Peter Mohr

Beiträge zum Thema Peter Mohr

Kultur

Hilmar Klute: Die schweigsamen Affen der Dinge
Mit Loerke durchs Ruhrgebiet

Um es gleich vorweg zu nehmen, der etwas seltsam anmutende Titel geht auf eine Gedichtzeile des weitgehend vergessenen Lyrikers Oskar Loerke (1884-1941) zurück. Auf den Spuren des facettenreichen Dichters nimmt uns Autor Hilmar Klute mit auf den Weg in seine Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet. Alles in diesem dritten Roman des 1967 in Bochum geborenen Autors, der seit vielen Jahren für die tägliche „Streiflicht“-Glosse in der „Süddeutschen Zeitung“ verantwortlich zeichnet, ist von kräftigen...

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  • 05.04.22
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Kultur

Reinhard Kaiser-Mühleckers Roman „Wilderer“
Eine Patrone im Lauf

„Du bist also Landwirt? Das stelle ich mir aufregend vor“, schreibt die Künstlerin Katja auf das Handy des Protagonisten Jakob Fischer, der mit Mitte zwanzig einen Bauernhof in Oberösterreich bewirtschaftet. Als der auf dem elterlichen Bauernhof im oberösterreichischen Eberstalzell aufgewachsene Reinhard Kaiser-Mühlecker 2008 mit dem schmalen Roman "Der lange Gang über die Stationen" debütierte, wirkte seine Prosa über das bäuerliche Leben wie ein Relikt aus längst vergangener Zeit. Längst ist...

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  • 28.03.22
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Ratgeber

Revierdoc hat mit Starkoch Ratgeber geschrieben
10 Tipps zum Besserfühlen

Ausgewogenes Essen und ausgewogene Bewegung - das sind die zentralen Themen im dritten Buch des Wattenscheider Orthopäden Dr. Matthias Manke, das er in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Koch Tarik Rose verfasst hat. In diesem Buch geht es nicht um Fachchinesisch, weder aus medizinischer noch aus ernährungswissenschaftlicher Perspektive, sondern um eine praxisnahe Anleitung zum Wohlfühlen. Beide Experten habe jede Menge eigene Erfahrung in dieses Buch mit einfließen lassen. Matthias Manke war...

  • Wattenscheid
  • 24.03.22
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Kultur
Der Wattenscheider Schauspieler Patrick Joswig. Foto: Joerg c. Jasper

Patrick Joswig über Drehs und "Heimatliebe"
"Wattenscheid lässt mich nicht los"

Patrick Joswig (46) besuchte einst das Märkische Gymnasium, absolvierte ein Studium an der Westfälischen Schauspielschule und steht seit 1998 vor der Kamera. Ob in "Tatort"- oder "Soko"-Rollen - der Wattenscheider ist regelmäßig im TV zu sehen. Auch in der Zukunft, wie er im Stadtspiegel-Interview erklärte. Das dritte Corona-Jahr hat begonnen. Hat sich die Film- und TV-Branche in dieser Zeit verändert? Testen, testen, testen! Bei den Filmproduktionen wird so viel getestet. Ich glaube, die...

  • Wattenscheid
  • 23.03.22
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Kultur

„Traumbuch“ zum 95. Geburtstag von Martin Walser
Goldene Letter in Leder gebunden

Er schreibt und schreibt. Seine Texte werden zwar deutlich kürzer, aber seine dichterische Fantasie scheint nicht zu versiegen. Pünktlich zum 95. Geburtstag des Grandseigneurs der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, Martin Walser, ist nun ein Band mit Traumtexten erschienen, die durch Zeichnungen von Cornelia Schleime mehr als nur begleitet werden. Die Multi-Künstlerin aus Ost-Berlin, die 2008 selbst einen eindrucksvollen Roman („Weit fort“) über ihre Bespitzelung durch den Stasi vorlegte,...

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  • 15.03.22
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Kultur

Zum 80. Geburtstag des Schriftstellers John Irving
Gelassener und zufrieden

„Das Schreiben wird leichter, wenn es die einzige Arbeit ist. Man wird anspruchsvoller, konzentrierter - man kann langsamer und sorgfältiger schreiben“, hatte der Schriftsteller John Irving kürzlich in einem Interview über altersbedingte Veränderungen in seinem Schreiben erklärt. „The Last Chairlift“ lautet der Titel seines neuen, noch nicht vollendeten Romans, dessen deutsche Übersetzung für 2023 avisiert ist. Darin steht eine Skirennläuferin im Mittelpunkt, der zwar keine große sportliche...

