Ab sofort kein "Sebus" mehr

Der letzte Abiturjahrgang des Sebus-Gymnasiums. Foto: Heinz Holzbach
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  • Der letzte Abiturjahrgang des Sebus-Gymnasiums. Foto: Heinz Holzbach
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Das letzte Stündchen hat geschlagen – für Schüler, Lehrer und Eltern des Johann-Sebus-Gymnasiums in Kleve wurde das jetzt Realität. Als am 25. Juni zum letzten Mal Abiturzeugnisse mit dem Johanna-Sebus-Logo überreicht wurden, war allerdings von Trauer keine Rede mehr. Die offizielle Verabschiedung der Schülerinnen und Schüler ging ruhig über die Bühne, von den monatelangen Querelen war hier nicht mehr viel zu spüren. Mit dem Aus der Schule hatten sich scheinbar alle Beteiligten abgefunden.
53 Schülerinnen und Schüler durften ihr Zeugnis entgegennehmen – Jahrgangsstufenleiterin Helma Geurtz-de Vet erinnerte an die zurückliegenden, aufregenden Wochen. An den 8. Juni 2010, dem Tag der Wahrheit. „An diesem Tag wurden Sie im Büro des Schulleiters darüber informiert, ob Sie das Abitur geschafft hätten. 53 – ach nein 52, einer hatte den Termin verschlafen – mehr oder weniger aufgeregte Schülerinnen und Schüler waren gespannt auf ihre Ergebnisse.“
Am 16. November 2005 hatte der Rat der Stadt Kleve beschlossen, das Johanna-Sebus-Gymnasium auslaufen zu lassen und ab dem Schuljahr 2006/2007 keine Anmeldungen mehr anzunehmen. Das Klever Gymnasium wurde mit dem Freiherr-vonStein-Gymnasium zusammengeführt. Grund für die Neustrukturierung waren die stark zurückgehenden Schülerzahlen. Die jetzt noch nachrückenden Sebus-Jahrgänge werden zu Stein-Schülern.
Im Gebäude ist zurzeit ein Kindergarten untergebracht. Aufgrund von Umbauarbeiten am Stein-Gymnasium werden die Klassen 7 bis 9 des Stein-Gymnasiums in den Räumen des Sebus-Gymnasiusm beschult Bis 2013 soll der Unterricht im „Sebus“ fortgeführt werden. Außerdem soll das „Sebus“ zumindest übergangsweise von der Hochschule Rhein-Wal genutzt werden.
Das Johanna-Sebus-Gymnasium wurde 1935 als reines Mädchengymnasium gegründet. Der Name erinnert an Johanna Sebus, das 17-jährige Mädchen aus Kleve-Brienen, das beim Dammbruch 1809 ihr Leben verlor. Die 17-Jährige hatte erst ihre Mutter aus den Fluten gerettet. Sie starb beim Versuch, weiteren Menschen zu helfen. Heute erinnert ein Denkmal an Johanna-Sebus.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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