Kann Forensik nicht verhindert werden?

Victoria oder Erlensundern - ist das nur noch die Frage? | Foto: Magalski
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Der Name der Bürgerinitiative sagt ganz klar, was das Ziel ist: Lünen ohne Forensik. Doch nun glaubt der Vorstand, genau das könne möglicherweise gar nicht mehr verhindert werden. Die Stadt sieht das anders, will alle Möglichkeiten weiter prüfen.

Der Vorstand der Bürgerinitiative hat einen Brief an die Mitglieder geschrieben. Sie sollen abstimmen, wie es nun weitergeht. Denn nach zahlreichen Gesprächen mit Beteiligten und Experten, so heißt es in dem Schreiben, sei man zu der Überzeugung gelangt, dass es nahezu unmöglich sei, den Standort in Lünen zu verhindern. Deshalb wolle man nun zusammen mit den Mitgliedern überlegen, die Strategie zu ändern. Denn der Vorstand der Bürgerinitiative glaubt, dass der Standort Victoria I / II - wörtlich im "Herzen der Stadt" - nur durch die Benennung von Alternativflächen wie beispielsweise Erlensundern oder das Muna-Gelände an der Stadtgrenze von Lünen und Selm zu verhindern ist. Jetzt sollen die Mitglieder bis zum 9. Dezember die Frage mit Ja oder Nein beantworten, ob der Vorstand Alternativflächen als Ausweichfläche berücksichtigen soll. Kritik ging vom Vorstand der Bürgerinitiative Richtung Stadt Lünen. Zitat: "Wir haben ebenso feststellen müssen, dass wir in der Lüner Verwaltungsspitze keinen tatkräftigen Partner an unserer Seite haben, die unserer Meinung nach bisher keine oder keine erkennbare, zielführende Abwehrstrategie zur Verhinderung des Standortes Victoria I / II entwickelt haben oder verfolgen."

Verwaltung reagierte auf Kritik

Die Verwaltungsspitze reagierte am Montag, lud Vertreter der Bürgerinitiative zum Gespräch im Rathaus ein und machte gleichzeitig klar, dass die Stadt nicht aufgeben werde. "Wir prüfen nach wie vor alle Möglichkeiten, um die Forensik in Lünen zu verhindern", so Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick. Die Vorwürfe, dass man im Rathaus nicht "tatkräftig" sei, wies Stodollick zurück. Beispielsweise angefangen von regelmäßigen Gesprächen mit dem Ältestenrat oder Kontakten zu Kreis und Landespolitik. Ende Januar wolle man andere betroffene Städte zu einem Treffen in Lünen einladen, um gemeinsam zu beraten und Erfahrungen auszutauschen. Frank Knoll, Referent des Bürgermeisters, konnte von einem persönlichen Treffen mit dem Beauftragten für den Maßregelvollzug in Nordrhein-Westfalen, Uwe Dönisch-Seidel, berichten. Die Victoria-Brache habe für das Gesundheitsministerium erste Priorität. Sinngemäß zitierte Knoll aber aus dem Gespräch, dass man sich in Düsseldorf durchaus umentscheiden könne, wenn eine bessere Fläche, die verfügbar sei, im Landgerichtsbezirk angeboten werde. Definitiv keine Option soll das Muna-Gelände sein. Der Flächenvorschlag der Lüner Bürgerinitiative, die das Gelände der ehemaligen Zeche Robert Heinrich in Hamm ins Gespräch gebracht hatte, werde mittlerweile von den Düsseldorfer Experten eingehender geprüft.

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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