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  • 01.03.22
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Kultur

Gerda Blees' Roman „Wir sind das Licht“
Wenn die Socken sprechen

Eine Frau verhungert, und drei ihr nahestehende Personen schauen ihr dabei zu. Das ist der beklemmende Handlungsrahmen des Romans „Wir sind das Licht“ aus der Feder der 37-jährigen niederländischen Schriftstellerin Gerda Blees. Bisher waren lediglich eine Sammlung von Kurzgeschichten und ein schmaler Lyrikband aus der Feder der in Haarlem lebenden Autorin erschienen. Und nun dieser mit dem Preis des niederländischen Buchhandels und des Europäischen Literaturpreises ausgezeichnete Roman, der uns...

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  • 24.02.22
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Kultur

Annika Büsings Romandebüt „Nordstadt“
Stärker als das Schicksal

„Ich liebe dich, sage ich.“ Der erste Satz im Romanerstling von Annika Büsing kann leicht in die Irre führen. Hier geht es überhaupt nicht um Schmetterlinge im Bauch, um romantische Süßholzraspelei oder eine abenteuerliche Romanze. Im Debüt der in Bochum lebenden Gymnasiallehrerin für Deutsch und Religion stehen zwei Figuren im Mittelpunkt, denen das Schicksal ganz übel mitgespielt hat. „Sie ist stärker als dieses Schicksal“, hat die Autorin kürzlich im NDR-Kulturjournal über ihre Protagonistin...

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  • 21.02.22
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Kultur

Neuer Roman von Nobelpreisträger Orhan Pamuk
Kampf um das Inselparadies

„Es geht in diesem Prozess gar nicht um meinen Roman, sondern um Ideologie“, hatte Nobelpreisträger Orhan Pamuk kürzlich in einem In­terview erklärt. Mehrmals hatte ihn die Staatsanwaltschaft zum Ver­hör einbestellt, nachdem die große türkische Tageszeitung „Hürriyet“ eine regelrechte Hetzjagd gegen den Schriftsteller inszeniert hatte. „Was bezweckt Orhan Pamuk damit, dass er Atatürk verhöhnt? Will er einen Aufruhr anzetteln? Will er dem Ausland eine Bot­schaft senden?“, lauteten die rein...

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  • 13.02.22
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Sport
Christian Britscho geht zuversichtlich in den zweiten Teil der Saison. Foto: Peter Mohr

Interview mit SGW-Trainer Christian Britscho
Den Fans Freude bereiten

Am Sonntag startet die SGW in Siegen in die zweite Saisonhälfte. Trainer Christian Britscho stand dem Stadtspiegel Rede und Antwort. Es war nur eine kurze und dazu noch durch Corona stark beeinflusste Winterpause. Wie fällt dein Fazit aus? Wir haben gut gearbeitet und haben die neuen Jungs auch gut integriert. Wir haben in Meerbusch in der Defensive einen großen Sprung nach vorn gemacht. Deswegen fällt mein Gesamtfazit positiv aus. Auch wenn es die Ergebnisse nicht vermuten lassen. Ich sehe uns...

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  • 10.02.22
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Kultur

Jakob Augsteins Romandebüt „Strömung“
Schwimmen in Montauk

In Montauk geht es nicht weiter. Nur zurück oder hinaus aufs Meer. An jenem magischen Ort, das östlichste Dorf auf Long Island, das seit Max Frischs autobiografischer Erzählung auch fest in der Literaturgeschichte verankert ist, lässt Jakob Augstein seinen Romanerstling „Strömung“ enden. Der 54-jährige Augstein, Miteigentümer des Spiegel-Verlags, Verleger und Chefredakteur der linken Wochenzeitung „Freitag“, gehört zu den schillerndsten Figuren in der deutschen Medienlandschaft. Er wuchs als...

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  • 17.01.22
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Kultur

Zum Tod des Multitalents Herbert Achternbusch
Er wollte noch fliegen lernen

"Mein Vater war sehr leger und trank gern, er war ein Spaßvogel. Kaum auf der Welt, suchten mich Schulen, Krankenhäuser und alles Mögliche heim. Ich leistete meine Zeit ab und bestand auf meiner Freizeit. Ich schrieb Bücher, bis mich das Sitzen schmerzte. Dann machte ich Filme, weil ich mich bewegen wollte. Die Kinder, die ich habe, fangen wieder von vorne an. Grüß Gott!" Mit diesen typischen, schelmisch-provokanten Sätzen hat Herbert Achternbusch vor einigen Jahren sein eigenes Leben...

