"...und dann war Licht"
Schöpfungsoratorium aus Klassik & Rock

In der Martinikirche in Wesel gibt es am Sonntag, dem 17. November 2019 um 18 Uhr ein besonderes Konzerterlebnis. Aufgeführt wir das Schöpfungsoratorium „…und dann war Licht“ mit der Musik von Thomas Gabriel, der auch selbst im Konzert mitwirken wird und dem Text von Eugen Eckert. Die Musik ist eine Mischung aus Klassik und Rock, gesungen von der zum Projektchor St. Nikolaus erweiterten Chorgemeinschaft Aggiornamento, weiteren Solisten und begleitet von einer Band aus verschiedenen klassischen und modernen Instrumenten.
Ich möchte hier ein paar Eindrücke aus den zurückliegenden spannenden Projektproben wiedergeben:
Das Werk erzählt die Schöpfungsgeschichte der Bibel in sieben Tagen. Dabei denkt man unmittelbar an Joseph Haydns große Vorlage und findet tatsächlich Parallelen, etwa wenn sich die Wasser im Dritten Tag in einer großen Fuge sammeln. Auch die Lichtwerdung im Ersten Tag ist ein großartiger Moment und doch musikalisch ganz anders gestaltet als bei Haydn.
Die von einem Erzähler mit den biblischen Worten vorgetragene Schöpfungsgeschichte wird vom Chor kommentiert. Dazwischen ist immer wieder eine Prophetin mit warnenden Worten zu hören. Sie wirft einen Blick in die Gegenwart und beklagt, was die Menschheit aus der ihr anvertrauten Schöpfung gemacht hat.
Am ersten Tag schuf Gott das Licht und trennte es von der Finsternis. Der moderne Mensch aber versucht, diese Trennung aufzuheben. Lichtverschmutzung, Weltraumschrott sind Schlagworte, die die Prophetin dem Chor in harten Rockrhythmen entgegenwirft. In einem kontrastierenden Jazz-Waltz antwortet der Chor und sucht Gottes Nähe und Schutz.
Das Gewimmel der Fische im Fünften Tag wird vom Saxophon im Charleston-Rhythmus begleitet, auf die Klavierimprovisationen des Komponisten an dieser Stelle darf man gespannt sein. Am Sechsten Tag, nach der Erschaffung des Menschen, klagt die Prophetin den Menschen nochmals heftig an, dass der den Auftrag, sich die Erde untertan zu machen wohl völlig missverstanden habe. Und am Siebten Tag, der eigentlich der Ruhe und Erbauung dienen soll, warnt die Prophetin den Menschen vor seiner steten Ruhelosigkeit in der Dienstleistungsgesellschaft und der Sucht nach ständiger Erreichbarkeit über die sogenannten sozialen Medien.
Neben den oft provokativen und dramatisch in Musik gesetzten Anwürfen der Prophetin, gibt es in dem Werk auch einige sehr witzige Stellen. Und bei allem Fehlverhalten und bei allen Missverständnissen segnet Gott den Menschen und so endet das Oratorium in purer Lebensfreude und hoffungsvoller Zuversicht.
Karten gibt es im Vorverkauf zum Preis von 15 € in den Buchhandlungen Korn und Mayersche sowie bei Tönnes und auch im Pfarrbüro an der Martinistraße. Der Preis an der Abendkasse beträgt 18 €, Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt.
Bis Sonntag in der Martinikirche!

Autor:

Max Trapp aus Wesel

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