung fällt einigen noch schwer. So lässt mancher Wildcamper gerne mal seine komplette Ausrüstung, samt Zelt, Tisch und Stühlen, am Rheinufer zurück.
Unterstützt wurde die Aktion von der Stadt Voerde, die die Müllentsorgung übernimmt.

Unglaublich, was da in nur zwei Stunden von den jungen Naturschützern zusammengetragen wurde. | Foto: Dunja Vogel
Simon und Finn haben einen alten Grill gefunden und kurzerhand zu einem Korb umfunktioniert, in dem sie mühselig aus dem Schwemmgut Ohrenstäbchen gesammelt haben.
Autor:

Dunja Vogel aus Voerde (Niederrhein)

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