Die Pandemie macht auch der Xantener Jugendherberge zu schaffen
60 % weniger Übernachtungen im Jahr 2020

Ein Kleinod an der Xantener Südsee, die Jugendherberge des DJH Landesverbandes Rheinland e. V.
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Auch nach mehr als einem Jahr hat das Virus SARS- CoV 2 die Welt weiter im Griff. Eine Riesenherausforderung für Wissenschaft und Politik, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Pandemie einzudämmen.

Zu diesen Maßnahmen gehört unter anderem das Beherbergungsverbot zu touristischen Zwecken, welches so manchem Beherbergungsbetrieb einen Strich durch die Rechnung macht.
Einer dieser Betriebe ist die Xantener Jugendherberge in Wardt.
Hatte sie 2019 noch mehr als 51000 Übernachtungen aufzuweisen, so ging diese Zahl im Jahr 2020 auf etwa 32000 zurück.

60 % weniger Übernachtungen in 2020

Die Xantener Jugendherberge ist eine von 33 im Bereich des Deutschen Jugendherbergswerk DJH) Landesverbandes Rheinland e. V., einem Verein mit rund 329000 Mitgliedern im Jahr 2020. Insgesamt sank die Zahl der Übernachtungen im Bereich des Vereins im Jahr 2020 um knapp 60 %.
Normalerweise ist das Xantener Haus immer gut gebucht. „Bei Gruppenbuchungen, wie für Schulklassen“, so Ursula Hiepler, Leiterin der Einrichtung an der Xantener Südsee, „beträgt die Frist für die Buchung deshalb anderthalb bis zwei Jahre vor dem Wunschtermin“.
Das sehe nun freilich anders aus, denn seit November 2020 habe es hier gar keine touristische Übernachtung mehr gegeben. 
"Momentan beschäftigen wir uns mehr mit Umbuchungen als mit Buchungen", bedauert sie.
Lediglich zweimal waren für drei Wochen Soldaten der Bundeswehr zu Gast, welche die Ordnungskräfte im Kreis Wesel im Kampf gegen die Pandemie unterstützten.
Auch momentan übernachten wieder 24 Soldaten in dem 246- Betten Haus. Sie stammen aus Einheiten in Hannover und Ahlen (Westfalen) und werden bei Halbpension ebenfalls für drei Wochen in Xanten bleiben.
„Ein Tropfen auf den heißen Stein“, bedauert die 62jährige Leiterin.
Natürlich liefen die Kosten, wie Strom, Heizung, Warmwasser und vieles mehr weiter.
„Allein die Warmwasserversorgung muss durchlaufen“, erklärt sie, „damit es keine Legionellenbildung gibt“.

Personal in Kurzarbeit

Das Personal, ein Beschäftigter aus der Sozialpsychiatrischen Initiative Xanten (SPIX), drei Geringbeschäftigte sowie 26 Festangestellte in Teil-, bzw. Vollzeit sind, bis auf zwei, mit Kurzarbeit angemeldet. Die Geringbeschäftigten haben unbezahlten Urlaub.Auch Hiepler selber wird zur Zeit nicht für ihre volle Stundenzahl benötigt und verdient dementsprechend etwas weniger.
„Natürlich müssen die Personalkosten möglichst niedrig gehalten werden“, begründet sie die Reduzierung, als wir uns draußen im attraktiven Innenhof coronagerecht mit Abstand und Maske unterhalten, denn der Verein finanziere sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden sowie der einen oder anderen Förderung.
„Normalerweise“, bedauert die gebürtige Essenerin, „säßen hier jetzt die Gäste gemütlich mit einem Getränk aus dem Bistro, das den Mitgliedern des DJH zur Verfügung steht “. Doch nun ist das Areal wie ausgestorben.
Die Gefahr, dass eins der 33 Häuser nicht mehr öffnet, besteht allerdings nicht.
„Wenn die Pandemie vorbei ist“, versichert Annette Rath von der Abteilung Marketing und Vertrieb telefonisch, „gehen wir mit allen 33 Herbergen wieder ans Netz“.
Wie schnell das gehe und ob sofort alle gleichzeitig wieder aktiviert würden, läge allerdings an den Regelungen des Landes für Schulausflüge.
„Schulausflüge sind die Haupteinnahmequellen einer Jugendherberge“, zieht sie ihr Resümee.
Ursula Hiepler hofft, dass der schöne Innenhof bald wieder mit Leben gefüllt sein wird, man zur Normalität übergehen und viele Gäste aus Nah und Fern die attraktiven Freizeitangebote und Sehenswürdigkeiten der Domstadt genießen können.
Bis dahin sei das Wichtigste, gesund zu bleiben.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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