Fassade erstrahlt in altem Glanz
Neues Gesicht für alte Wetteraner Villa

Viele Wetteraner verbinden Erinnerungen mit dem Gebäude, das eine bewegte Geschichte hat.
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Die denkmalgeschützte Stadtvilla an der Wolfgang-Reuter-Straße 1 in Wetter erstrahlt seit einigen Monaten wieder im alten Glanz. Der Grund: Die Eigentümer Christian und Heike Burghardt sowie Christian Dieker und Melanie Kintscher haben die Fassade des Gebäudes komplett restaurieren lassen. Rund ein halbes Jahr haben die Arbeiten gedauert, der Aufwand hat sich allerdings sichtlich gelohnt.

"Die Villa steht an einer sehr prominenten Stelle in Wetter, unweit des Rathauses und ist daher vielen Wetteranern seit Jahrzehnten bekannt und vertraut", erzählt Christian Burghardt. "Bereits während der Malerarbeiten und vor allem danach haben wir viele positive Rückmeldungen von Passanten bekommen, die sich freuen, dass die Gegend eine optische Aufwertung erfahren hat." Denn in den letzten Jahren hatte die Fassade des um 1905 errichteten Gebäudes sehr gelitten. Erbaut wurde die Stadtvilla vom damaligen Inhaber der Herdecker Stadtbrauerei Walter & Ferdinand Grave. Lange gab es eine Gaststätte im Erdgeschoss mit wechselnden Betreibern. Schnitzel und Pommes gab es hier Anfang der 70er Jahre, Pizza Ende der 90er Jahre. Die Szene-Kneipe "L'Oasi" war hier ebenso angesiedelt wie die Gaststätte "Spinnstube". Bis zur Schließung Anfang des Jahrtausends war sie schließlich unter "Cheers" bekannt.

Anschließend wurden die Räumlichkeiten in Wohnungen umgewandelt. Seit rund zwei Jahren bewohnt das Ehepaar Burghardt die 140 Quadratmeter großen und modernisierten Räumlichkeiten im Erdgeschoss sowie den ehemaligen Bierkeller. Das Haus teilen sie sich mit Christian Dieker und Melanie Kintscher, die den ersten Stock bewohnen und das Dachgeschoss untervermietet haben. Weil das Gebäude Mitte der 90er Jahre in die Denkmalliste der Stadt Wetter aufgenommen wurde, erhascht man an der einen oder anderen Ecke auch noch Eindrücke aus längst vergangenen Zeiten. Die Renovierungsarbeiten fanden daher in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz der Stadt statt.

"Die Zusammenarbeit zwischen uns, dem Malermeister und der zuständigen Behörde hat wirklich super geklappt", freut sich Burghardt. "Der Maler aus Witten wurde uns von der Stadt empfohlen, weil er schon viele Häuser, die unter Denkmalschutz stehen, wieder hergerichtet hat. Das war wirklich ein sehr großer Zugewinn für uns." Auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe habe gerade zu Beginn der Arbeiten reges Interesse an der Sanierung gehabt und sei in viele Entscheidungen involviert worden. Um die Arbeiten unter Einhaltung aller Denkmalauflagen durchführen zu können, habe es sogar eine Förderung in Höhe von 14.000 Euro von der Stadt Wetter gegeben. Einen Großteil der Kosten haben Christian und Heike Burghardt sowie Christian Dieker und Melanie Kintscher allerdings selbst getragen.

"Besonders die Herausarbeitung der wunderbaren Drachenornamente und vielen Verzierungen, die ganz typisch für die Bauzeit sind, war uns wichtig. Sie kommen jetzt wieder so richtig zur Geltung." Fertig sind die Eigentümer mit ihrem Projekt Stadtvilla aber noch nicht. Eine zweite Förderung, diesmal vom LWL, wäre schön, um den Sockel des Hauses neu zu verfugen und ihn damit wieder gebührend in Szene zu setzen. "Auch das Treppenhaus wurde noch nicht saniert, das Geländer zum Beispiel ist erhaltenswert." Für noch anstehende Arbeiten wolle man jetzt allerdings erstmal wieder Kraft und vor allem finanzielle Mittel schöpfen.

Ein Ärgernis gibt es bei all den guten Entwicklungen allerdings zurzeit noch. "Die grüne Insel, die sich genau vor dem Haus befindet, ist nicht nur uns ein richtiger Dorn im Auge", berichtet Christian Burghardt. "Die Grünpflege wurde hier sehr lange vernachlässigt, sodass sie absolut verwahrlost aussieht. Da besteht dringender Handlungsbedarf von Seiten der Stadt." E-Mails mit dem zuständigen Grünflächenamt seinen bereits ausgetauscht worden, man habe schnelle und nachhaltige Arbeiten noch für den September zugesagt. Schließlich sei man auch auf Seiten der Stadt an einem schönen und stimmigen Gesamtbild interessiert.

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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