Berliner Dom - Außergewöhnlicher Blick ins Innere

Die Kronen  dekorieren die Grabstätten der Hohenzollern | Foto: Marita Gerwin
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  • Die Kronen dekorieren die Grabstätten der Hohenzollern
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Der Berliner Dom, die größte Kirche Berlins, versteht sich als ein zentraler Ort der evangelischen Kirche in Deutschland. Weit über die Grenzen der Kirchengemeinde und der Stadt hinaus zieht er Jahr für Jahr viele Tausend Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland an. Mit seiner markanten Gestalt gehört der Dom heute zu den Publikumsmagneten der Bundeshauptstadt. Der zweigeschossigen, monumental wirkenden Hauptfront an der Lustgartenseite ist eine Säulenhalle mit einer Granitfreitreppe vorgelagert.

Die Fasade

Die viergeschossige Ostseite, zur Spree hin gelegen, erinnert dagegen an barocke Palastarchitektur und macht die Dreigliedrigkeit des Gebäudes deutlich sichtbar. Im nordwestlichen Turm befinden sich die Glocken. Die Kuppel, die nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg nicht in ihrer vollen Höhe wieder aufgebaut wurde, überragt trotzdem noch mächtig und stolz die meisten der umliegenden Gebäude und ist weithin von vielen Punkten der Stadt aus zu sehen.

In vielen Publikationen wird der Berliner Dom auch als das „Eingangstor zur Museumsinsel“ bezeichnet. Der Ausblick vom Kuppelumgang zeigt diese grandiose Lage des Berliner Domes in der historischen Mitte Berlins. Der Besucher wird für den Aufstieg von 270 Stufen mit einem Blick auf die Museumsinsel, die Synagoge, den Gendarmenmarkt, den Reichstag und das Rote Rathaus belohnt.

Die Kuppel

Die prächtige, 70 Meter hohe Kuppel lässt durch ihre mächtige und doch so strahlende Wirkung jeden Besucher beim Betreten des Domes andächtig verharren. Die lichtdurchflutete Taube zeigt uns die Anwesenheit des Heiligen Geistes. Die Kuppelmosaiken stellen die Seligpreisungen aus der Bergpredigt dar. Jedes der berühmten Kuppelmosaiken ist 39 Quadratmeter groß und besteht aus über 500.000 Steinchen in ca. 2000 Farbschattierungen. Der damalige Direktor der Bauakademie Anton von Werner schuf die Vorlagen für die Mosaiken, die von den Firmen Puhl & Wagner und Odorico ausgeführt wurden. Die kriegsbedingten Zerstörungen schadeten den Mosaiken zunächst kaum, jedoch durch die offene Kuppel und die Witterungseinflüsse wurden sie größtenteils zerstört. So waren bei Beginn der Wiederherstellung des Domes 1975 sieben der acht Kuppelmosaiken unwiederbringlich verloren. Die Entwürfe von Werners hatten den Krieg überdauert und auf der Grundlage dieser Vorlagen konnte die toskanische Firma Ferrari & Bacci die Kuppelmosaiken nachbilden. Im Jahr 2002 wurde das letzte fertig gestellte Mosaik enthüllt und die Kuppel strahlt heute wieder in vollem Glanz.

Die Gruft

Von großem historischem und kulturellem Wert ist die Hohenzollerngruft im Berliner Dom. Sie enthält 94 Bestattungen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts und dokumentiert mit den in der Predigtkirche stehenden Prunksarkophagen und Grabdenkmälern fünfhundert Jahre brandenburgisch-preußische Grabkultur.

Alle Kunststile seit der ausgehenden Spätgotik spiegeln sich in den teils schlicht, teils reich gestalteten Grabmälern und Särgen aus Stein, Metall und Holz weiter. Eine besondere Rarität stellen die mit Textilien wie Samt und Brokat bespannten hölzernen Särge dar. Während des II.. Weltkrieges wurde auch die Hohenzollerngruft durch den Einsturz der von Bomben getroffenen Hauptkuppel und Feuer stark beschädigt. Einige Särge wurden nahezu völlig zerstört. Am 20. November 1999 wurde die wiederhergestellte Gruftanlage feierlich eröffnet. Erstmals ist es seitdem der breiten Öffentlichkeit möglich, eine der bedeutendsten fürstlichen Grablegen Europas zu besuchen. Die Restaurierung der Särge Ist jedoch noch nicht abgeschlossen, auch die Erhaltung der schon wiederhergestellten Grabdenkmäler erfordert viel Zeit, Sachverstand und Geldmittel.

Fotos: Marita Gerwin

Autor:

Marita Gerwin aus Arnsberg

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