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  • 13.01.22
Kultur

Vor 125 Jahren wurde Carl Zuckmayer geboren
Des Teufels General und der falsche Hauptmann

„Des Teufels General“ und der „Hauptmann von Köpenick“ gehörten über lange Zeit für viele Gymnasiasten zum Unterrichtsstoff und waren Evergreens auf den deutschsprachigen Theaterbühnen. Die große Zeit des Dramatikers und Erzählers Carl Zuckmayer scheint vorbei zu sein, seine Stücke stehen nur noch vereinzelt auf den Spielplänen, seine Bücher werden kaum noch nachgefragt. Warum? Kommt der Schriftsteller Zuckmayer heute zu volkstümlich, zu wenig intellektuell daher? „Ich glaube nicht an Hass als...

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  • 21.12.21
Kultur

Marieke Lucas Rijnevelds zweiter Roman
Weil ich der Teufel bin

Dieser Roman ist ausgesprochen mutig, er ist beklemmend und im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend. Er schickt den Leser auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle und lässt ihn am Ende tief erschüttert zurück. Die 30-jährige niederländische Autorin Marieke Lucas Rijneveld, die für ihren halb autobiografischen Erstling (dt.: „Was man sät“) gemeinsam mit der Übersetzerin Michele Hutchison 2020 mit dem International Booker Prize ausgezeichnet worden ist, hat sich in ihrem zweiten Roman auf...

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  • 21.12.21
Kultur

Fernando Aramburus neuer verspielter Roman
Sammler von Glücksmomenten

Das ist alles andere als ein vielversprechender Romaneinstieg, wenn man zu Beginn liest: „Noch auf Höhe des Jadebusens hatte Clara einen ihrer Anfälle von Morgendepression bekommen. Morgens praktiziert Clara Niedergeschlagenheit, wie andere eine Joggingrunde.“ Diese etwas zäh und wenig erfreulich startende Reise eines Ehepaares, das Norddeutschland erkunden will, um Eindrücke für ein Buchprojekt zu sammeln, wird mit zunehmender Dauer unterhaltsamer und der Roman immer vielschichtiger. Fernando...

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  • 09.12.21
Kultur

Elizabeth Strouts Roman „Oh William“
Im Kern ein Geheimnis

Es gibt handlungsarme Romane, in denen nicht viel geschieht, die aber dennoch fesseln, weil sie den Leser auf der emotionalen Ebene gefangen nehmen. Dies ist auch die große Kunst der 65-jährigen Amerikanerin Elizabeth Strout, die schon für ihren 1998 erschienenen Erstling „Amy und Isabelle“ preisgekrönt wurde, die später viele Jahre als Dozentin für kreatives Schreiben tätig war und 2009 für ihren Roman „Olive Kitteridge“ (deutsch: „Mit Blick aufs Meer“) den Pulitzer-Preis erhalten hat. Der...

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  • 30.11.21
Kultur

Emine Sevgi Özdamars opulenter Roman „Ein von Schatten begrenzter Raum“
Suche nach Heimat in der Fremde

Die Autofiktion, diese kaum klar zu definierende Mischung aus Autobiografie und Fiktion, hat in dieser Buchsaison Hochkonjunktur bei Autoren und Autorinnen unterschiedlichen Alters und Provenienz. Julia Franck (51) hat sich mit ihrer beschwerlichen Jugend auseinander gesetzt, Hanns-Josef Ortheil (70) beschrieb, wie er sich nach einer schweren Herzoperation wieder zurück ins Leben gekämpft hat, und Emine Sevgi Özdamar legt mit ihrem ebenso opulenten wie ausschweifenden Band ihr gesamtes Leben...

  • Wattenscheid
  • 16.11.21
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Kultur

Bernhard Schlinks Roman „Die Enkelin“
Der verständnisvolle Kaspar

Der inzwischen 77-jährige Bernhard Schlink hält in seinem neuen Roman mehr als dreißig Jahre nach dem Mauerfall ein leidenschaftliches Plädoyer für ein verständnisvolles, vorurteilsfreies Miteinander. „Versöhnen, nicht spalten“, lautete einst die Losung des Ex-Bundespräsidenten Johannes Rau. Und auf einen Rund-um-Versöhnungskurs schickt Schlink auch den männlichen Protagonisten seines Romans, den Buchhändler Kaspar. Irgendwie schafft es dieser Autor immer wieder, aktuelle, kontrovers...

