Im CAP-Markt arbeiten Behinderte und Nichtbehinderte zusammen
Alternativer Markt in Wetter (Ruhr) gefragt

Ein neues Kühlfahrzeug haben die Mitarbeiter des CAP-Marktes gerade erst in Betrieb genommen. Nun sind sie noch mehr als sonst jeden Tag in Wetter und auch den umliegenden Städten unterwegs, um Waren auszuliefern. Foto: Bernd Henkel
  • Ein neues Kühlfahrzeug haben die Mitarbeiter des CAP-Marktes gerade erst in Betrieb genommen. Nun sind sie noch mehr als sonst jeden Tag in Wetter und auch den umliegenden Städten unterwegs, um Waren auszuliefern. Foto: Bernd Henkel
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Mehl, Toilettenpapier und Nudeln – kaum haben die Mitarbeiter des CAP-Marktes in Wetter-Volmarstein die Pakete in die Regale geräumt, raffen die Kunden sie auch schon an sich. „Wir haben in der vergangenen Woche ein Umsatzplus von rund 70 Prozent erzielt“, staunt Michael Stecken, Leiter des Fachbereiches „Werkstätten für Menschen mit Behinderungen“ bei der AWO EN, über diese Auswirkung der Corona-Krise. In dem CAP-Supermarkt arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam.

Das gewaltige Umsatzplus hat natürlich einen ganzen Berg zusätzliche Arbeit mit sich gebracht, vor allem beim Lieferservice. Die Waren werden nämlich nicht nur im Geschäft im alten Dorfkern verkauft, sondern auch auf telefonische Bestellung ausgeliefert. Viele ältere und kranke Menschen aus Wetter aber auch aus Nachbarstädten nutzen dieses Angebot seit Jahren. „Besonders hier ist die Nachfrage jetzt enorm gestiegen. Wir hatten ganz viele Anfragen auch von Interessenten, die noch nie bei uns bestellt haben“, schildert Michael Stecken.
Doch neue Kunden für das Lieferangebot werden erst einmal nur vereinzelt bedient. Die Stammkundschaft gehe vor, so Stecken weiter: „Die Warenlieferungen kommen nicht so zuverlässig bei uns an wie sonst. Wir bestellen und bestellen, aber vieles dauert länger, manches kommt erst einmal gar nicht. Da haben wir uns entschieden, erst einmal die Versorgung der Stammkunden zu sichern, bevor wir Neukunden annehmen.“
Die Belegschaft, so lobt der Fachbereichsleiter, leiste angesichts der in kurzer Zeit hochgeschnellten Arbeitsbelastung „einen fantastischen Job“. Allein könnten die Supermarktmitarbeiter es aber nicht schaffen. Zwölf Mitarbeiter aus den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen packen mit an, um den täglichen Kundenansturm zu bewältigen und Wünsche so gut es eben geht zu erfüllen. Die meisten Kunden hätten Verständnis für hier und dort fehlende Waren, seien für den Einsatz der Mitarbeiter dankbar und würden das auch zeigen, berichtet Stecken: „Nur vereinzelt haben wir es wie auch anderswo zum Beispiel mit Kunden zu tun, die unsere Mitarbeiter beschimpfen, weil sie nur ein Paket Toilettenpapier statt vier oder sogar acht kaufen dürfen.“ Ein neues Kühlfahrzeug haben die Mitarbeiter des CAP-Marktes gerade erst in Betrieb genommen. Nun sind sie noch mehr als sonst jeden Tag in Wetter und auch den umliegenden Städten unterwegs, um Waren auszuliefern. Foto: Bernd Henkel

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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