In Mülheim wird Mittwoch gestreikt

Busse und Bahnen bleiben Mittwoch im Depot. | Foto: Jiri Kollmann
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Am Mittwoch, 7. März, müssen sich die Mülheimer Bürger darauf einstellen, dass ganztägig weder Busse noch Bahnen fahren. Auch städtische Kindergärten werden dicht machen. Nach einer ersten ergebnislosen Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes ruft Verdi zum ganztägigen Streik auf.

In Mülheim legen Beschäftigte aus folgenden Bereichen die Arbeit nieder:
Stadtverwaltung Mülheim (einschließlich unter anderem Immobilienservice, Sportservice und der Kindertageseinrichtungen), MVG, MEG, SEM, medl und Mülheimer Stadtmarketing.

Verdi-Sprecherin Henrike Greven: "Wir gehen davon aus, dass eine Vielzahl der Beschäftigten unserem Warnstreikaufruf folgen werden und damit unsere berechtigten Forderungen ( 6,5 Prozent Gehaltserhöhung, mindestens aber 200 Euro, unbefristete Übernahme der Azubis und Lohnerhöhung für die Azubis um 100 Euro) kräftig unterstützen. Wir bitten herzlich die Bevölkerung um Verständnis für diese Maßnahme. Wir hoffen, dass wir die Arbeitgeber mit diesem Warnstreik bewegen, damit sie uns am nächsten Verhandlungstermin am 12. und 13. März ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch legen werden.“

Busse und Bahnen werden an diesem Tag von 3 Uhr morgens bis 24 Uhr nachts nicht fahren - auch die E-Busse zu den Schulen fallen aus. Da es in den benachbarten Verkehrsunternehmen wie EVAG, DVG und STOAG ebenfalls zu Einschränkungen kommen wird, sind auch die städteübergreifenden Linien betroffen, wie zum Beispiel die Linien U18, Straßenbahn 104, 901 und 112, oder auch die Buslinien 752 und 753. Auch die MVG-KundenCenter sind während der Arbeitskampfmaßnahme geschlossen.

Während die Stadt noch davon ausgeht, dass die einen oder anderen Erzieherinnen streiken, die Kitas aber zum größten Teil offen bleiben, wird das von Henrike Greven dementiert: "Wir gehen davon aus, dass die meisten Erziehreinnen unserem Aufruf folgen und die Kindertagesstätten zu bleiben. Darauf sollten sich die Eltern einrichten." Auch einen Notdienst gibt es nicht. "Wir befinden uns erst in der Warnstreikphase, es geht ja nur um einen Tag. Sollte es in einen unbefristeten Streik gehen, was ich nach momentanem Stand nicht ausschließe, dann kann man sicher über eine Notdienstvereinbarung sprechen."
Inzwischen hat die Stadt eine Liste der geschlossenen Einrichtungen veröffentlicht: hier klicken

Die städtischen Ämter sind ebenfalls betroffen. Hier wird es zu Einschränkungen kommen. Deshalb rät Stadtsprecher Volker Wiebels, Ämtergänge wenn möglich Dienstag oder Donnerstag zu erledigen und den Mittwoch zu meiden. "2500 von 3100 Mitarbeiter der Stadt sind tarifbeschäftigt. Streiken werden wohl nur die Organisierten, aber wie viele das genau sein werden, können wir nicht sagen."

Auch den Streik bei der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft werden die Bürger zu spüren bekommen, weil an diesem Tag die Abfalltonnen teilweise nicht geleert werden. Abgeholt werden auf jeden Fall die blauen und gelben Tonnen. Beim Sperrmüll wird nur der Schrott abgefahren.
Die braunen Biotonnen werden stehen bleiben, sollen aber Donnerstag und Freitag mit einer Zusatztour geleert werden. Auch der übrige Sperrmüll wird an diesen beiden Tagen eingesammelt.
Stehen bleiben wird außerdem die grüne Tonne für den Normalmüll. Die MEG bittet darum, die Mülltonnen, die am Donnerstag noch nicht geleert wurden, am Straßenrand stehen zu lassen, da diese spätestens am Freitag geleert werden. Sollte es zu Engpässen bei der Kapazität der Mülltonnen kommen, dürfen ausnahmsweise Säcke neben die Tonnen gestellt werden.

Da am Mittwoch der Verdi-Verhandlungsführer und Verdi-Bundesvorstandsmitglied Achim Meerkamp auf der Streikversammlung in Oberhausen über die aktuellen Verhandlungen sprechen wird, werden die Mülheimer Streikenden gemeinsam nach Oberhausen fahren.

Um 9 Uhr treffen sich die Streikenden auf dem Rathausplatz. Dort findet eine kleine Kundgebung statt. Sprechen werden dort Dirk Neubner, als Mitglied der Bundestarifkommission und Personalratsvorsitzender sowie Henrike Greven.
Mit markanten Sprüchen unterstützt die ver.di Jugend die Forderung auf unbefristete Übernahme.

Gegen 9.30 Uhr werden die Streikenden mit einem Demonstrationszug zum Parkplatz an der Stadthalle ziehen, um in die Busse nach Oberhausen zu steigen.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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