  • Wattenscheid
  • 28.10.21
  • 1
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Kultur

Henning Ahrens' Roman „Mitgift“
Zwischen Hass und Liebe

„Es gibt eine gewisse Diskrepanz zwischen dieser Welt, aus der ich stamme, und der Welt, in der ich mich jetzt bewege, als Autor, Übersetzer und so weiter“, erklärte der 57-jährige Schriftsteller Henning Ahrens, der als Romancier, Essayist und Übersetzer reüssierte, über seine Herkunft. Ahrens wuchs auf einem Bauernhof im niedersächsischen Klein Ilsede auf, studierte in Kiel, London und Göttingen, promovierte über den walisischen Dichter John Cowper Powys und lebt heute in Frankfurt. Dies alles...

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  • 07.10.21
Kultur

Sigrid Nunez' vorzüglicher, empathischer Roman „Was fehlt dir“
Traurig und glücklich

„Wenn die Leute fragen, warum ich mich so hingezogen fühle zum Thema Sterblichkeit, dann will ich immer antworten, dass es doch eher so ist, dass die Sterblichkeit mich zu sich heranzieht“, erklärte die kürzlich 70 Jahre alt gewordene amerikanische Autorin Sigrid Nunez, die erst 2018 mit ihrem später mit dem National Book Award ausgezeichneten Roman „Der Freund“ den literarischen Durchbruch geschafft hatte. Nunez, die äußerst lesenswerte semi-fiktive Bücher über Virgina Woolf und Susan Sontag...

  • Wattenscheid
  • 03.08.21
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Sport
Farat Toku: Immer engagiert an der Seitenlinie. Foto: Peter Mohr

Interview mit Ex-09-Coach Farat Toku über Corona-Zeit und Fußballlehrer-Ausbildung
Einfach Menschen umarmen

Seit mehr als zwanzig Jahren ist Farat Toku mit der SG Wattenscheid 09 verbunden. Zu Beginn der 2000er Jahre kam er erstmals als Spieler zur Lohrheide, kehrte dann unter Trainer "Putsche" Helmig erneut zurück (Mitspieler war damals BVB-Trainer Edin Terzic) und war später mehr als vier Jahre - in einer turbulenten Zeit - Trainer bei den 09ern. Nun hat der inzwischen 41-Jährige seine Ausbildung zum Fußballlehrer abgeschlossen. Im Gespräch mit dem Stadtspiegel stand er Rede und Antwort. Erst...

  • Wattenscheid
  • 15.05.21
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Sport
Christian Britscho: Das Kribbeln wurde von Tag zu Tag intensiver. Foto: Peter Mohr

SGW: Interview mit Trainer Christian Britscho vor dem Saisonstart
Junge Pferde wollen rennen

Am Sonntag startet die SGW mit einem Auswärtsspiel bei Westfalia Rhynern in die neue Saison. Trainer Christian Britscho stand im Stadtspiegel-Interview Rede und Antwort. Was waren die besonderen Schwierigkeiten unter den Corona-Einschränkungen in der Saisonvorbereitung? Mich hat gestört, dass keine vernünftige Belastungssteuerung möglich war, da stets nur vier Spieler gewechselt werden durften. Spielpraxis sammeln und Regenerationspausen waren kaum möglich. Da hätte ich mir etwas mehr...

  • Wattenscheid
  • 04.09.20
Politik

Kommentar zum August-Bebel-Platz
Kompromiss erwünscht

Es ist oft sehr kompliziert, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen. So stellt sich momentan auch die "verfahrene" Lage um die Neugestaltung des August-Bebel-Platzes dar. Größtmögliche Einigkeit besteht darüber, dass der Platz in seinem heutigen Erscheinungsbild nicht nur städtebaulich nicht mehr "up to date" ist, sondern im Laufe der Jahre eine Art Schandfleck wurde. Weitestgehend unstrittig ist, dass weniger Autos und mehr Grün die Lebensqualität steigern würden und die Qualität als...

  • Wattenscheid
  • 03.01.20
  • 3
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