Weseler Stadtmeisterschaften im Ergometerrudern der Ruder- und Tennisgesellschaft (RTGW)

Christian Heikapell-Zorn neuer Ergo-Stadtmeister

Bei bester Stimmung und Frühlingswetter gingen 42 Teilnehmer bei den 2. Weseler Stadtmeisterschaften im Ergometerrudern am Bootshaus der Ruder- und Tennisgesellschaft (RTGW) an den Start. Rund 100 Zuschauer verfolgten die spannenden Rennen.

Sonntag, 15 Uhr: Axel Eimers ruft als Vorsitzender der RTGW-Ruderabteilung auf zum letzten von sieben Läufen der 2. Indoor-Rowing-Stadtmeisterschaft. Bis dahin führte Brigitte Zorn als aktive Tennis-Spielerin und schnellste Frau des Tages völlig überraschend nach sechs Läufen mit jeweils sechs Teilnehmern die Gesamtwertung souverän an.

Das Besondere an der Veranstaltung: Es gewinnt nicht zwangsläufig der schnellste Teilnehmer, sondern jede geruderte Zeit wird ins Verhältnis gesetzt, zum jeweiligen Weltrekord in der entsprechenden Alters-, Gewichts- und Geschlechtsklasse. So ist es möglich, alle Teilnehmer in einer Gesamtwertung fair miteinander zu vergleichen. Der letzte Lauf – traditionell mit den schnellsten männlichen Teilnehmern besetzt – musste die Entscheidung bringen.

Mit dabei natürlich Titelverteidiger Ulrich Gorris, Triathlet des Weseler TV, aber auch zwei ambitionierte Junioren der RTGW-Ruderabteilung, Christian Heikapell-Zorn und Luis Jung, wollten in diesem Jahr ein Wörtchen mitreden bei der Titelvergabe. Als weiterer Mitfavorit ging Horst Broß als wettkampferfahrenster Ergometer-Ruderer und Trainer der RTGW-Junioren an den Start. Auf dem Ergometer gewann holte er 2011 den Meistertitel beim Marathon-Ergometerrudern in seiner Altersklasse und wurde 2016 Vierter bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften im 30-Minuten Ergometerrudern.

Dann ertönte der Startcountdown „5, 4, 3, 2, 1, Row" und unter lautstarken Anfeuerungsrufen der zahlreichen Zuschauer übernahm Luis Jung (17 Jahr) sofort die Führung auf der 2000-Meter-Distanz. Nicht weit dahinter dann und nahezu gleichauf der 14-jährige Christian Heikapell-Zorn und sein 55-jähriger Trainer Horst Broß. Etwas abgeschlagen bereits – obwohl schneller unterwegs als im Vorjahr – Titelverteidiger Ulrich Gorris. Als Trainer hatte Broß seinem Schützling eingeimpft, benutze den Kopf und verschleudere dein Pulver nicht bereits auf den ersten 500 Metern. Und so wurde es ein Rennen genau nach Matchplan.

Verhaltener Beginn im ersten Streckenviertel und dann immer schneller werdend. Weiterhin Kopf an Kopf übernahmen dann nach halber Distanz Heikapell-Zorn und Broß die Führung. Es wurde zum Duell Alt gegen Jung bzw. Trainer gegen Schützling. Luis Jung konnte das Tempo der beiden nicht mehr halten und ließ etwas abreißen. Im Ziel behielt dann Broß mit nur 0,4 Sekunden vor Heikapell-Zorn die Bootsspitze vorne und fuhr mit 6:59,0 min die schnellste Zeit des Tages.

Dennoch gewann Christian Heikapell-Zorn aufgrund seines Alters von nur 14 Jahren und der dazugehörigen etwas schwächeren Weltrekordzeit in seiner Altersklasse die Gesamtwertung vor Horst Broß und Luis Jung. Er wurde damit Nachfolger von Ulrich Gorris, der zwar seine Vorjahreszeit um 5 Sekunden verbessern konnte, das Treppchen aber aufgrund des deutlich gestiegenen Leistungsniveaus verpasste.

Schnellster Jugendlicher unter 12 Jahre: Felix Eimers mit 08:30,5 h, Abweichung vom Weltrekord 22,19 %
Schnellster Jugendlicher 13-14 Jahre: Christian Heikapell-Zorn mit 06:59,4 h, Abweichung vom Weltrekord 11,34 %
Schnellster Jugendlicher 15-16 Jahre: Janne Marie Frankenberg mit 08:26,6 h, Abweichung vom Weltrekord 24,75 %
Schnellster Jugendlicher 17-18 Jahre: Luis Jung mit 07:05,h, Abweichung vom Weltrekord 16,02 %
Schnellste Teilnehmerin: Brigitte Zorn mit 08:18,4 h, Abweichung vom Weltrekord 19,23 %
Schnellster Teilnehmer: Horst Broß mit 06,59,0 h, Abweichung vom Weltrekord 12,45 %
Schnellster Nichtruderer: Ulrich Gorris mit 07:15.8 h, Abweichung zum Weltrekord 16,96 %
Schnellstes Eltern-Kind-Duo: Brigitte Zorn und Christian Heikapell-Zorn